iGel-Angebote beim Arzt - wie skeptisch seid ihr?

vom 03.03.2015, 11:31 Uhr

Der Arzt bietet einem ja oft sogenannte iGel-Angebote an. Untersuchungen, die er gerne machen würde, die angeblich auch gut sind, aber die man selber zahlen muss und von der Kasse nicht übernommen werden. Aus individuelle Gesundheitsleistung wird aber oft irrelevante Gesundheitsleistung. Denn wie in dem Artikel beschrieben ist es nicht gerade gut immer solche Untersuchungen über sich ergehen zu lassen. Denn mit Gesundheit hat es oft nichts zu tun.

Wie skeptisch seid ihr, wenn euer Arzt euch so etwas anbietet? Nehmt ihr diese Untersuchung dann direkt in Anspruch, wollt ihr eine Bedenkzeit oder stellt euer Arzt diese Untersuchung als wirklich notwendig vor und ihr fühlt euch sogar unter Druck gesetzt? Wenn man dem verlinkten Artikel glauben kann, sind diese Angebote vom Arzt wirklich eine Urlaubsfinanzierung für ihn.

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Da hast du ja einen tollen Bericht herausgesucht, der zum Schmunzeln verleitet. Wer von den Patienten auf solche Angebote hereinfällt dürfte wohl eher selbst schuld sein. Da kann er sein Geld auch zum Fenster hinaus werfen. Wenn ich diesen Blödsinn von Augen-Außendruck-Messung, Lidschlag-EKG und Augenbrauen-Screening lese für 199,90 Euro, frage ich mich ernstlich, ob ein Patient bei einem solchen Angebot ernst bleiben kann.

Die Fantasie der Ärzte scheint ungeahnte Auswüchse anzunehmen. Da habe ich ja noch Glück, dass meine Ärztin normale Angebote nur in gedruckter Form an die Wand des Wartezimmers hängt und den Patienten nicht bedrängt, solche Angebote anzunehmen. Anders allerdings geht mein Orthopäde vor. Der macht tatsächlich Druck bei zum Beispiel Spritzen für sehr viel Geld in den Rücken statt Physiotherapie. Laut Internet waren diese Spritzen fast wirkungslos. Als ich ablehnte, rauschte er wie beleidigt aus dem Behandlungszimmer. Als er nach einer Weile zurückkam, sagte er nur: „Und was jetzt?“ Als ich dann sagte, was mir hilft, gab er der Sprechstundenhilfe Anweisung und ging ohne etwas zu sagen.

Beim HNO vor Jahren sollte ich für eine „notwendige“ Untersuchung auch viel bezahlen, die ich ablehnte. Er gab dann der Sprechstundenhilfe den Auftrag, die Untersuchung trotzdem durchzuführen ohne Zahlung. Ob sie wirklich notwendig war, weiß ich nicht. Aber ich bin allergisch gegen solche Angebote, die ich nicht nachvollziehen kann. Wenn ich den Nutzen und die Notwendigkeit einsehe, dann würde ich bis 50 Euro eventuell das machen lassen. Aber dazu brauche ich genaue Erklärungen, nicht nur „das ist notwendig“.

Je nachdem, wie ein Arzt vorgeht, fühlt man sich tatsächlich unter Druck gesetzt. Da geht auch das Vertrauen zum Arzt flöten. Ob das auf Dauer für die Ärzte wirklich so gut ist? Mit der Zeit wirkt es doch auch unglaubwürdig, jedenfalls bei mir. Zu gewissen Ärzten traut man sich dann schon gar nicht mehr hin, weil man sich unnötige Diskussionen über solche zusätzlichen Leistungen, die teuer sind aber nicht das bringen, was versprochen wird, ersparen will.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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