Müsst ihr jeden Kauf vor eurem Partner rechtfertigen?
Mein erster richtiger Freund, hatte öfters mit mir gemeckert, wenn ich mir etwas gekauft hatte, was in seinen Augen unnötig war. Dabei war es völlig egal, ob es sich nun um einen Nagellack oder auch um eine größere Anschaffung gehandelt hat. Meistens hat er mir dann ein schlechtes Gewissen eingeredet und immer wieder betont, dass ich das Geld ja aus dem Fenster schmeißen würde. Das ging mir dabei schon recht schnell gewaltig auf den Keks, zumal ich auch keine Lust hatte, wirklich alles rechtfertigen zu müssen. Und ich hatte es auch nie verstehen können, warum es gleich Vorwürfe hagelte, wenn ich mir etwas gegönnt hatte.
Mein jetziger Partner ist eher das genaue Gegenteil. Er würde mir nie Vorwürfe machen, wenn ich mir etwas kaufe. Stattdessen zeigt er sich immer sehr interessiert an meinen Einkäufen und freut sich dann auch für mich mit, wenn ich mir etwas gekauft habe. Und auch beim Shoppen ist es oft so, dass er mir dazu rät, etwas zu kaufen, wenn ich unsicher bin. Von daher muss ich wirklich rein gar nichts rechtfertigen und ich muss auch keine Käufe verheimlichen, weil mein Freund meine Einkäufe noch nie negativ aufgefasst hat.
Müsst ihr jeden Kauf vor eurem Partner rechtfertigen? Meckert euer Partner auch schon einmal mit euch, wenn ihr etwas "Unnötiges" kauft?
Jeden kleinen Kauf mit dem Partner absprechen?
Würdet ihr jede Geldausgabe rechtfertigen müssen?
Bei mir ist es oftmals genau das Gegenteil. Ich sage dann schon, dass das doch recht teuer ist und mein Partner meint ich solle es mir kaufen. Rechtfertigen muss ich mich auch nicht bei meinem Partner und ich würde dies auch nicht machen. Immerhin ist es mein Geld und ich war dafür auch arbeiten, wer mir mein Geld nicht gönnt, der hat auch nichts an meiner Seite verloren, so einfach ist das.
Ich stelle mir das sehr schwierig vor, wenn man schon in so kleinen Dingen so verschieden ist. Immerhin gibt man ja praktisch jeden Tag Geld aus. Wenn ein Partner so sparsam ist, gerät man ja wirklich täglich aneinander.
Wobei ich es bei dem Beispiel so gar nicht verstehe, weil ihr doch noch nicht mal zusammengewohnt habt, oder?! Dann geht es den Partner wirklich gar nichts an. Wenn man zusammenlebt und einer wegen zu hohen Spaßausgaben seinen Teil der Miete nicht erfüllen kann, kann ich es ja verstehen. Aber wenn es einen nicht betrifft, ist das ja schon Kritik am Charakter. Da hat man dann also ein richtig grundlegendes Problem.
Mein Mann und ich passen da glücklicherweise sehr gut zusammen. Wir geben beide nicht unnötig Geld aus. Wenn wir uns aber mal was gönnen wollen und es glücklich macht, würde der andere nie was sagen.
Ich musste noch nie einen Kauf vor meinem Freund rechtfertigen. Ich habe mein eigenes Geld und wir sind beide erwachsen und unabhängig vor einander. Ich weiß noch, vor meinem Vater musste ich mich als Kind schon rechtfertigen, wenn ich mir etwas kaufen wollte und von ihm Geld dafür brauchte. Da ist das ja auch logisch, weil der Vater ja das Geld verdient, wenn man ein Kind ist und noch nicht selbst arbeiten darf. Eltern wollen ihr Geld ja auch nicht für Mist ausgeben lassen, da kann ich das schon verstehen, wenn man sich da ein wenig rechtfertigen muss für diverse Wünsche. Aber bei meinem Freund gab es noch nie so eine Situation.
Es ist eher so, dass ich manchmal schwanke, ob ich etwas kaufen soll und mein Freund hält das für keine schlechte Idee und ermutigt mich sogar dazu. Wenn er einen Kauf für unsinnig erachtet, dann sagt er das auch. Das ist meistens dann der Fall, wenn ich mir ein neues Elektrogerät anschaffen möchte, mit dem er sich aber auskennt und von dem er weiß, dass die Qualität und die Leistung nicht so prickelnd ist. Aber solche Käufe werden vorher auch abgesprochen, weil ich eben keinen Mist kaufen will und auf sein Urteil vertraue, was die Einschätzung solcher Geräte angeht.
Das würde mich total nerven, denn ich bin erwachsen und kann schon entscheiden, ob ich mir etwas kaufe oder nicht. Das lasse ich mir auch nicht nehmen, aber ich habe auch immer eigenes Geld, was ich beisteuere.
Lediglich bei Ausgaben über 100€ sprechen wir es untereinander ab. Das halte ich schon für sinnvoll, dass man den Partner darüber informiert. Zumindest wenn man ein gemeinsames Konto hat. Bei getrennten Konten wäre es mir egal, da würde ich mit meinem Geld machen, was ich möchte.
Mein Mann hat auch früher nie etwas gesagt, als wir noch zur Uni gegangen sind und ich immer pleite war, weil ich Klamotten gekauft habe. Er musste mich dann immer einladen wenn wir was unternehmen wollten.
Es kommt aber natürlich auch auf die finanziellen Verhältnisse an. Wenn der Partner alles an Fixkosten bezahlen muss und man selber gibt sein Geld nur für privaten Luxus aus, kann ich mir schon vorstellen, dass es den Partner stört.
Ich habe mehrere Freundinnen bei denen das so ist. Sie sind mit den Kindern zu Hause und arbeiten nicht. Der Partner verdient das Geld und hat eben das Gefühl, die Frau schmeißt das Geld zum Fenster raus. Da gibt es dann oft Streit wegen Geld.
Deshalb ist es mit wichtig, mein eigenes Geld zu verdienen. Ich bin auch gerade in Elternzeit und habe das Elterngeld auf zwei Jahre aufgeteilt. Dazu kommt noch das Kindergeld. Nach den zwei Jahren gehe ich wieder Teilzeit arbeiten.
So komme ich nicht in diese Bittsteller Position in der viele Frauen sind, obwohl die Erziehung der Kinder genauso ein Beitrag innerhalb der Beziehung ist, wie die Arbeitsleistung des Mannes. Aber sie wird eben nicht bezahlt.
Ich erkläre auf jeden Fall wofür ich Geld brauche. Wenn ich mich beispielsweise mit einer Freundin verabredet habe für einen Wellnesstag, dann frage ich meinen Mann ob ich in die Sauna darf. Bisher hat er noch nie nein gesagt. Er gibt mir dann noch etwas mehr gibt, damit ich mir dort etwas zum Essen kaufen kann. Ich finde das nicht schlimm, denn immerhin arbeitet er und ich verdiene kein Geld. Es ist immerhin sein Geld was ich ausgebe.
Freiheit beim Geldausgeben habe ich beim Thema Lebensmittel. Dafür haben wir eine Haushaltskasse, aus der ich mir dafür Geld herausnehmen darf. Das Geld in der Kasse ist aber begrenzt. Es reicht genau für einen Monat.
Ich denke, es kommt darauf an, wessen Geld man beim Shoppen ausgibt. Wenn man zusammen Geld gespart hat, weil man beispielsweise etwas für den Haushalt anschaffen möchte, dann sollte man sich auch rechtfertigen, wenn man einfach etwas Anderes mit dem Geld macht. Auch wenn man gemeinsam Miete bezahlt und der eine Partner seinen Anteil lieber für´s Shoppen ausgibt, hat Partner 2 meiner Meinung nach ein Anrecht darauf, zu meckern. Gibt die Dame das Geld ihres Mannes unnötig aus, weil sie selber nichts verdient, hat der Mann auch ein Recht auf eine Erklärung. Andersrum gilt natürlich das Gleiche.
Solange jeder sein eigenes Geld hat, sollte aber jeder das ausgeben dürfen, was er möchte. Ich finde, in diesem Fall geht es den Anderen gar nichts an, was man kauft oder eben nicht. Um solchen Streit zu vermeiden, haben wir ein gemeinsames Konto für große Anschaffungen, Haushalt etc. und jeder noch ein Eigenes mit Geld, welches jeder zur freien Verfügung hat. Das erspart eine Menge Stress.
Mir wäre es ehrlich gesagt zu blöd, meine Einkäufe mit dem Partner abzusprechen und mich dann womöglich noch dafür zu rechtfertigen, dass ich aus Sicht des Partners zu viel Geld ausgegeben habe. Mit jemandem, der so gestrickt ist, würde ich es nicht sehr lange aushalten und mich schnell trennen.
Natürlich spielt es eine Rolle, wessen Geld man ausgibt. Der Normalfall ist es aus meiner Sicht, dass beide über ein Einkommen verfügen, getrennte Konten besitzen und eventuell anfallende Kosten für gemeinsame Dinge (eine gemeinsame Wohnung etwa) zur Hälfte geteilt werden. Was jeder der beiden mit dem übrigen Geld macht, geht den anderen einfach nichts an. Wichtig ist nur, dass - sofern man zusammen wohnt - die Kosten für die Wohnung und Lebensmittel gerecht geteilt werden.
Falls einer der beiden Partner von dem anderen finanziell abhängig ist, ist es natürlich richtig, dass er sich auch rechtfertigt. Beziehungsweise gehe ich davon aus, dass derjenige, der über kein eigenes Einkommen verfügt, dann eben gar keine eigenen Ausgaben haben kann, sondern die Dinge nehmen muss, die der andere für ihn mitfinanziert. Ein Partner ohne ausreichendes eigenes Einkommen ist immer in der Rolle eines Bittstellers und hat natürlich auch keine Entscheidungsfreiheit bei seinen Einkäufen - schließlich gibt er das Geld des Partners aus und nicht sein eigenes.
Natürlich kommt es vor, dass der andere sich Dinge kauft, für die ich selbst kein Geld oder nicht so viel Geld ausgeben würde. Andersherum ist das aber natürlich auch der Fall. Man muss nicht von den Geldausgaben des Partners begeistert sein und die Liebe zu manchen Dingen, die man selbst als überteuert oder unnötig ansieht, auch nicht teilen. Aber man sollte auf keinen Fall anfangen, dem anderen vorzuschreiben, wofür dieser sein eigenes Geld ausgibt. Das geht einfach überhaupt nicht.
Im Übrigen sollte man sich auf der anderen Seite natürlich auch nicht rechtfertigen, denn damit macht man sich klein und signalisiert dem anderen, dass seine verquere Forderung legitim sei, was natürlich nicht der Fall ist.
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