Eltern spielen mit Kleinkind in denkmalgeschützten Anlagen

vom 22.02.2015, 19:21 Uhr

Neulich habe ich eine Mutter mit einem Kind in einem denkmalgeschützten, aber im Winter trockenen Brunnen sitzen gesehen. Die Mutter spielte mit ihrem Smartphone und das Kind warf Schotter aus dem Brunnen und kletterte auf dem Rand herum. Daneben gab es auch noch ein Schild, dass man den Brunnen nicht anfassen sollte.

Würdet Ihr mit Euren Kindern in denkmalgeschützten Anlagen spielen oder hättet Ihr zu viel Respekt vor alten Denkmälern? Würdet Ihr nachgeben, wenn Euer Kind mit Euch in so einen seichten Brunnen steigen wollte oder würdet Ihr dem Kind erklären, warum das nicht ginge? Hättet Ihr Angst, erwischt und eventuell Strafe zahlen zu müssen oder würdet Ihr auf das Verständnis der Parkaufsicht hoffen?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Nein, das würde ich niemals machen. Ich kann jetzt nicht beschwören, dass ich so einen Brunnen gar nicht anfassen würde. Also mal Hand drauf legen, weil er so wahnsinnig alt ist. Aber ich würde da niemals irgendetwas machen, was ihn ernsthaft schädigen könnte. Wie lange soll er denn noch stehen, wenn alle Kinder da drauf rumturnen dürften? Das Kind kann seinem Kind dann nicht mehr den Brunnen zeigen. Das wäre doch schade.

Wenn schon keine moralischen Bedenken vorherrschen, wäre es schön, wenn so eine Frau wenigstens Angst hätte, erwischt zu werden. Mir wäre das total peinlich. Ich hätte keine Lust darauf, wie ein kleines Kind gescholten zu werden. Dass die Parkaufsicht Verständnis für so ein Verhalten zeigt, ist extrem unwahrscheinlich. Immerhin ist es ihr Job, diese Denkmäler genau vor solchen Leuten zu beschützen. Sie sehen darin doch so was wie ihre Bestimmung.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Natürlich wäre ich nicht mit meinem Kind in den Brunnen gestiegen, zumal auch noch mit einem Schild darauf hingewiesen wird, dass der Brunnen nicht angefasst werden soll. Je nachdem wie alt das Kind war, hätte es eine Erklärung der Mutter verstanden, wenn diese das Kind aufgeklärt hätte, warum der Brunnen nicht angefasst werden sollte. Ich denke, dass man bei der Parkaufsicht kein Verständnis finden würde.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Mit Anlagen hatte ich erst etwas anders verstanden, denn in denkmalgeschützten Parks habe ich mit meinen Kindern auch schon gespielt. Das ist aber zum Beispiel im Park Sanssouci durchaus erlaubt. Man muss eben nur wissen, was man darf und was nicht. Wir haben da schon darauf geachtet und ich finde, dass auch Kinder lernen können und lernen sollten, dass man auf Kunst und Kultur Rücksicht nehmen muss.

Mir ginge es da gar nicht um die Angst erwischt zu werden, sondern um den Respekt vor dem oder den Künstlern und dem Erbe aus vergangenen Zeiten. Und das sollen Kinder auch lernen, damit sie nicht später mal Kunst anderer zum Beispiel mit Spraydosen verschandeln und sich statt dessen legale Möglichkeiten suchen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Eine Deutsche in Krakau meinte, dass man das Wohl der Kinder dem Denkmalschutz voranstellen muss, sonst werden die Kinder traumatisiert, wenn sie alles verboten bekommen. Die kletterten dort fröhlich auf einem glitschigen Denkmal und die Mutter half ihnen hoch. Mein Schatz sagte gleich, dass dies verboten wäre und ein Frevel, aber da war es noch nicht klar, dass die Mutter keine Polin war. :lol:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Vielleicht hat sie ja das Schild dann gar nicht verstanden? Aber normalerweise stehen bei geschützten Anlagen solche Hinweise auch auf mehreren Sprachen. Nun weiß ich allerdings nicht, wie das in Krakau an diesem speziellen Brunnen so ist.

Ich hätte die Mutter auch darauf hin gewiesen. Die Antwort der Mutter ist meines Erachtens nach vollkommener Blödsinn. Ich habe auch Kinder und Kinder können sehr wohl Regeln lernen. Man muss sie ja nicht gleich verprügeln, nur weil sie ein Denkmal berührt haben. Aber mit einer freundlich konsequenten Grenzsetzung wird kein Kind gleich traumatisiert. Da hatte jemand einfach keine Lust, sein Kind zu erziehen. Und vermutlich auch selbst eine mangelhafte kulturelle Bildung.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Der Brunnen war auch nicht in Krakau sondern in Wien. Ich habe nur den Vergleich gezogen. Auf Denkmäler steigt man grundsätzlich nicht und dafür braucht auch keiner ein Schild. Tatsächlich machen das auch Erwachsener und sogar noch an die 70jährigen. Wenn die dann verunfallen, würde ich denen auch noch eine Strafe für die Besteigung des Denkmals aufbrummen. 8)

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich kann so etwas nicht verstehen und würde es selber niemals so machen, dass ich meinem Kind erlauben würde, auf einem Denkmal herumzuturnen. Ich finde es wichtig, dass man einem Kind auch Regeln beibringt, die eben für alle gelten. Man kann einem Kind doch nicht immer alles erlauben, sondern muss auch Grenzen setzen.

Und bei Dingen, die sowieso verboten sind, sollte man schnellstens mit diesen Grenzen beginnen. Man kann gerade an einem solchen Beispiel dem Kind doch sehr gut erklären, warum man diesen Brunnen, oder welches Denkmal auch immer, nicht anfassen darf.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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