Oscarverleihungen interessant und sehenswert?

In der Nacht heute auf Sonntag wird ja die Oscarverleihung 2015 im Fernsehen übertragen. Dort wird das goldene Männchen wieder an zahlreiche Menschen vergeben, die großartiges zum Thema Film geleistet haben. Nun gibt es Menschen, die so etwas gleich live anschauen, auch wenn es in der Nacht kommt, aber es gibt auch Leute, die sich lieber am nächsten Tag die Wiederholung ansehen. Ebenso gibt es natürlich Personen, die sich überhaupt nicht für die Oscarverleihung interessieren.

Seid ihr auch interessiert an der Oscarverleihung 2015 oder spricht euch so etwas nicht an? Findet ihr es uninteressant, wer dort die Preise abstaubt, weil es immer dasselbe ist? Oder seht ihr euch das jedes Jahr an, weil ihr sehr interessiert an den Qualitäten von Filmen, Darstellern und Regisseuren seid?

Mich interessieren Oscarverleihungen nicht die Bohne. Was bringt es mir, dabei zuzuschauen, wenn sich selbstverliebte Wichtigtuer gegenseitig feiern, was für tolle Filme sie doch gemacht haben? Letzten Endes geht es dabei doch nur darum, wer auf dem roten Teppich was angehabt hat, und wenn ja, wie viel.

Für mich hat Hollywood im weitesten Sinne nicht mehr viel mit der Realität auf diesem Planeten zu tun. Außerdem finde ich die Praktiken der Preisvergabe viel zu US-zentriert. Man kann sowieso darum streiten, ob ein Film wie "Gladiator" oder eine blässliche Gestalt wie Natalie Portman wirklich einen derartig großartigen Beitrag zu Kunst und Kultur im Filmbereich geleistet haben, oder einfach nur ein Jahr erwischt haben, in dem es sonst nicht viel zu feiern gab.

Mich interessiert es in soweit nicht, dass ich im Leben nicht die ganze Nacht wach bleiben würde um es mir anzusehen. Aber oft gibt es Online Zusammenstellungen von Highlights. Heute morgen bin ich zum Beispiel zu lauter Tweets aufgewacht, die gefeiert haben, wie offen Neil Patrick Harris die fehlende Vielfalt kritisiert hat. Das war einer der Aufreger vor den Oscars: Es wurden nur weiße Darsteller nominiert, den Film "Selma" hätten auch nicht mal alle Jurymitglieder gesehen und allgemein zeigt es ein sehr einseitiges Bild der Filmlandschaft.

Auch toll war, dass derzeit versucht wird, weg von der Mode zu gehen, sondern alle Schauspieler, gerade aber die weiblichen, ernstere Fragen zu stellen als wie sieht ihr Nagellack aus. Es ist für mich also eher von dem Gesichtspunkt, als Platform für Veränderung, interessant. Ich hab dennoch noch keine einzige Oscarverleihung gesehen.

Neil Patrick Harris hat aber auch nicht schlecht Kritik einstecken müssen. Zum einen hatte er Gags, die überhaupt nicht gut ankamen und man hätte sich mehr erwartet, so hieß es. Aber es ist klar, dass der als "Barney Stinson" bekannte Schauspieler gar nicht so cool herüber kommen kann, wie er sich in der Serie darstellt.

Immerhin führt er ja ein ganz anderes Leben, als das, was in "How I Met Your Mother" beschrieben wird, so finde ich. Und wenn die Erwartungen zu hoch sind, dann kann man sie eben nicht übertreffen. Ich selber finde, dass er sich gut geschlagen hat und finde seine Moderationsqualitäten jetzt nicht so schlecht, wie die Kritiken ausgefallen sind.

Mich interessieren solche Veranstaltungen nicht die Bohne. Wenn ich mal am Rande mitbekommen sollte, dass Schauspieler XY für Film Z einen Oscar bekommen hat, ist gut und wenn nicht dann eben nicht. Ich bin aber kein Mensch, der solche Veranstaltungen und Informationen gezielt verfolgt.

Ich meine, wozu auch? Mein Leben hängt ja nicht davon ab und es ist zwar klasse, dass der ein oder andere dort gewürdigt wird, aber davon wird meine Heizung auch nicht warm. Daher sehe ich es eher als Zeitverschwendung an, so etwas überhaupt gezielt zu verfolgen.

Mich interessiert auch gar nicht, wer in welchen Klamotten über den roten Teppich zur Oscarverleihung geschritten ist und was jetzt ein absolutes Mode-Tabu war und was nachahmenswert ist.