Alle Spielereihen irgendwann ausgelutscht, außer Fifa

Ich spiele sehr gerne auf der Playstation 3 oder auf meinem Computer Videospiele. Ich hatte schon im frühen Alter Kontakt mit Videospielen, da mein Vater auf der Playstation 1 schon Tekken 3 gespielt hat. Ich habe dann natürlich immer den Drang gehabt mitzuspielen und mein Vater hat das irgendwann dann auch erlaubt. Irgendwann wurde dann noch das Fußballspiel Fifa populär und mein Vater und ich haben fast jeden Tag gespielt. Es war einfach eine sehr coole Zeit damals.

Desto älter ich wurde, desto besser wurde ich natürlich und ich habe mich dann auch für andere Spiele interessiert. Sei es Tekken, Crash Bandicoot oder irgendwann dann Spiele wie Call of Duty. Eine Spielereihe, die ich sehr geliebt habe und auch viel gespielt habe, war Assassins Creed. Das erste Spiel hat mich damals so sehr gefesselt, dass ich es an einem Wochenende beendet habe und wollte dann unbedingt noch alle Trophäen erhalten. Ich fand das Spielsystem, das Gameplay, die Grafik, die Story und dann später den Multiplayer einfach nur überragend. Ich habe die Reihe noch bis zum dritten Teil gespielt. Beim dritten Teil allerdings auch nur den Multiplayermodus. Ich fand irgendwann, dass die Spiele zu einseitig wurden und es gab nie einen deutlich besseren Vorteil zum Vorgänger.

Dies war bei Fifa zum Beispiel nie so. Klar, Fifa ist auch immer das gleiche Prinzip, da du halt immer Fußball spielst, allerdings ist so ein Fußballspiel ja auch immer wieder anders vom Verlauf und jedes Jahr wird ja die Grafik und das Gameplay bei Fifa verbessert. Bei anderen Spielereihen kommt es mir aber so vor, dass sie irgendwann ausgelutscht sind. Seht ihr das genau so oder habt ihr eine andere Sichtweise?

Ich würde dir grundsätzlich Recht geben und sagen, dass die FIFA-Reihe ein Ausnahme darstellt. Es gibt zwar viele Spielereihen, welche wirklich gut sind, aber es stimmt definitiv, dass das Prinzip oftmals sich immer wiederholt. Dadurch nehmen Überraschungseffekte ab und der Spaß geht verloren. Dies gilt meiner Meinung nach vor allem für Shooter, welche nur noch sehr wenig Innovation offenbaren.

Der Erfolg FIFAs liegt für mich aber weniger im technischen Fortschritt, welcher manchmal doch eher mager ausfällt, sondern im Spielprinzip begründet. Fußball ist nicht umsonst der beliebteste Sport der Welt und die zugehörige elektronische Simulation ist dementsprechend erfolgreich. Der Sport und das Spiel werden eben einfach nicht langweilig, weil jedes Spiel anders ist und Neues bereithält. Zudem denken sich die Entwickler ab und zu neue Spielmodi aus, welche zusätzlich motivieren und Abwechslung bringen.

Ich denke nicht, dass der Reiz an einem FIFA abhängig ist von den Entwicklungen, die die Spielserie mit jedem jährlichen Update durchmacht. Genau wie nahezu jede Art von Sportspiel ist das Prinzip des Gameplays zeitlos. Wer auf Fußball steht, der greift zu FIFA oder Pro Evolution Soccer. Wer auf American Football steht, der holt sich Madden-Spiele. Und wer Schach bevorzugt, der ist mit einem Schachprogramm gut beraten. Solange sich die Entwickler dieser Spiele keine groben Schnitzer im Design erlauben, würde der Reiz auch nicht verloren gehen. Doch letzten Endes bleibt FIFA (oder ein anderes dieser Spiele) jedes Jahr dasselbe.

Und dann haben wir Spielreihen wie Assassin's Creed, Battlefield oder Call of Duty, die sich auf ihrem Namen ausruhen, anstatt wirklich neue Ideen in ihr Konzept einfließen zu lassen. Schauen wir uns doch nur mal die Assassinenspiele an. Es fing als die Geschichte rund um den Assassinen-Templerkrieg an mit einer Figur in der Zukunft als zentralen Ankerpunkt, der die ersten fünf Spiele miteinander verband.

In diesen Spielen versuchte man dann irgendwie hin und wieder neue Sachen einzuflechten (Tower-Defense Gameplay, spielrelevante Wildnis im III) und hat dann die Geschichte zu Ende erzählt. Doch nun mit Black Flag, Rogue und Unity hat sich im Grunde nur noch das Setting verändert. Vor allem Rogue und Unity sind sicherlich gute Spiele, aber letztlich eine "sichere Bank". Rogue lehnte sich an Black Flag an, Unity ist in seiner gesamten Struktur (auch inhaltlich) dem zweiten Teil sehr nah. Doch große spielerische Neuerungen oder inhaltlich wichtige Ergänzungen zur gesamten Spielmythologie werden eigentlich kaum noch gebracht.

FIFA und Konsorten verzeihen wir die fehlenden "Innovationen" eher, weil das ganze Gameplay, auf dem das Spiel aufgebaut ist, nicht wirklich verändert werden kann. Andere Spiele müssen bei einem neuem Ableger mit Neuerungen aufwarten, weil denen kein real existierendes Vorbild zu Grunde liegt. Wir stempeln Assassin's Creed und Co. schnell als unkreativ ab, wenn sie nur dem Schema F folgen. Solche Spiele müssen neue Reize schaffen (AC zumeist mit ihrem Setting), wenn sie ihre Kunden binden wollen.