Kinder und Homöopathie - Eine Sorte Globuli für alles?
Eine Bekannte von mir ist von Homöopathie nicht überzeugt, aber sie findet es auch nicht schlecht. Wie ich eigentlich auch, ist sie sich sicher, dass die Wirkung der Homöopathie nur auf einem Placeboeffekt beruht. Für jemanden der wirklich etwas hat und dem damit geholfen ist, ist das gut und wenn sich jemand nur etwas einbildet, ist es um so besser.
Da aber viele Menschen heute voreilig zu Medikamenten greifen, kam ihr die Idee es bei ihrem Kind auszuprobieren. Anstatt von Aspirin oder anderen Medikamenten gegen Erkältungen, Grippe und Co, bekommt ihr drei Jähriger Sohn Globuli und soll so auch erzogen werden.
Wenn er später älter ist, wird er schon wissen, dass die Sachen keine Wirkung haben, sagt sie. Aber möglicherweise nimmt er die Globuli dann wegen dem Placeboeffekt weiter oder aber, er gibt sie auch seinen eigenen Kindern, so dass unnötige Medikament vermieden werden können.
Momentan funktioniert es sehr gut und das Kind ist sehr glücklich mit den Globuli. Die Mama hat das Etikett von der Flasche entfernt, so dass die eine Flasche Zuckerkugeln nun für alle Krankheiten hergezogen wird. Sie gibt dem Sohn dann einige Kugeln auf den Löffel, dieser schluckt brav und ist zufrieden.
Ich selbst finde die Idee sehr gut und würde das selbst bei einem Kind wahrscheinlich auch ausprobieren. So ein Placeboeffekt ist schon sehr gut und Kindern wird so erst gar nicht angewöhnt bei leichten Erkrankungen schon zu Medikamenten zu greifen, die Leber oder Nieren nachhaltig schädigen könnten.
Wie findet ihr diese Idee? Würdet ihr euch als Kind ''betrogen'' fühlen, wenn ihr später mal erfahren würdet, dass eure Mutter euch bei allen Erkrankungen die gleichen Globuli gegeben hat? Wärt ihr auch dann sauer, wenn euch das als Kind was gebracht hat und ihr dachtet, dass die Zuckerkugeln wirken? Würdet ihr das bei eurem eigenen Kind auch so ausprobieren?
Ehrlich gesagt finde ich diese Idee ziemlich merkwürdig. Wenn man gegen Medikamente ist, dann sollte man auch keine Globoli geben und dem Kind vorgaukeln, dass es ein Medikament ist. Dann gewöhnt man das Kind doch indirekt trotzdem daran, ein Medikament zu schlucken und bringt ihm bei, dass etwas genommen werden muss, wenn man krank ist.
Meine Kinder bekommen nur Medikamente, wenn es nicht anders geht und sie wirklich krank sind. Hustensaft auf Naturbasis und sowas können sie zwar gerne bekommen, wenn sie tatsächlich husten haben aber dann wissen sie auch, dass es ein "gesunder" Hustensaft ist. Nie im Leben würde ich meinem Kind Globoli geben und dann sagen es handelt sich um ein Medikament.
Später wird das Kind es so verinnerlicht haben, dass Medikamente gegen alles Mögliche genommen werden sollen. Ob es dann die Wahrheit kennt oder nicht, ist meiner Meinung nach dabei völlig nebensächlich.
Warum kocht die Mutter dem Kind nicht einen Erkältungstee, wenn es erkältet ist und bringt ihm bei, dass ein Tee gesünder ist als Medikamente? Das wäre für mich der richtige Ansatz
Ich sehe diese Sache etwas zwiegespalten, wenn ich ehrlich bin. Einerseits ist es natürlich gut, wenn das Kind auf diese Weise nicht mit starken Arzneimitteln behandelt wird, wenn es gar nicht erforderlich ist. Aber andererseits bekommt es ja auch bei jeder Kleinigkeit etwas, wenn es auch nur diese Zuckerkügelchen sind.
Ich finde es eher sinnvoll, einem Kind eben nicht bei jeder Kleinigkeit ein Medikament zu geben und einem Kind so eben auch beizubringen, dass der Körper viele Dinge auch alleine heilen kann, ohne dass man direkt ein Medikament einnehmen muss. Ich würde meinen Kindern sicher nicht für alles die gleichen Globuli geben.
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