Hunde dürfen nicht auf landwirtschaftliche Felder koten

vom 08.03.2015, 20:09 Uhr

Gegen Rehe und Wildschweine kann der Landwirt einerseits nichts tun, andererseits bekommt er diese Wildschäden ersetzt. Hunde im Feld richten ebenfalls sogenannte Flurschäden an, aber die bekommt ein Landwirt kaum jemals ersetzt. Denn er kann schwer nachweisen, welcher Hund wann diese Schäden verursacht hat.

Hunde, die durch junge Rüben oder durch Mais laufen, richten sogar ziemlich große Schäden an. Die Pflanzen werden angeknickt und durch die verletzten Oberflächen dringen Bakterien und Pilze ein. Das mindert den Ertrag entweder deutlich oder die Kosten für Pflanzenschutzmittel werden viel höher, da öfter gespritzt werden muss.

Hunde haben auf bestellten Feldern rein gar nichts zu suchen. Ich habe durchaus Verständnis für Hundehalter, schließlich habe ich selbst fünf recht große und vor allem sehr aktive Rabauken. Aber du wärst wohl kaum begeistert, wenn meine fünf einmal durch deine Blumenbeete gehen würden und danach schöne Bremsspuren in deinen Rasen machen. Wenn ich da sagen würde, dass das kein Schaden sei oder ein Besuch von Wildschweinen wäre schlimmer, würdest du mir zu Recht einen Vogel zeigen.

Das Problem ist im Prinzip genau die Sichtweise, die du auch hast, nämlich dass Hunde im Feld keine nennenswerten Schäden anrichten. Das ist aber eben nicht so. Nur bekommt man das nicht in die Köpfe der Hundehalter. Der Hinweis auf Kot und Lebensmittel zieht da viel besser. Denn wer möchte schon mit Kot verunreinigtes Essen zu sich nehmen?

Ich nutze regelmäßig Felder als Gelände für Fährtenübungen. Allerdings spreche ich mit den jeweiligen Besitzer ab, wann ich auf welche Flächen gehen kann. Wenn ich eine Fährte lege oder ablaufe, dann halte ich mich möglichst an die Furchen, ich selbst beschädige kaum etwas. Aber wenn einer meiner Hunde langsam und bedacht wirklich Schritt für Schritt in langsamen Tempo die Fährte abgeht, dann sehe ich durchaus nicht unerhebliche Schäden.

In schnellerem Tempo oder mit mehreren Hunden sieht gleich nochmal anders aus. Warum kann man nicht respektieren, dass jemand dort seinen Lebensunterhalt verdient? Es ist verdammt armselig, dass wegen einer solchen Selbstverständlichkeit solche Schilder angebracht werden müssen.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich habe heute morgen mal meinen Mann deswegen gefragt, da er ja in der Landwirtschaft arbeitet. Bei dem Hundekot auf den Wiesen, die zur Futtergewinnung gemäht werden, geht es einfach darum, dass dieser das Futter verunreinigt. Nicht vorrangig wegen eventueller Bakterien, sondern weil der Kothaufen eines Hundes mit aufgenommen wird. Kot von Wildtieren fällt durch und bleibt am Ende auch als Dünger auf den Wiesen.

Bei den Feldern ist es auch der Schaden, den die Hunde dabei anrichten, wenn sie buddeln. Rehe und auch Wildschweine findet man um die Jahreszeit weniger als Fresser auf den Feldern. Da ist der Schaden auch nicht so groß, wenn ein Rudel Rehe mal über ein Feld spaziert, als wenn der Hund da los rennt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Halten wir uns doch einfach an die rechtliche Seite: Für Wiesen und Felder besteht während der Nutzungsperiode ein allgemeines Betretungsverbot. Das regeln die Landschaftsschutzgesetze der einzelnen Länder. Und dieses Verbot erstreckt sich nicht nur auf Menschen, es erfasst auch Hunde und Pferde.

Zusätzlich regeln diese Gesetze auch die Frage der Verschmutzung. Da sich die Verschmutzung einfacher nachweisen lässt als ein Flurschaden setzen die Landwirte mittlerweile auf solche Schilder. In der Regel bieten die Landwirtschaftsverbände und die Kreisbauernschaften solche Schilder heute regelmäßig zum Herunterladen oder fertig zum Kaufen an. Denn kaum jemanden interessiert heute noch die rechtliche Lage. Wobei das sehr armselig ist, denn vor noch gar nicht langer Zeit war ein angepasstes Verhalten auch ohne mit dem Gesetzbuch zu wedeln, normal.

Kot landet sowieso regelmäßig im Grünfutter. Fuchslosung, Dachsdreck, Hinterlassenschaften von Wildscheinen, Katzenkot und Hundekot fallen allesamt nicht lose durch. Das habe ich seit ich denken kann regelmäßig in Heu, Stroh und Silage. Auch im frisch geschnittenen Grünfutter ist immer mal wieder Kot vorhanden. Das heißt dann eben, fluchen, entsorgen, Hände waschen und eine neue Ration vorlegen.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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