Sozialstunden in einem Bereich, der einem nicht liegt
Sicher sollen Sozialstunden eine Strafe sein. In dem Bekanntenkreis von einem Arbeitskollegen meines Freundes ist ein junger Mann, der zum dritten Mal beim Klauen erwischt wurde und er muss nun in einem Altenheim Bettpfannen leeren und andere Arbeiten machen.
Das liegt dem jungen Mann überhaupt nicht und er ist immer ziemlich fertig, wenn er von den Sozialstunden kommt. Er erzählte, dass ein Sozialarbeiter zu ihm gesagt hat, dass sogar ein junges Mädchen mit Hundephobie in einem Tierheim arbeiten musste.
Ist es denn normal, dass man Sozialstunden in einem Bereich ableisten muss, der einem überhaupt nicht liegt und wo man eher depressiv und total fertig nach hause kommt oder kann man sich in der Regel doch ein wenig aussuchen oder eben auch beeinflussen, welche Arbeit man machen kann und muss?
Die Sache mit dem Mädchen mit Hundephobie, das in einem Tierheim arbeiten musste, finde ich ach ziemlich heftig. Wenn es wirklich stimmt, hatte sie bestimmt extreme Angst. Aber die Frage ist, wie man nun Hundephobie definiert oder ob das Mädchen vielleicht übertrieben hat, weil sie keine Hundehaufen wegmachen wollte.
Gleiches gilt für den jungen Mann im Altenheim. Was heißt denn, er ist fertig. Klar ist das kein schöner Job und nicht jedem liegt die Arbeit mit alten Menschen. Aber ihn stört doch vor allem, dass er Bettpfannen ausleeren muss. Das ist aber einfach Teil der Strafe. Demut lernen, etwas für die Gesellschaft tun. Ein Praktikum in einer Autowerkstatt macht bestimmt mehr Spaß, aber dann soll er sich eben nicht so verhalten, dass er Sozialstunden machen muss.
Also ich würde als Sozialarbeiter kein bisschen auf seine Beschwerde eingehen. Es gibt bestimmte Einrichtungen, die straffällig gewordene Jugendliche ihre Sozialstunden ableisten lassen, die Einrichtung muss in der Nähe seines Wohnortes sein und es sollte eben keine Autowerkstatt sein. Es darf ruhig etwas weh tun und ihm neue Erfahrungen und Einsichten gewähren.
Ich musste auch schon zwei Mal Sozialstunden leisten. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mitreden durfte, wo ich hingeschickt wurde. Allerdings hatte ich mehr Glück. Vielleicht liegt das an meiner Größe. In der Altenpflege werden eben kräftigere Menschen gebraucht. Vielleicht lag es aber auch einfach am Vergehen.
Ich finde, dass es gewisse Vor- und Nachteile hat, wenn man Menschen ihre Sozialstunden in einem Bereich verrichten lässt, der ihnen überhaupt nicht liegt. Der Vorteil ist natürlich, dass der Bestrafte seine Strafe auch wirklich als schlimm empfindet. Das hat logisch zur Folge, dass die abschreckende Wirkung sehr groß ist und die Gefahr einer erneuten Straftat erheblich sinkt.
Der Nachteil ist natürlich, dass der Bestrafte wohl in aller Regel keine gute Arbeit abliefern wird. Folglich leiden die unschuldigen Menschen in den Altersheimen oder die Hunde im Tierheim darunter, was eigentlich ja nicht Sinn der Sache sein kann. Viel sinnvoller für die Gesellschaft wäre es doch, wenn die Straftäter gute Arbeit verrichten würden. Meines Wissens nach kann man keinen Einfluss darauf nehmen, wo man seine Sozialstunden abarbeiten muss und das finde ich auch richtig so.
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