Taschengeld für Schulmaterial ausgeben?

vom 23.02.2015, 12:24 Uhr

Bei uns zu Hause ist es so, dass unsere Kinder einen gewissen Betrag als Taschengeld bekommen, der zu ihrer freien Verfügung steht. Sie können sich dafür kaufen, was sie möchten, also Süßigkeiten, Zeitschriften, Klamotten, Spielsachen etc.

Wenn meine Kinder etwas für die Schule brauchen, dann sagen sie mir, was sie benötigen und ich besorge es. Manchmal fahren wir auch zusammen los und kaufen dann eben das, was gerade gebraucht wird oder ich gebe meinen Kindern zusätzliches Geld, damit sie sich selber etwas kaufen können. Meistens handelt es sich dabei um Hefte, Tintenpatronen, Bleistifte und den üblichen Kram.

Vor Kurzem war eine Freundin meiner Tochter hier und erzählte mir, dass sie sich ihre Schulhefte, Stifte, Radiergummis etc. von ihrem Taschengeld kaufen muss und dass viele aus ihrer Klasse das auch tun müssen. Als ich nach dem Betrag fragte, den sie denn im Monat als Taschengeld bekommt, sagte sie, dass es 20 Euro wären (das Mädchen ist 15 Jahre alt).

Ich fand das relativ wenig Geld, wenn man bedenkt, dass sie tatsächlich noch den ganzen Schulkram dafür kaufen muss. Dann bleibt doch im Endeffekt gar nichts mehr zu ihrer freien Verfügung übrig. Oder sie kauft für die Schule nur das Billigste vom Billigsten, worunter dann wieder die Schule leidet.

Wie ist das bei euch? Findet ihr, dass Kinder sich ihre Schulsachen vom Taschengeld kaufen müssen oder kauft ihr diese Dinge zusätzlich von eurem Geld ein? Welchen Vorteil hat es, wenn Kinder ihr Geld für die Schule ausgeben müssen oder denkt ihr, dass es eher kontraproduktiv ist, wenn die Kinder sich solche Dinge von ihrem Taschengeld kaufen müssen?

» Sandra980 » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 12,41 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



7jährige die vom Taschengeld Kleidung und Schulsachen kauft

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Das kommt sicher auf das Kind an. Es gibt ja durchaus Kinder, denen es vollkommen egal ist, was mit dem Schulzeug passiert, weil die Eltern es eh neu kaufen. Da werden dann Stifte liegen gelassen, auch wenn man sieht, dass sie noch da sind, einfach weil man zu faul zum zusammenräumen ist oder Hefte und Bücher im Freien als Flugobjekte benutzt. Oder Füllertinte vor lauter Langeweile auf Taschentücher ausgeleert, so dass das Kind dann wöchentlich zehn Tintenpatronen in der ersten Klasse "leer schreibt", wo gerade erst mit ersten Schwungübungen mit Tinte angefangen wurde. Habe ich an der Schule meiner Kinder und teils bei meinen Kindern alles schon gesehen.

In solchen Fällen finde ich es schon erwägenswert, dass man zumindest einen Teil der Schulmaterialien auch durch das Kind zahlen lässt. Die Hauptmenge am Anfang des Schuljahres wird in dem Fall sicher auch von den Eltern übernommen werden. Und wie viel dann noch gekauft werden muss, hängt dann auch davon ab, ob man realistisch wirtschaftet oder nicht. Ich finde schon, dass die Kinder ruhig erleben können, dass auch Kleinvieh Geld kostet. Ich finde es auch fair, wenn man Kinder eben Extrawünsche selbst zahlen lässt. Wenn der Textmarker nun unbedingt ein aufgedrucktes Gesicht haben muss und deshalb mehr kostet, als der neutrale der gleichen Firma, dann würde ich zumindest den Differenzbetrag das Kind zahlen lassen.

20 Euro sind für eine 15 Jährige sicher nicht viel. Aber man muss eben auch sehen, wie viel die Eltern vielleicht verdienen und ob noch Geschwister da sind. Ich finde es nicht fair, wenn reiche Eltern ihre Kinder aus Prinzip kurz halten. Aber ich finde es fair, wenn ein Taschengeld auch an knappe Finanzen angepasst wird. Und mit 15 kann man das durchaus schon verstehen, wie die Realität beschaffen ist.

Im Übrigen sind längst nicht alle preiswerten Produkte aus dem Schulbedarf automatisch minderwertig. Bei Buntstiften und Bleistiften trifft das oft zu. Aber auch da gibt es vernünftige Kompromisse zwischen Qualität und Preis. Aber ob das Schreibheft oder der Collegeblock von einer Marke ist oder nicht, das macht meines Erachtens kaum einen Unterschied. Nur weil jemand billige Hefte hat, wird er nicht automatisch schlechter abschneiden. Und manche Hausmarken sind gar nicht so schlecht, denn Bürowaren sind lang bewährte Produkte, wo die meisten Hersteller Erfahrungen haben.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Also ich finde das regelrecht schrecklich, wenn Kinder ihr Geld für Schulmaterialien ausgeben müssen. Solche Ausgaben sollten unter allen Umständen von den Eltern gedeckt werden, weil das Taschengeld doch für private Zwecke gedacht ist. Ich kenne in meinem Umfeld auch wirklich niemanden, der Bleistifte, Tinte oder Geodreiecke von seinem eigenen Geld bezahlen muss. Mir ist nur eine Ausnahme bekannt, aber diese Person bekommt dafür auch sehr viel Taschengeld zur Verfügung gestellt, da solche Ausgaben bereits eingerechnet wurden.

Ich kann auch lediglich den Vorteil finden, dass Kinder lernen, dass sie gewisse Geldsummen zwingend ausgeben müssen und nicht ganz frei verwalten können. Dennoch denke ich, dass sie dies auch ohne Ausgaben für die Schule rechtzeitig lernen werden. Wenn die Kinder dafür aber auch mehr Taschengeld bekommen, ist das Ganze aber noch halbwegs in Ordnung.

Benutzeravatar

» Synchro » Beiträge: 1641 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich musste auch manchmal mein Taschengeld für Schulmaterial ausgeben. Auch meine Brüder mussten das. Nur so haben wir auch gelernt, dass man mit den Schulsachen pfleglich umgeht und es nicht egal ist, wenn die Bleistifte bis zur Unkenntlichkeit zerkaut wurden oder der Füller auf einmal weg war oder man die Collegeblöcke mehr oder weniger für Schmierereien gebraucht hat.

Wir haben dann auch gelernt, dass man nicht einfach Sachen verleiht und es egal ist, wenn man sie nicht wieder bekommt. Denn die Eltern haben auch nicht immer so viel Geld, dass sie wöchentlich einen durch Langeweile zerstören Radiergummi oder durch Unachtsamkeit verlorenen Füllfederhalter ersetzen können. Ich denke, dass es einfach darauf ankommt, was man als Kind kaufen muss und wie oft man das machen muss.

Und ob das wirklich so ist, wie dir das 15 jährige Mädchen erzählt hat, ist nun auch mal dahingestellt. Ich weiß noch, wie ich mit 15 war und um ein wenig Mitleid zu bekommen, erzählt man viel. Frage doch einfach mal die Mutter, warum sie so handelt.

Benutzeravatar

» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Im Prinzip ist es nicht so schlimm, wenn ein Kind sich seine Schulsachen vom eigenen Taschengeld kaufen muss. Allerdings sollte das Kind dann natürlich auch etwas mehr Geld bekommen, so dass auch noch etwas zur freien Verfügung hat. Das Taschengeld sollte ja auch für sich ausgegeben werden. Die Kinder sollten davon ins Kino gehen können oder sich das kaufen können, was sie wirklich wollen. Und wenn dann auch noch Schulsachen gekauft werden müssen, dann muss es natürlich so sein, dass es mehr Geld gibt, damit auch noch genügend Geld zur freien Verfügung übrig bleibt.

Ich denke jedoch, dass es aber auch schwierig sein kann, dem Kind einfach etwas mehr Geld zu geben, damit es sich von dem Geld dann auch noch Schulsachen kaufen kann. Immerhin kann es ja auch sein, dass das Kind das ganze Geld für sich ausgibt und dann plötzlich nichts mehr für die Schule übrig bleibt. Außerdem ist es ja auch so, dass nicht jeden Monat etwas an Schulsachen benötigt wird, weshalb ich es dann eigentlich doch besser finde, wenn die Eltern ganz einfach die Schulsachen kaufen und dann auch immer darüber informiert werden, wenn das Kind etwas Neues brauchen sollte.

Ich selbst musste eigentlich nie von meinem eigenen Geld Schulsachen kaufen. Ich habe meiner Mutter immer Bescheid gegeben, wenn ich etwas gebraucht habe und dann hat sie mir die Sachen vom Einkaufen mitgebracht. Manchmal waren wir aber auch zusammen einkaufen und ich konnte mir dann auch gleich die Sachen aussuchen, die ich benötigt habe. Selbst dafür Geld ausgeben musste ich jedoch nie.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Meine Kinder bekommen noch kein Taschengeld, da sie noch sehr klein sind, aber ich kann erzählen, wie es bei mir.

Ich habe bis zu einem gewissen Alter Taschengeld bekommen, das mir frei zur Verfügung stand. Davon habe ich mir dann Süßigkeiten oder Zeitschriften gleistet, oder es auch mal gespart, um etwas teureres zu kaufen. Kleidung oder Schreibwaren für die Schule haben meine Eltern mir gekauft.

Als Jugendliche habe ich dann nach Absprache mit meinen Eltern eine deutlich größere Summe Taschengeld bekommen und habe mir dann auch Dinge, die ich im Alltag brauchte, davon gekauft. Ich glaube, es waren dann 60 Euro im Monate, aber ansonsten haben mir meine Eltern kein Geld mehr für Schulsachen oder Kleidung gegeben. Ich bin damit immer gut klargekommen.

Ich denke, ob das funktioniert und sinnvoll ist, hängt stark vom Alter und auch vom Charakter des Kindes ab. Es gibt bestimmt Jugendliche, die ihr Geld dann nur für Freizeitdinge ausgeben und gar keine Schulsachen kaufen würden - in dem Fall muss man das Geld natürlich anders verteilen.

Aber an sich ist der Gedanke bei der Vergabe von Taschengeld ja, dass das Kind lernt, verantwortungsbewusst mit Geld umzugehen, und da kann man meiner Meinung nach im Jugendalter dann schon auch verlangen, dass es vom Taschengeld so wohl notwendige Dinge besorgt, als auch seine Vergnügungen finanziert.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich hatte bis zu meinem 16. Lebensjahr nur ein Taschengeld von 15 €, was ich wirklich als wenig empfunden habe und womit ich nie hingekommen bin. Zwar habe ich meine Schultaschen gekauft bekommen, aber ich weiß durchaus wie blöd das ist, wenn man in dem Alter kein Geld hat. Hätte ich nicht meine Großeltern gehabt und meine Ur Oma, hätte ich keinerlei Privatleben gehabt, weil ich mir ja nichts hätte leisten können.

Ansonsten finde ich, dass die Anschaffung von Schulsachen auch Elternsache ist. Wenn man die Anschaffung von einem Kind verlangt, dann muss man auch mehr Geld geben, weil man dann mit so einem kleinen Betrag nicht hinkommen kann und das Kind dann auch an Qualität sparen muss.

Meiner Meinung nach sollte man einem Kind auch so vermitteln können, das es mit den Sachen nicht so verschwenderisch umgehen soll. Das hat bei mir auch geklappt und so mussten meine Eltern auch keine Unsummen bezahlen, das ist in meinen Augen Erziehungssache und durch den Eigenkauf lernt das Kind meiner Meinung nach auch nicht besonders viel.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Meine Tochter ist acht Jahre alt und in der dritten Klasse. Sie bekommt 10€ Taschengeld und da würde gar nicht ausreichen, da ständig etwas gebraucht wird. Ich finde 20€ viel zu wenig, selbst wenn es reines Taschengeld wäre.

Da ich von einigen Markenprodukten überzeugt bin, würde ich mein Kind niemals die Schulsachen kaufen lassen, da es dazu führt, dass die Kinder nur das Billigste kaufen. Wenn man mal überlegt, was Patronen für den Füller kosten. Bei uns dürfen sie auch mit einem Tintenroller schreiben, den man wegradieren kann. Da kosten 3 Patronen mehr als 3€ und halten vielleicht zwei Monate und Kinder in der dritten Klasse schreiben noch nicht so viel.

Manchmal muss meine Tochter einen neuen Bleistift kaufen, da sie ihre ständig verliert und ich es nicht einsehe, jedes Mal 1,60€ für einen Bleistift auszugeben. Das hilft dann aber für einige Zeit, da es für sie auch viel Geld ist.

Generell denke ich, ist es frühstens in der Oberstufe angebracht und dann auch nur bei einer entsprechenden Summe. Da würde ich dann einen festen Betrag für Schulmaterial zahlen. Teure Dinge wie Taschenrechner der Bücher würde ich aber weiter zahlen, da ich möchte, dass meine Tochter gutes Material zur Verfügung hat.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge


In der Grundschule musste ich mir keine Gedanken über den Kauf von Schulsachen machen, da meine Mutter den Kauf übernommen hat. Da sie die gleichen Marken wie ich bevorzugt, war dies auch kein Problem, vielleicht mag ich diese Marken auch heute noch genau deswegen, weil meine Mutter mir sie immer gekauft hat. Ich bekam in der Grundschule kein Taschengeld, wenn ich was wollte, musste ich meine Mutter fragen.

Erst als ich auf die höhere Schule kam, wurde mein Taschengeld angepasst und ich bekam monatlich 200 Euro. Davon musste ich jedoch mein Mittagessen, was auch immerhin gut 100 Euro im Monat waren, da ich keine Möglichkeit hatte nach Hause zu fahren, und unter Anderem Schulsachen zahlen. Ab und zu brachte meine Mutter mir mal eine Packung Hefte, Schreibpapier oder Stifte mit, aber die besonderen Dinge musste ich selbst zahlen und man weiß ja, wie speziell Jugendliche sein können.

So habe ich oft 50 bis 60 Euro im Schreibpapierladen gelassen, weil öfters immer wieder das Papier ausging, ich neue Hefter benötigt habe oder wieder irgendwas Spezielles in der Schule verlangt wurde. Meistens trafen diese Beträge mich am Anfang des Schuljahres, aber man muss auch bedenken, dass man anders mit den Sachen umgeht, wenn man sie selbst gekauft hat und ich war immer recht sorgfältig, was meine Schulsachen angeht. Ich würde es vielleicht genauso machen, wenn meine Finanzen es zukünftig erlauben.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12595 » Talkpoints: 13,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^