Sich mit einsamer Hausfrau anfreuden?
Wie ich in einem anderen Thread bereits erwähnt habe, haben mein Freund und ich in unserem Bekanntenkreis eigentlich fast nur Akademiker, Kommilitonin die man im Studium kennengelernt hat und die einen eben auch danach noch durchs Leben begleiten. Man hat dann auch ähnliche Gesprächsthemen, auch wenn man nicht zwingend das gleiche studiert hat.
Auf der Arbeit meines Freundes ist ein Kollege H, der keine Akademikerin geheiratet hat. Seine Frau L hat meines Wissens nach nur einen Realschulabschluss und ist auch nie einer Arbeit nach gegangen, sondern ist früh schwanger geworden und seitdem auch Hausfrau.
Mit der Zeit hat es sich so ergeben, dass nicht nur die Kollegen auf der Arbeit meines Freundes sich gut verstehen, sondern auch die Frauen untereinander, wenn man sich mal trifft. Zwei der Frauen arbeiten auch in dem gleichen Unternehmen und ich bin mit einer weiteren gut befreundet und habe häufiger mit ihr Kontakt. L ist in dieser Hinsicht eine Ausnahme, bei Treffen bleibt sie meist etwas außen vor.
Bei einem gemeinsamen Mittagessen hat der Kollege letztens geäußert, dass er sich wegen L Sorgen machen würde. Diese hätte kaum Freunde und es würde ihn selbst auch etwas belasten, dass seine Frau unter den Ehefrauen der anderen Kollegen keinen Anschluss finden würde. Er hat mich dann auch direkt gefragt, ob ich sie unsympathisch finden würde, aber das konnte ich nicht bestätigen.
Der Grund warum L immer etwas als Außenseiterin da steht ist meiner Meinung nach einfach oft, dass man sehr unterschiedliche Gesprächsthemen hat. Die Frau die ich gerne habe hat Physik studiert und wir können uns daher sehr gut über unterschiedliche Themen und Arbeitsweisen unterhalten. Die anderen sind Juristen und eine Psychologin ist dabei, es gibt aber immer gemeinsame Themen. Oft redet man auch einfach nur über das aktuelle politische Geschehen.
Da kommen dann die ersten Probleme auf, denn L hat ihr politisches Wissen aus der Bildzeitung und scheint ein sehr merkwürdiges, einfaches und falsches Bild von den Vorgängen auf der Welt zu haben. Nicht selten kommen kommentiert sie Gespräche mit Parolen und klischeehaften Aussprüchen und was soll man dann noch machen? Man kann sich nicht mehr über etwas unterhalten wovon sie behauptet, dass es das gar nicht gibt oder das es eben ganz anders ist.
Manchmal reden wir dann eben einfach weiter und dann steht sie natürlich etwas außen vor. Wenn sie dann mal ein Thema anfängt, geht es nicht selten um Themen wie wunde Brustwarzen, schreiende Kinder, wunde Hintern und dergleichen. Die meisten der anderen Frauen finden das einfach ekelig und da keine von uns Kinder hat und die meisten auch keine wollen, ist das auch nichts, worüber man sich unterhalten könnte.
Ihre Lebensweise und möglicherweise auch ihre Bildung und ihr mangelndes politisches Interesse hindern eben an Gesprächen und dann ist es auch nicht verwunderlich, wenn sie immer etwas als Außenseiter da steht. Was würdet ihr tun? Soll man sich dennoch so gut wie möglich versuchen mit ihr anzufreuden? Sollte man sich weiterhin über die Themen unterhalten, die einen interessieren, auch wenn sie nicht mitreden kann? Wie würdet ihr die Sache angehen?
Sie hat ja nur Realschule gemacht und somit passt sie ja nicht in eure Welt, was schon schade ist, da ein Abschluss nichts und zwar absolut gar nichts mit der Bildung zu tun hat. Nun gut, sie scheint sich aus der Bild zu bilden, das ist nicht eben schön, aber man kann da ja auch durchaus über aktuelle Themen reden und ihre andere These eben dann hinnehmen, widerlegen oder darüber diskutieren. Was schadet es euch, wenn sie eine andere Meinung ist?
Sicherlich kann sie nicht zu tief in eure Themengebiete mitgehen, aber sie kann vielleicht auch oberflächlich eine Meinung dazu haben und sie äußern. Zudem muss man ja auch nicht immer nur über für sie schwierige Themen reden, sondern kann vielleicht auch mal über Rezepte reden oder Örtlichkeiten, in die man gerne geht. Du redest doch auch gerne über Lush, das könnte man ja auch ansprechen. Du würdest schon andere Themen finden, wenn du nur wollen würdest.
Ich habe nicht studiert, aber ich könnte mich auch nicht den ganzen Abend mit einem Menschen unterhalten, der scheinbar wirklich völlig weltfremd ist. Selbst als meine Kinder noch sehr klein waren, wollte ich nicht nur über Dinge reden, die sich eben um das Thema drehten. Wenn man da mal weg gegangen ist, dann hat man sicherlich mal kurz drüber gesprochen, ob der Nachwuchs gesund und munter ist, aber das war für mich schon das höchste der Gefühle.
Ich mag Menschen die politisch interessiert sind, unterhalte mich gerne mit ihnen, auch wenn sie eine andere Meinung haben als ich selbst. Das macht ja das Gespräch dann erst interessant, wenn man gegensätzliche Ansichten sachlich diskutiert. Und ohne diese Frau zu kennen, würde ich von mir behaupten, dass ich da auch keine langen Gespräche führen könnte.
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