Gibt es verkehrsgerechte Kinder?
Kinder handeln nicht aus Ungehorsam, wenn sie die Straßenverkehrsregeln nicht beachten. Ihre körperliche Entwicklung ist noch unvollständig und psychisch ist ihre Persönlichkeit ebenso wenig voll entwickelt. Die Fähigkeiten der Kinder werden oft überschätzt von Erwachsenen.
Fast alle Verkehrsabläufe sind ausschließlich zugeschnitten auf kognitive Fähigkeiten der Erwachsenen. Kinder sind auf der Straße einem sehr hohen Risiko ausgesetzt. Das wird verständlich, wenn wir uns vor Augen führen, dass langjährige Führerscheininhaber oft überfordert zu sein scheinen angesichts der vielen Verkehrsvorschriften und der Anforderung an erhöhte Konzentration in Großstädten.
Es ist richtig, Kinder mit der Realität im Straßenverkehr zu konfrontieren und dem Fehlverhalten von Straßenverkehrsteilnehmern. Man muss Kinder zu einem verkehrsgerechten Verhalten anleiten. Kinder sind die Schwächeren im Straßenverkehr. Wie leitet ihr eure Kinder an, sich richtig im Straßenverkehr zu verhalten?
Wie man die eigenen Kinder anleitet willst du wissen? Die Lösung ist doch ganz einfach. Man sollte das richtige Verhalten einfach vorleben. Meine Kinder haben schon in der ersten Klasse, als sie dann die Zehnerzahlen konnten, vom Verkehrsschild auf den Tacho geschlossen. Und wehe man ist ein wenig drüber gewesen, da kamen die Belehrungen von der Rückbank und die Hinweise, dass man da wohl was übersehen hat.
Und so zieht sich das immer weiter. Man sollte eben nicht über die rote Ampel gehen oder kurz vor der Straßenbahn noch über die Gleise laufen. Nur wer seinem Kind richtiges Verhalten vorlebt, kann erwarten, dass es sich auch richtig verhält. Und man kann Kindern auch zeigen, wenn man andere was falsch machen. Auch das sollte Kindern erklärt werden.
@Punktedieb, ich denke auch, dass das gut ist und die Kinder es so am besten lernen. Man kann nur hoffen, dass sich Kinder dann auch danach richten, wenn sie alleine sind, ohne Mutter.
Ich habe mal an der Bushaltestelle mitbekommen, wie ein kleines Kind ganz entsetzt war und die Mutter ansprach, weil eine Person über die rote Ampel gegangen ist an einer verkehrsreichen Straße. Außerdem war der Mann noch gehbehindert. Das war wirklich extrem. Da kann man das Entsetzen des Kindes schon verstehen, wenn ihm ein kranker, alter Mensch etwas Falsches vormacht.
Vorleben ist das A und O in der Kindererziehung und nicht nur im Straßenverkehr. Ich habe meine Kinder im Straßenverkehr angeleitet, in dem ich immer mit ihnen geredet habe. Beispiel: Die Kinder haben immer den Fußgängerüberweg oder die Ampel benutzt, wenn sie die Straße überquert haben. Ich habe ihnen immer erklärt, dass man ja auch nicht neben der Brücke über den Rhein geht. Der Rhein war den Kindern ein Begriff, weil wir oft in Köln waren und über die Brücke gegangen oder gefahren sind.
Heute noch spricht meine Tochter von dieser imaginären Brücke, die sie gebaut haben, wenn sie über den Fußgängerüberweg gelaufen sind. Auch gab es immer wieder Anleitungen, dass sie bei Grün die Straße überqueren und trotzdem auch schauen müssen, ob ein Auto kommt. Denn auch Autofahrer sind nur Menschen.
Meine Kinder sind auch sehr früh alleine in den Kindergarten gegangen und alleine nach hause gekommen. Anfangs habe ich sie beobachtet in dem ich ihnen gefolgt bin. Sie waren so konzentriert auf die Straße, dass sie mich nicht bemerkt haben. Sie haben sich von Anfang an gut verhalten, weil ich sie auch immer alleine entscheiden ließ, wenn ich dabei war. Ich habe dann höchstens gelobt oder gesagt, wie es besser ist.
Wenn ich mit den Kindern unterwegs war und jemand bei rot über die Straße gegangen ist, haben meine Kinder laut gesagt, dass das gefährlich ist und man das nicht machen soll. Das klingt vielleicht altklug, aber ich habe sie auch nicht daran gehindert Erwachsenen da zu sagen, was sie falsch machen.
@Diamante, ich finde schon, dass Kinder auch das Recht haben, den Erwachsenen etwas zu sagen, wenn sie im Straßenverkehr etwas falsch machen. Das hat nichts mit altklug zu tun. Erwachsene sollten solche Fehler nicht machen und schon gar nicht wenn sie sehen, dass Kinder in der Nähe sind.
Meine Schwester und ich sind auch alleine zum Kindergarten und in die Schule gegangen. Da war es allerdings noch nicht so gefährlich wie heute. Ein schönes Beispiel ist die imaginäre Brücke, die Kinder so schnell nicht vergessen.
@Cid: Ich kann einen großen Teil des Schulwegs meiner Kinder von zu Hause aus sehen. Und ich habe sie öfter vom Fenster aus beobachtet, als sie dann allein gegangen sind. Wenn man es ihnen richtig beibringt, dann machen sie es auch richtig. Nur leider kann man auch oft beobachten, dass Erwachsene, besonders dann eben die eigenen Eltern, ihre Fehler nicht einsehen.
Nur als Beispiel das Anschnallen im Auto. Da man beim rangieren mit dem Auto ohne Gurt beweglicher ist, lässt man ihn erst mal weg. Dann kann es passieren, dass man sich wirklich vergisst anzuschnallen. Sobald es dann den Kindern auffällt, sollte man auch entsprechend reagieren. Lässt man den Gurt aber Gurt sein, werden die Kinder irgendwann diesen auch verweigern.
@Punktedieb, mit einem Gurt gibt es auch manchmal unvorhergesehene Probleme, wie ich hier schrieb. Vergisst man den Gurt und schnallt sich nicht an, weil man es eilig hat oder nur eine kurze Strecke fährt, ist das nicht richtig. Als Vorbild für die Kinder nicht geeignet.
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