Sich über einen langsamen Stoffwechsel freuen?

vom 28.02.2015, 16:47 Uhr

Normalerweise leben wir heute eigentlich in einer Gesellschaft, wo jeder Menschen beneidet die essen können was sie wollen und wo jeder sich selbst bemitleidet, wenn er auch nur beim Anblick einer Schokolade schon zunimmt. Dünn sein ist leider modern und hat nicht nur positive Folgen. Ich selbst werde immer wieder darauf angesprochen, dass ich sehr dünn bin und das ich doch klar im Vorteil bin, weil ich dennoch so viel essen kann.

Von einer Kommilitonin habe ich letztens das genaue Gegenteil gehört. Das war mir neu. Diese meinte, dass sie sehr schwer abnehmen würde. Manchmal wenn wir Praktikum haben, dann isst sie mehrere Tage hintereinander kaum etwas und sie nimmt dadurch auch nicht ab. Sie hat ein bisschen mehr auf den Hüften, ist aber nicht unbedingt krankhaft übergewichtig.

Mein Studium ist sehr stressig und bei mir ist es dann leider auch häufig so, dass ich während Phasen wo ich weniger esse dann auch rasch abnehme und in einen gefährlichen Bereich abrutsche, wo man sich dann auch Sorgen um den Kreislauf machen muss. Meine Kommilitonin hat mich eben deswegen bemitleidet und war sehr stolz auf ihren effizienten Stoffwechsel, der offenbar kein Gramm Fett verbrennt, wenn er es nicht unbedingt braucht.

Über ihre Einstellung war ich positiv überrascht, da viele Menschen das sicherlich direkt als Nachteil an sich sehen würden, so ist unsere Gesellschaft heutzutage leider. Wie ist das bei euch, habt ihr einen eher langsamen Stoffwechsel auch schon mal als Vorteil betrachtet? Wie würdet ihr es im Falle meiner Kommilitonin sehen? Könnt ihr das vielleicht gar nicht nachvollziehen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe es auch noch nie so betrachtet, aber ich kann es schon irgendwie verstehen. Ich habe auch das Glück, dass ich essen kann, was ich möchte und trotzdem nehme ich nicht wirklich zu. Aber wenn ich mal im Stress bin und wenig esse, dann ist es bei mir auch so, dass mein Gewicht in einen Bereich abrutscht, der nicht mehr gesund ist. Mir fällt es dann nach der Stressphase auch etwas schwerer, wieder an Gewicht zuzunehmen, wobei das dann schon funktioniert.

Auch bei meinem letzten Magen-Darm-Infekt, bei dem ich einige Tage lang nichts essen konnte, wäre ich dankbar gewesen, wenn ich einen langsameren Stoffwechsel und nicht ganz so schnell abgebaut hätte. Darum kann ich das Argument deiner Kommilitonin schon verstehen, wobei ich mich nur in Ausnahmesituationen über einen langsamen Stoffwechsel freuen würde und normalerweise mit meinem schnellen Stoffwechsel schon sehr zufrieden bin.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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