Sich von Alkoholikern beschimpfen lassen müssen?

Neulich war A auf Besuch bei Schwiegermutter B. Jedenfalls trank B wieder einmal viel zu viel und fing dann mit A einen Streit an, ohne Grund. A wurde von B aufs Übelste beschimpft und wollte sich das nicht gefallen lassen. A ging nach Hause und berichtete C von dem Vorfall. Auch einen Tag später, als C seine Mutter B darauf angeredet hat, was denn mit A los gewesen wäre, beteuert B, dass alles die Schuld von A war.

Würdet ihr euch, wenn ihr A wärt, das von B gefallen lassen? Immerhin steht ja B A sehr nahe, da B die Mutter von C ist und außerdem genau im selben Haus wohnt. Wie würdet ihr euch verhalten, wenn ihr A wärt und was würdet ihr euch von eurem Partner C erhoffen? Wie soll die Geschichte weiter gehen?

Wenn B wirklich eine Alkoholikerin ist, dann würde ich an As Stelle die Sache auf sich beruhen lassen. A kann B natürlich in einem ruhigen Moment und wenn sie nüchtern ist, auf den Vorfall ansprechen, aber wenn B unter Alkoholeinfluss wirklich immer so wird und auch eine gewisse Aggression an den Tag legt, dann sollte A meiner Meinung nach nichts unternehmen.

Wenn es wirklich einigermaßen friedlich weitergehen soll, dann sollten sich alle Parteien, vielleicht mit einer neutralen Person an einen Tisch setzen und das Problem ansprechen. Vielleicht sieht B es dann ja von einer anderen Seite und bemerkt, dass sie ein Problem hat. Aber offen gesagt, ich glaube nicht daran. Aufgewärmtes schmeckt meistens nicht, deswegen sollte A den Vorfall einfach vergessen und unter "Pech gehabt" verbuchen.

Wenn A wirklich Alkoholikerin sein sollte, dann würde ich das nicht persönlich nehmen. Mein Onkel selbst war auch mehrere Jahrzehnte Alkoholiker und hat in der Zeit so einiges gesagt und getan, was andere verletzt hat, aber wir haben das nie persönlich genommen oder ihn deswegen weniger geliebt. Uns allen war eben klar, dass er in dem Zustand nicht er selbst ist und dass er so etwas im nüchternen Zustand nie sagen würde.

Alkohol verändert die Menschen, damit muss man eben rechnen. Aber ich finde es dennoch falsch, jedes Wort von einem betrunkenen Menschen auf die Goldwaage zu legen. Ich würde mit der betroffenen Person im nüchternen Zustand nochmal sprechen, dann hat man wenigstens Gewissheit, ob das jetzt Ernst und damit persönlich gemeint war oder eben nicht. Vorschnelle Vorverurteilungen bringen doch niemandem was, besonders nicht, wenn man zu derselben Familie gehört.

Ich glaube ihr habt recht. Es wird wohl das Klügste sein, nachzugeben und es einfach auf sich beruhen zu lassen. Immerhin kann man ja froh sein, wenn man selber kein Alkoholproblem hat. Zumal es sicher auch nicht immer einfach ist, selber davon betroffen zu sein. Aber als Angehöriger ist es auch nicht leicht und deshalb wird es wohl das beste für A sein, sich in Zukunft von B etwas zu distanzieren, wenn es gerade möglich ist.

Dass B ein Alkoholproblem hat, wurde ihr schon mehrfach gesagt, allerdings will sie es nicht wahr haben. Für sie ist das Alkoholproblem nur dann vorhanden, wenn sie schon am morgen aufsteht und gleich Alkohol trinken muss, um in die Gänge zu kommen. Das würde sie aber laut eigenen Aussagen nicht tun. Kontrollieren kann das aber natürlich niemand. Aber Tatsache ist, dass B nichts anderes als alkoholische Getränke zu sich nimmt, auch nicht, wenn sie auf Besuch bei jemandem ist.