Bus fährt mit kaputter Scheibe weiter

Vor etwa einem Monat gab es in unserem Schulbus ein sehr unschönen Vorfall. Wir fahren mit dem Bus immer eine Haltestelle an, die etwas weiter weg ist. Der Bus dreht dann in einem Wendekreis und fährt zu seiner eigentlich Route zurück. An dem Morgen ist der Versuch auf dem Kreis zu wenden allerdings schief gegangen. Im hinteren Teil es Busses ist eine Scheibe zerstört worden und zum Teil auch in Innere zersplittert worden.

Nun kommen wir zum eigentlich Desaster. Der Busfahrer ist zunächst noch ein Stück weitergefahren, hielt dann an und schaute sich die Beschädigung an. Ein kleineres Kind hatte Verletzungen im Gesicht. Er sagte den Kindern nur, sie sollen sie nicht mehr auf die betroffenen Plätze setzen.

Danach rief er bei seinem Chef an und setze nach dem Gespräch seine Fahrt zur Schule fort. Die Strecke die er fahren musste waren immerhin noch etwa 7km. Die Temperaturen waren im Minusbereich, wie im Winter üblich. Zudem hat der Busfahrer nichts abgesichert, Kinder hätten sich verletzen können oder aus dem Bus fallen können etc. Inzwischen wird der Bus zwar nicht mehr eingesetzt, aber die eine Fahrt wurde noch gemacht.

Wie findet ihr dieses Verhalten? Es wurde ein Mädchen verletzt, um das sich nicht gekümmert wurde. Es ist dann an der nächsten Haltestelle ausgestiegen und zum Arzt gefahren. Meiner Meinung nach hätte es gar nicht erst zu dem Unfall kommen dürfen, der Wendekreis ist groß genug, den Baum zu streifen hätte nicht sein müssen.

Wie hättet ihr anstelle der Schule oder der Kinder die im Bus waren reagiert? Der Busfahrer ist eigentlich schon Rentner, wird inzwischen aber auch nicht mehr von dem Unternehmen beschäftigt. Was haltet ihr von dem ganzen Vorfall?

Ich hätte erst mal einen Aufriss gemacht, wenn mein Kind verletzt worden wäre und ich weder benachrichtigt worden wäre, noch für medizinische Hilfe gesorgt worden wäre. Da hätte ich mit Sicherheit Anzeige wegen unterlassene Hilfeleistung erstattet, denn der Fahrer hat sich um verletzte Personen in seinem Bus zu kümmern.

Mit der Scheibe ist auch so eine Sache. Das geht natürlich nicht, dass die Busfahrt mit einem nicht verkehrssicheren Bus fortgesetzt wird. Da weiß ich allerdings nicht, was man da machen könnte, denn es ist keine weitere Person verletzt worden.

Auf jeden Fall hätte ich mich bei dem Busunternehmen beschwert und auch die Schule davon unterrichtet. Wenn es ein privates Busunternehmen ist, kann das natürlich dazu führen, dass sich die Schule ein neues Busunternehmen sucht.

So ganz gut ist das wohl nicht gelaufen. Der Busfahrer hätte die Glassplitter zusammenfegen müssen, das hintere Stück des Busse absperren müssen und die Kinder alle nach vorne holen können. Wenn das Mädchen so schwer im Gesicht verletzt war, musste er über Funk einen Notarztwagen anfordern und warten, bis dieser kam.

Er hat ja mit seiner Dienststelle gesprochen und vielleicht wollte er für die Kinder einen anderen Bus anfordern, der ihm nicht genehmigt wurde. Somit hat er die Kinder eben noch bis zur Schulhaltestelle gefahren. Auch für die kurze Strecke musste er die Heizung voll aufdrehen, um wenigsten einen Teil der Kälte durch das offene Fenster abzufangen.

Wie hätten die Kinder aus dem Bus fallen sollen? Es war nur das hintere Fenster entzwei gegangen? Er hatte den Kindern gesagt, dass sie sich setzen sollen. Also hat er vorgesorgt. Im Sitzen kann kein Kind aus einem Busfenster fallen. Auch wenn er langsam fuhr, hatte er die 7 Kilometer schnell hinter sich gebracht. Aber er konnte die Kinder nicht zu Fuß laufen lassen. Denn er hatte die Aufsicht als Busfahrer übernommen. Wäre einem Kind unterwegs etwas passiert, wäre er daran schuld gewesen.

Dem verletzten Mädchen gegenüber war sein Verhalten nicht korrekt, da hätte er den Notarzt rufen müssen, falls es wirklich schlimm war. Ansonsten konnte er sich bestimmt gegen die Anweisungen seines Vorgesetzten nicht zur Wehr setzen und musste weiter fahren. Allerdings fehlt in meinen Augen die hintere Absperrung.

Ich finde auch, dass der Busfahrer sich in dieser Situation alles andere als korrekt verhalten hat. Ob der Unfall vermeidbar gewesen wäre oder nicht, das ist im Nachhinein immer schwer zu sagen. Aber danach hätte er sich auf jeden Fall anders verhalten müssen.

Er kann das Kind, das sich im Gesicht verletzt hat, doch nicht einfach so da sitzen lassen und allgemein nur sagen, dass man sich auf die betroffenen Plätze nicht mehr setzen darf. Ich finde es auch merkwürdig, dass er zwar seinen Chef angerufen hat, aber dieser ihm scheinbar nicht erklärt hat, was er nun zu tun hat.

Natürlich mussten die Schüler zur Schule und so verstehe ich es auch, dass diese Fahrt noch gemacht wurde. Aber auf jeden Fall hätte der Fahrer sich das alles vorher genau anschauen und die Scherben beseitigen müssen. Einfach so weiterzufahren finde ich schon sehr verantwortungslos und anstelle der Eltern des verletzten Mädchens würde ich mich sicher beschweren.