Antidepressiva zur Migräneprophylaxe?
Um Migräne vorzubeugen, ist es möglich, sich auf eine medikamentöse Prophylaxe einzulassen, sofern die Migräneattacken häufig auftreten und ein Arzt es für sinnvoll erachtet, ein solches Medikament zu verschreiben. Zur Migräneprophylaxe werden über mehrere Monate Medikamente in einer angepassten Dosis verabreicht, die eigentlich zur Behandlung anderer Krankheiten eingesetzt werden, wie zum Beispiel Epilepsiemittel oder Antidepressiva.
Diese Medikamente müssen über viele Monate eingenommen werden, damit man evt. eine Abnahme der Migräneattacken von etwa 50% erreicht, was bedeutet, dass die Anfälle trotz dieser Medikamente keineswegs ausbleiben. Die Häufigkeit verringert sich, bzw. die Abstände zwischen den Attacken sollen sich verlängern.
Es ist auch möglich, Magnesium zu diesem Zweck einzunehmen, allerdings muss dies relativ hoch dosiert werden und die Wahrscheinlichkeit der Reduktion ist nicht so hoch, wie bei "stärkeren" Medikamenten. Magnesium ist wohl auch eines der wenigen Prophylaxemittel, welches nicht verschreibungspflichtig ist und welches man sozusagen auf eigene Faust anwenden kann.
Haltet ihr es für gefährlich, bei Migräne auf ein Antidepressivum oder auch auf ein Epilepsiemedikament zurückzugreifen? Ich könnte mir vorstellen, dass die Nebenwirkungen nicht ganz harmlos sind und dass es evt. Probleme geben könnte, wenn man dieses Medikament dann wieder absetzt. Nimmt vielleicht jemand von euch sogar prophylaktisch ein Medikament gegen Migräne? Welche Erfahrungen habt ihr damit und wurden die Anfälle dadurch tatsächlich reduziert?
Seit es die Triptane zur Akutbehandlung einer Migräne gibt, haben sich die Ansprüche der Patienten doch ziemlich verändert. Eine Prophylaxe, die starke Nebenwirkungen haben kann, ist heute viel weniger gefragt als noch vor wenigen Jahren. Denn immerhin kann man mit mit einem Triptan bis zu zehn Attacken pro Monat abfangen. Interessant ist die Prophylaxe über andere Medikamente heute nur noch für Menschen, die mehr als zehn Anfälle im Monat haben.
Denn es ist wenig erstrebenswert, wenn man beispielsweise die Häufigkeit der Anfälle von sechs auf drei pro Monat reduzieren kann, aber sich im Gegenzug an den anderen 27 Tagen ziemlich bescheiden fühlt. Magnesium wäre die einzige Variante, die kaum Nebenwirkungen hat. Meiner Migräne ist es allerdings völlig egal, ob ich Magnesium einnehme oder nicht.
Früher, als es noch keine Triptane gab, hatte ich auch das Problem, dass es kaum eine Möglichkeit gab, die Anfälle auf ein erträgliches Maß an Schmerz zu senken. Frei verkäufliche Schmerzmittel brachten überhaupt nichts. Ein wenig besser wurde es an manchen Tagen mit Novalgin. Aber das wirkte nicht immer und außerdem konnte ich es vielen Tagen noch nicht einmal bei mir behalten.
Damals habe ich einen Betablocker als Prophylaxe versucht. Allerdings habe ich das Medikament sehr schlecht vertragen. Mit ging es bereits lange vor erreichen der therapeutisch sinnvollen Dosis richtig schlecht. Außerdem bin ich nach Anstrengungen einfach umgefallen. Das war gar nicht schön.
Nach dem Reiten lag ich plötzlich ohnmächtig in der Pferdebox. Oder nach dem Aufstieg in die dritte Etage Altbau mit einem Wasserkasten fiel ich um, während ich die Tür aufgeschlossen habe. Zum Glück ist nie etwas passiert. Das Pferd war brav und ich bin nie die Treppe herunter gestürzt.
Also wurde der Versuch abgebrochen und bis es die Triptane gab, musste ich eben weiter leiden. Ein Mittel gegen Epilepsie hätte ich wohl nie ausprobiert. Auch Antidepressiva wären nicht meine Wahl gewesen. Da stehe ich dann lieber mit einem Eimer in der Nähe die fünf oder sechs Tage pro Monat irgendwie durch.
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