Diskrepanz zwischen Beamten und angestellten Lehrern
Ist es wirklich so wenig Geld, was die Lehrer verdienen? Ihr Einkommen liegt immer noch weit über dem anderer Berufszweige. Aber hier geht es wohl auch um beamtet oder nicht beamtet. Das Beamtentum als Lehrer sollte man langsam abschaffen. Es ist ja auch nicht zu begreifen, dass für denselben Beruf es verbeamtete Lehrer gibt und auch Angestellte als Lehrer.
Das Beamtentum ist zur Loyalität dem Staat verpflichtet. Ein Beamter kann nicht gekündigt werden, sofern er sich nichts zu Schulden kommen lässt. Er hat eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, wie zum Beispiel die Schulkinder zu unterrichten, und muss diese zur Zufriedenheit erfüllen. Streiken darf er nicht. Sein Gehalt ist heute überdurchschnittlich hoch, dafür muss er Leistung erbringen. Er bekommt eine Beihilfe im Krankheitsfall und gilt als Privatpatient. Das alles hat viele Vorteile auch vorausblickend auf die spätere Pension.
Dass es hier eine Diskrepanz zwischen Beamten und Angestellten gibt, liegt auf der Hand. Beamtete Lehrer verdienen etwas netto rund 400 Euro mehr als die angestellten Kollegen, die die gleiche Arbeit machen. Dass die Angestellten da auf die Barrikaden gehen, ist normal. Aber warum ist es so, dass es Angestellte und Beamte gibt und die Ersteren weniger verdienen? Das kann ja nicht am Streikrecht liegen, sondern das Streikrecht wird ausgeübt, weil dieser Unterschied besteht.
Wie ich gelesen habe, werden die deutschen Lehrer in der EU am besten bezahlt. Ferner gibt es regional zwischen den Bundesländern noch Unterschiede. Diese Ungleichstellung ist nicht gerecht. Aber wenn ich mir ansehe, was andere Berufsgruppen verdienen, schneiden die Lehrer recht gut ab. Sie arbeiten auch nicht mehr, als andere. Ich meine, der Staat sollte eine Lösung finden, um Streiks nicht mehr zuzulassen im Schuldienst. Die Schulkinder versäumen bereits genug Unterricht durch ausfallende Stunden. Er hat die Pflicht, für eine reibungslose Unterrichtung der Kinder zu sorgen. Dafür hat er letztendlich die Schulpflicht eingeführt. Habt ihr eine andere Meinung darüber?
Wenn nun jemand sagt, sie verdienen mehr, weil sie so gestresst werden in der Schule, hat er recht bezüglich des Stresses. Aber auch andere Arbeitnehmer haben es heute nicht leichter und sind durch den Stress psychisch krank geworden. Wie also könnte man Angestellten und Beamten gerecht werden? Was muss vorliegen, dass ein Lehrer Beamter wird? Oder ist das ein auslaufendes Modell?
Ich finde nun nicht, dass Lehrer so sonderlich viel verdienen. Bei einer guten Freundin weiß ich es genau, sie unterrichtet an einer Gesamtschule die Sekundarstufe I in NRW. Mit der Besoldungsstufe A 12 mit der Erfahrungsstufe 3 liegt sie bei 3.240,48 pro Monat. Wobei man hier natürlich noch die Lohnsteuer und den Solidaritätszuschlag abziehen muss und die Kosten für die Krankenversicherung. Da landet man dann etwa bei 2.500 Euro netto. Ist das wirklich so viel für einen Lehrer? Das waren vor ihrer Verbeamtung für genau den gleichen Job in der gleichen Klasse 300 Euro weniger.
Das Anstellen von Lehrern kann eigentlich keine Lösung sein. Denn es ist ziemlich übel für Lehrer und Kinder, wenn Verträge immer nur befristet sind und der Lehrer nie in der Schule und der Region ankommt. Schließlich weiß er nie wirklich, ob sein Vertrag verlängert wird und wo er danach vielleicht unterkommt oder eben auch nicht. Das ist für normale Arbeitnehmer auch keine schöne Aussicht. Man muss das jetzt nicht auch noch generell auf weitere Berufsgruppen ausweiten.
@cooper75, werden Lehrer denn nicht fest angestellt? Warum gibt man ihnen befristete Verträge? Ich kann durchaus verstehen, wenn sie einen befristeten Vertrag für kurze Zeit bekommen, wenn vielleicht aus Krankheitsgründen Lehrer ausfallen. Aber das sollte nicht über ein Jahr hinausgehen.
Wenn deine Freundin nach Abzug der Lohnsteuer und des Soli 2.500 Euro netto verdient als Beamtin, würde eine Angestellte dann höchsten 2.200 Euro bekommen, für die gleiche Arbeit. Findest du das richtig? Von den 2.200 Euro müssten dann Renten- und Arbeitslosenversicherung noch abgezogen werden, die Beamte nicht zahlen müssen.
Zeitverträge sind nie schön, für alle Arbeitnehmer nicht. Aber in etwa kann man doch feststellen, wo Lehrer fehlen oder in absehbarer Zeit durch Pensionierung ausfallen. Nur Krankheiten sind unvorhergesehene Ausfälle. Darf man sich als Lehrer nicht für eine besondere Schule bewerben? Wird das von vorneherein ausgeschlossen?
Ich habe schon die Nettobeträge verglichen, Cid. Es waren vor der Verbeamtung jeden Monat 300 Euro weniger auf dem Konto. Verbeamtet wurde sie während sie an einer Schule war. Die Arbeit, die Klasse, alles blieb gleich. Aber die Verbeamtung brachte Sicherheit und eben ein deutliches Plus.
Und wenn man bedenkt, dass Lehrer die Kinder, also die zukünftige Generation, anleiten, dann verdienen sie sicherlich nicht zu viel. Die Bewerbung bei Lehrern ist so eine Sache. Du bewirbst dich einerseits online und gleichzeitig bei der gewünschten Schule.
Allerdings solltest du dich bei möglichst vielen Schulen bewerben, denn es gibt ein Punktesystem, das den "Wert" jedes einzelnen Bewerbers festlegt. Die Schule ist verpflichtet, jeden Kandidaten zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen, absteigend nach der Qualifikation.
Eine Schule kann nicht sagen, Nummer 80 auch der Bewerberliste unterrichtet diese Stelle befristet, dem geben wir die Stelle, denn wir sind zufrieden. Oder warum auch immer diese Schule nun Bewerber Nummer 80 möchte. Sie muss dann tatsächlich alle 79 Bewerber vorher einladen.
Und da jeder Bewerber möglichst viele Bewerbungen abgegeben hat, ist das Auswahlverfahren einfach der Horror. Denn du musst dir jeden Bewerber ansehen, auch wenn du ihn nicht möchtest. Und wenn du jemanden einstellen möchtest, dann sagt der vielleicht nicht zu, weil er eine andere Zusage besser findet.
Und bei den Mengen an Lehrern ohne Job kann man sich die Mengen der Bewerbungen gut vorstellen. 400 Bewerber auf einen Job sind nicht selten. Und immer drängt die Zeit, weil entweder schnell eine Vertretung gefunden werden muss oder bald das Schuljahr anfängt. Aber Wenn du wirklich jeden Bewerber sehen musst, dann ist ein Halbjahr sozusagen nichts.
Denn die ersten einhundert Bewerber werden fast immer eingeladen. Sonst steht die Schule hinterher ohne Lehrer da. Denn nach dem Punktesystem sehen ja alle Schulen immer die besten Bewerber. Also werden die viele Zusagen bekommen.
Du hast dir sehr viel Mühe gemacht, das ganze System zu erklären. Ich finde es schon ganz blöd und zeitraubend für die Schule und für die Bewerber. Muss eine leere Stelle besetzt werden, damit der Unterricht reibungslos abläuft, kann keiner erst 80 oder mehr Bewerber kommen lassen und sie vorher noch bepunkten. Das ist doch irre. Solch eine verrückte Sache ist wohl einmalig in Europa. Sehe ich mir deinen Smilie an, hast du recht.
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