Mikrotransaktionen: Zukunft der Videospiele?

vom 07.04.2014, 20:29 Uhr

Mikrotransaktionen sind wohl jedem ein Begriff. Dabei hat jeder, eine andere Einstellung zu eben jenen, mal mehr oder weniger hilfreichen, Transaktionen. Ich persönlich halte nicht viel davon. Als ich anfing Videospiele zu spielen musste man sich die besten Waffen und härtesten Gegner noch mühsam erarbeiten. Von wegen mal eben auf dem Marktplatz gehen und die neuste überpowerte Waffe kaufen gab es damals nicht. Man musste mit Taktik und Hartnäckigkeit vorgehen.

Allerdings wurde uns in der Vergangenheit schon mehrmals angekündigt, dass Spiele in Zukunft immer mehr in Richtung Free-to-Play gehen werden. Dies bedeutet nicht anderes, als das man ein Spiel kostenlos erwerben kann, aber um in diesem auch wirklich erfolgreich zu sein, Waffe, Rüstungen oder ähnliches kaufen muss. Es geht also in dieselbe Richtung wie kostenlose Smartphonespiele. Wobei die Entwickler natürlich dennoch guten Profit erwirtschaften.

Wie denkt ihr über diese Entwicklung? Seid ihr Befürworter von Mikrotransaktionen oder stören sie euch?

» xZombieKitten » Beiträge: 538 » Talkpoints: 13,88 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich bin definitiv ein ganz klarer Befürworter von Mikrotransaktionen innerhalb der Online-Games. Es sollte jedem Spieler klar sein, dass die Entwickler Unmengen an laufenden Kosten mit ihren Online-Games haben. Egal ob es beispielsweise um Server- oder Supportkosten geht. Mit "gelegentlichen" Mikrotransaktionen kann jeder Spieler die Entwickler aktiv unterstützen und das Spiel weiter fördern und natürlich auch am Leben halten.

Gerade im Bereich der Free-to-Play Spiele ist es seit Jahren so, dass man auf Ingame-Shops bzw. Mikrotransaktionen setzt - mit Erfolg. Ich selbst habe auch schon viele Mikrotransaktionen in meiner Laufbahn als professioneller Spieler getätigt, in den letzten Jahren jedoch überwiegend zu meinen Gunsten, weil ich Ingame-Güter und Ingame-Währung an Dritte weiterverkauft habe.

Mittlerweile handel ich überwiegend über verschiedene Spieleplattformen, wie zum Beispiel über Steam. Auch hier kann man die Entwickler unterstützen, indem man Ingame-Güter wie Waffenveränderungen, Skins oder Sammelkarten über den offiziellen Markt erwirbt, zahlt man eine kleine Gebühr an die Spieleplattform selbst und einen weiteren Teil, ich glaube 10 Prozent, an die Entwickler.

Auch wenn Mikrotransaktionen vielleicht nicht die komplette Spieleindustrie in Zukunft bestimmen werden, so würde ich dennoch lieber durch solche die Entwickler bezahlen, als ein überteuertes Spiel, welches mir vielleicht gar nicht richtig gefällt.

» Horkrux » Beiträge: 564 » Talkpoints: 53,84 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Prinzipiell finde ich es in Ordnung, wenn man Spiele so finanziert. Als Spieler sehe ich aber einen großen Nachteil darin, wenn man sich die selben Sachen nicht mehr selber erarbeiten kann und nur noch käuflich erwerben kann. Das ist dann in meinen Augen nicht mehr fair, auch wenn man diese Gegenstände kaufen muss um generell im Spiel weiter zu kommen finde ich es unfair. Man sollte auch die Chance bekommen es kostenlos zu nutzen. Es werden ja trotzdem noch genug Leute kaufen.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Mikrotransaktionen sind sicherlich nicht nur die Zukunft des Gaming, sondern schon lange ein fester Bestandteil. Nehmen wir nur mal große Blockbuster von Ubisoft oder Electronic Art, da sind zusätzliche Mini-Inhalte schon seit Jahren Gang und Gäbe. Da ist es dem Publisher und Entwickler auch vollkommen egal, ob man bereits seine sechzig bis siebzig Euro für das komplette Spiel ausgegeben hat, solange sich das Spielergefolge zahlwillig zeigt.

Schlimm wird es dann, wenn manche Transaktionen das Spielprinzip komplett untergraben. Nehmen wir Assassin's Creed Unity: Hier kann man sich mit Hilfe von Echtgeld Ingame-Währung kaufen, um damit Fähigkeiten oder sonstige Geheimnisse freizuschalten. Allerdings gibt es hier dann Pakete, die mehr Ingame-Währung beinhalten, als man letztlich im Spiel ausgeben kann. Da wird dann viel Geld für Nichts ausgegeben.

Anders ist es bei Free-to-play-Spielen, wo man auch unterscheiden muss, wie sich hier die Mikrotransaktionen letztlich generieren. Viele Titel sind leider auf Pay-to-win ausgerichtet, das bedeutet die per Echtgeld ausgegebenen Inhalte helfen dabei das Spiel besser zu absolvieren oder stärker als virtuelle und menschliche Gegner zu sein. Paradebeispiel ist hier Hearthstone, das sich das Prinzip von Sammelkartenspielen zu nutzen macht, um eben auf diese Weise virtuelle Sammelkarten zu veräußern.

Und dann ist da noch der riesige Markt an Download-Content, der nachträglich Inhalte ins Spiel hinzufügt. Damals gab es Add-Ons, bei denen man ein wirklich ein großes Paket von komplett neuen Spielinhalten servier bekommt. Jetzt wird bereits lange vor dem Release des Spiels ein Season Pass angekündigt, der dem Spieler letztlich vor Augen führt, welche Inhalte die Entwickler einem lieber vorenthalten wollen. Zumindest solange bis man seinen Geldbeutel ein zweites Mal zückt.

Von diesen zusätzlich-nachträglichen Inhalten gibt es mittlerweile eine solche Schwemme, dass es kaum noch feierlich ist. Über den Sinn und Unsinn mancher Story-DLC kann man sicherlich streiten, aber wenn es dann dazu übergeht, dass teilweise ganze Kostüme ohne Gameplay-Veränderungen mehrere Euro kosten, ist es nur noch ein Schröpfen der zahlenden Kundschaft.

Benutzeravatar

» zuki » Beiträge: 520 » Talkpoints: 3,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^