Partner vor anderen Macho und zu hause eher der Ja-Sager

Bei A in der Beziehung ist es schon ein wenig komisch. Wenn man die beiden vor anderen sieht, dann hat man den Eindruck, dass er der große Macker ist, der in der Beziehung das Sagen hat. Aber die Freundin von A erzählte neulich, dass sie es ziemlich nervt, dass er zu hause der "Ja-Sager" ist und er sich immer unterordnet. Er ist ganz lieb und liest ihr auch jeden Wunsch von den Augen ab. Aber er ist der reinste Pantoffelheld.

Wie sind diese beiden Charaktere, die der Mann A zeigt verträglich und wie kann es sein, dass jeder, der die beiden sieht, denkt, dass A der größte Macho aller Zeiten ist und zu hause einfach ein untergeordneter Pantoffelheld, der sogar die Partnerin damit auf die Palme bringt? Kennt ihr zwei solche Gegensätze in einer Person?

Das erlebt man ganz oft in Italien. Da sind die Männer nach außen die großen Machos, es wird aber immer zu Hause die Frau gefragt und wenn diese ablehnt, dann heißt es Nein. An As Stelle würde ich mich ihm reden. Vielleicht hat er irgendein Bild im Kopf, wie man als Mann sein muss und sich selber noch nicht gefunden. Privat kenne ich keinen Menschen, bei dem das so ist, kann aber auch nachvollziehen, dass die Freundin genervt ist.

Ich kenne es eher anders herum. Ein mir bekanntes Paar ist da anders. Da ist er nämlich offiziell eher der Typ, der seiner Frau keinen Wunsch abschlagen kann und der wirklich alles tun würde, damit sie glücklich ist. Aber unter vier Augen ist er sehr dominant und sie hat sich zu unterordnen.

Da habe ich auch nie verstanden, wie man so paradox sein kann und warum man vor Zeugen so eine "Show" abziehen muss.

Ehrlich gesagt kann ich auf diese Fraktion der Männer besonders gut. Denn solch ein "Exemplar" hatte ich selber in meinen Reihen. Auf der Arbeit war er der harte Polizist und vor Freunden, die meist aus seinen Arbeitskollegen bestanden, war er natürlich auch der Held, der Hecht und dicke Macker. Zu Hause hingegen hat er mir den Himmel auf Erden getragen, mir am besten jede Arbeit abgenommen, sich super lieb und vorbildlich benommen.

Ein wenig Show vor Freunden gehört dazu, das kenne ich selber. Man sollte jedoch bei seiner Show auch die Realität nicht aus den Augen lassen. Wenn Mann zu Hause jedoch ganz anders ist, dann ist es eine Glanzparade an Schauspielerei, die auch nicht mehr akzeptieren kann. Denn es sollte im Einklang mit der Person zu Hause sein und nicht jemand völlig anderes, der mit dem Menschen, mit dem ich zusammen gekommen bin, nicht mehr zu tun hat.

Wichtig ist, dass die Partnerin ihrem Freund sagt, was sie stört und das sie darauf auch keine Lust hat. Sie kann ihm ja auch ruhig sagen, dass es zu Hause eben anders ist und man auch cool sein kann, wenn man ehrlich ist. Denn einige Freunde würden vielleicht auch mal gerne einen Menschen realer erleben, wie man mit der Freundin umgeht und vielleicht ist in den Beziehungen der Kumpels was im Argen, aber durch sein eigentliches Verhalten Person A gegenüber ist dann ein Tipp gegeben, der bei anderen etwas hilfreiches in Gang setzt.

Ich würde meinen Partner auch gleichzeitig warnen, dass ich hier nicht den Macho raushängen haben möchte. Ein wenig auf die wortwörtliche Kacke hauen ist Okay, aber irgendwann reicht es. Ansonsten würde ich die Wahrheit vor allen Freunden kundtun und ihn bloß stellen, das sag ich Dir ganz ehrlich. Denn ich habe keine Lust darauf, als Show vor Freunden den Macho zu bekommen und zu Hause den sogenannten Pantoffelhelden. Das ist mir zu blöd.

Ich selbst habe auch schon sehr oft von diesem Phänomen gehört und denke, dass es gar nicht so selten vorkommt, dass der Mann sich nach außen hin anders gibt, als er zu Hause ist. Bei meinem Exfreund war das auch so und ich kenne aber auch viele Freundinnen, die auch von diesem Problem berichten, wobei es bei ihnen aber auch nie so schlimm war, dass sie nicht damit klarkamen. Dabei denke ich sogar, dass es sogar bei den meisten Menschen ein wenig so ist, dass sie sich nach außen hin anders geben, als in der Beziehung, auch wenn es oftmals nur so minimal ist, dass es nicht gleich auffällt.

Eigentlich ist es nur logisch, dass ein Mann sich vor seinen Freunden von der starken Seite zeigen möchte. Er möchte ja cool vor seinen Freunden wirken und Stärke zeigen und da ist es natürlich völlig unpassend, wenn man seiner Freundin die ganze Zeit verliebte Blicke zuschmeißt und sie die ganze Zeit nur umarmt. Immerhin hätte der Mann dann sicherlich Angst, er würde vor seinen Freunden auf einmal als Weichei dastehen. Vor allem dann, wenn die Freunde Single sind, ist dieses Macho-Verhalten deshalb wohl besonders ausgeprägt.

Zu Hause, wenn der Mann alleine mit seiner Freundin ist, dann hat er niemanden um sich herum, dem er unbedingt Stärke beweisen muss. Er kann daher auch seine weiche Seite zeigen und sogar romantisch sein, was er sich vor Freunden wohl nicht trauen würde. Allerdings muss er zu Hause keine Angst haben, von seiner Freundin dafür ausgelacht zu werden, so dass er dann durchaus auch romantische Seiten aufzeigt.

Ich finde es schade, wenn Männer sich vor Freunden wirklich komplett anders zeigen, als sie zu Hause sind. Ich verstehe schon, dass es ihnen vielleicht unangenehm ist, vor Freunden öffentlich zu turteln, wobei man sich ja dennoch zu seiner Freundin bekennen kann. Wichtig ist dabei auch, dass es nicht unverschämt wird und dass der Freund vor lauter coolem Getue nicht gemein wird. So etwas geht nämlich überhaupt nicht.