Lesen von Darwins Schriften für Kinder zu empfehlen?
Das Patenkind meines Freundes hat vor kurzem einige Dokumentationen über Darwin geschaut und er hat auch ein Buch zu diesem Thema. Der Junge ist 14 Jahre alt, liegt in der Entwicklung jedoch etwas zurück, da er zu früh geboren worden ist und dadurch etwas Schaden genommen hat. Durch die Dokumentation ist er aber natürlich auf die Idee gekommen, dass die Schriften von Darwin heute als Bücher zu kaufen sind und diese würde er gerne lesen.
Mein Freund hat dann natürlich auch direkt gesagt, dass er sich diese ja zu Ostern wünschen könnte. Die Mutter steht dem ganzen aber skeptisch gegenüber und glaubt, dass der Junge sich dadurch falsche Informationen anlesen würde. Obwohl keine von Darwins Theorien wirklich falsch war, sind viele seiner Theorien heute natürlich ausgeweitet, belegt und neu aufgestellt worden.
Ich selbst gehe davon aus, dass der Junge weiß, dass er nicht alles aus den Schriften glauben sollte. Wie würdet ihr die Situation sehen? Hättet ihr etwas dagegen, wenn ein Schulkind Interesse daran hat Schriften von Darwin zu lesen? Hättet ihr Angst davor, dass das Kind sich falsche Informationen anliest oder ist so was nicht zu befürchten?
Generell bin ich der Meinung, dass es prinzipiell nie verkehrt ist, wenn sich Kinder oder Jugendliche für wissenschaftliche Theorien interessieren und sich auf eigene Faust näher mit bestimmten Themen befassen möchten. Wichtig finde ich es in diesem Zusammenhang, jedoch, dass dies auf eine Art geschieht, die dem Alter und der geistigen Leistungsfähigkeit des jungen Menschen angemessen ist. Sonst könnte es passieren, dass der hoffnungsvolle Nachwuchsforscher völlig überfordert und entnervt den Krempel hinschmeißt, und das fände ich als leidenschaftliche Forscherin furchtbar schade.
Dass ausgerechnet Darwins Theorien besonders "schädlich" für Kinder oder Jugendliche sein sollen, erschließt sich mir nicht so ohne weiteres. Es liegt ja in der Natur der Sache, dass naturwissenschaftliche Theorien und Weltbilder im Lauf der Jahre erweitert, ergänzt oder gar wieder verworfen werden. Das ist doch auch für Kinder und Jugendliche nicht schwer zu begreifen, wenn sich jemand die Mühe macht, ein paar Erklärungen mitzuliefern und nicht nur die gesammelten Werke heran zu schaffen. Sorgen machen würde ich mir eher, wenn sich der junge Mann auf einmal mit Alfred Rosenberg oder sonst irgendwelchen pseudo-wissenschaftlichen Nazi-Theorien auseinander setzen würde.
Außerdem hat Darwin seine Abenteuer im 19. Jahrhundert erlebt und seine Werke nicht für minderjährige Laien verfasst, sondern für das damalige interessierte Fachpublikum. Deshalb bin ich mir auch nicht so sicher, ob ein Jugendlicher von heute mit den Originaltexten überhaupt irgend etwas anfangen kann und nicht schon mit dem Sprachstil und dem Vokabular überfordert ist. Mir wären die Originalschriften von Charles Darwin selbst auf Deutsch sprachlich wie inhaltlich definitiv zu hoch!
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