Wunschstudium ohne Numerus clausus?

vom 10.03.2015, 18:05 Uhr

Ich bin noch am Abitur zugange und werde auch noch ein wenig Zeit benötigen. Trotzdem habe ich mich mittlerweile mit verschiedenen Studiengängen im In- und Ausland beschäftigt, die ich nach dem Abitur in Anspruch nehmen könnte. Leider habe ich nicht in allen Fächern bisher eine Eins erreicht, auch wenn ich Alles gebe, aber meine Prüfungsangst hat mir die Suppe versalzen.

Jetzt interessiert mich halt, wie setzt sich der Numerus Clausus eigentlich wirklich zusammen? Betrifft der nur die Endnote vom Abitur? Ich sage es gleich vorweg, ich habe keine Fächerkombinationen zur Auswahl, also keine Kategorisierungen wie zum Beispiel Naturwissenschaften, sondern ich muss die Kombinationen ablegen, die die Schule mir anbietet. Oder fließt das Zeugnis mit ein? Wird eine abgeschlossene Ausbildung und abgeschlossene Praktika mit einbezogen, zumindest was Wartezeiten betrifft?

Ich habe mich zwar schon ziemlich eingelesen, aber ich finde da ziemlich konträre Aussagen. Außerdem interessiert mich halt, wie ich an mein Wunschstudium komme, auch wenn ich das Abitur nicht mit 1,0 ablege, was ich zwar nicht hoffe, aber vielleicht kickt mir die Prüfungsangst auch da wieder dazwischen. Wie gesagt, was ich danach mache, ist noch nicht ganz klar, aber ich habe schon einige Studiengänge abgesteckt, die mich interessieren würden.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12590 » Talkpoints: 11,78 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Es ist wirklich schlimm heutzutage, deswegen kann ich deine Ängste bezüglich des NCs gut verstehen. Jeder Depp macht Abi und will studieren gehen, dementsprechend werden die meisten Studiengänge überflutet und selbst für ein Fach wie BWL braucht man mittlerweile einen Schnitt von 1,6. Ich bin vor anderthalb Jahren für Soziologie abgelehnt worden, weil der NC bei 1,7 lag!

Eine pauschale Aussage kann man nicht treffen über den NC. Normalerweise zählt nur die Endnote vom Abi. Bei einigen Unis werden bestimmte Fächer aber besonders gezählt. Ich habe mich unter anderem für irgendeinen Studiengang beworben, für den die Noten in Mathe, Englisch und Deutsch eine besondere Gewichtung hatten und diese Noten aus der Oberstufe nochmal gesondert angegeben mussten, zusätzlich zum Abischnitt. Das wäre an der TU Braunschweig gewesen.

In anderen Unis gibt es noch Zusatzleistungen zu erbringen, die den Schnitt hochziehen. An der Uni Lüneburg herrscht ein Punktesystem, das Abi wird in Punkte umgewandelt, ein 1,0-Abi entspricht 30 Punkten. Mit einem Eignungstest kann man fünf Punkte rausholen, auch eine abgeschlossene Ausbildung sowie der Nachweis von Sprachkenntnissen in einer Fremdsprache, ein FSJ usw. bringen je 2 oder 3 Punkte. So kann man sich auch mit einem weniger gutem Abi "reinschummeln".

Wie du siehst, hat da jede Uni ihr eigenes System und man muss bei jeder Bewerbung von Neuem gucken. Ich habe mich, glaub ich, damals an plus/minus zehn Unis beworben und die meisten haben tatsächlich nur auf den Abischnitt geguckt. Aber es gibt eben auch Unis, die das anders regeln.

Aber die Wartesemester sind in den meisten Fällen zu vernachlässigen. Wenn du überlegst, ein "gap year" zu machen in der Hoffnung, mit zwei Wartesemestern was zu reißen, solltest du das auf jeden Fall nicht tun. Die Wartesemester fallen erst ins Gewicht, wenn du schon 12 Semester oder so wartest, dann kann man sich theoretisch einklagen. Aber ein Jahr macht den Kohl auch nicht fett.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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