Schlimm für euch, ein Wochenende komplett allein zu sein?

Im Prinzip habe ich gar kein Problem damit, auch einmal alleine zu sein. Ich brauche sogar immer wieder einen Tag für mich alleine, da ich einfach immer wieder das Bedürfnis habe, auch etwas alleine zu machen. Ich genieße es dann auch sehr, wenn ich alleine bin und kann mich auch sehr gut alleine beschäftigen, indem ich lese, mir Filme anschaue, im Internet surfe oder auch shoppen gehe. Ansonsten muss ich auch sehr viel für die Uni tun, so dass es auch ganz praktisch ist, wenn ich immer wieder einen Tag für mich habe.

Manchmal ist es auch so, dass ich zwei oder drei Tage hintereinander ganz alleine bin, also quasi gar keinen Kontakt zu anderen Leuten habe, wenn man von telefonischem Kontakt und dem Internet absieht. Je nachdem, wie beschäftigt ich bin, macht mir das gar nichts aus.

Vor kurzem hatte ich jedoch ein Wochenende frei, wobei ich dieses ganz allein zu Hause verbracht habe. In diesen drei Tagen habe ich auch niemanden gesehen. Dabei muss ich sagen, dass es überraschenderweise ein sehr trauriges Gefühl für mich war, am Wochenende allein zu sein. Obwohl ich im Prinzip genug zu tun hatte, war es für mich unangenehm, ein Wochenende eben ganz allein zu verbringen, vor allem, weil ich wusste, dass viele Freunde von mir ihren Partner gesehen hatten, ins Kino gegangen sind oder eben sonstige tolle Sachen gemacht hatten.

Ich habe dann mit einer Freundin darüber geredet, wobei sie meinte, dass sie das Gefühl kennt. Besonders am Wochenende würde man das Gefühl von Einsamkeit sehr viel stärker spüren, weil man eben wissen würde, dass viele an dem Tag etwas mit Freunden und Familie machen würden, während man selbst "nur" zu Hause wäre.

Empfindet ihr es auch als traurig und einsam, ein ganzes Wochenende ganz allein zu sein? Oder könnt ihr solche Wochenenden vielleicht sogar richtig genießen und es euch gut gehen lassen?

Ich hasse es am Wochenende alleine zu sein. Wenn mein Partner nicht da ist, finde ich es generell eher unschön. Ein Wochenende, an dem ich nicht arbeiten muss und dann alleine bin, finde ich dann auch total langweilig und blöd und kann es gar nicht leiden, wenn ich alleine bin. Ich bin da lieber unter Leute, treffe mich mit Freunden oder verbringe Zeit mit meinem Partner. Zwar bin ich auch mal gerne alleine, aber ein ganzes Wochenende empfinde ich als zu viel.

Für mich wäre es ein absoluter Luxus, mal einen ganzen Tag für mich zu haben. Ich habe eine relativ große Familie und es ist immer jemand zu Hause, um den ich mich kümmern muss.

Ein ganzes Wochenende für mich alleine, das ist unvorstellbar aber ich weiss genau, dass ich es absolut genießen würde. Wahrscheinlich würde ich die ganze Zeit nur lesen, fernsehen und schlafen.

Schlimm ist das nicht, aber ich fände es wohl schon etwas ärgerlich, wenn ich frei habe und mein ganzes Umfeld aus welchen Gründen auch immer keine Zeit hat etwas zu unternehmen. Daraus folgt nämlich auch meistens, dass ich dann beschäftigt bin, wenn jemand aus dem Freundeskreis oder der Familie Zeit hat und gerne etwas mit mir unternehmen würde.

Wenn ich allerdings zu Hause bleibe, weil ich mir vorgenommen habe irgendein größeres Projekt in Angriff zu nehmen oder auch viele kleine Dinge zu erledigen finde ich es überhaupt nicht schlimm, dass meine Freunde irgendwo zusammen eine gute Zeit haben. Ich hätte ja mit gehen können und habe mich bewusst dagegen entschieden. Es macht mich dann auch stolz, wenn ich etwas erledigt habe und ein produktives Wochenende verbracht habe.

Ich kenne das Gefühl von Einsamkeit überhaupt nicht, weil ich jede Minute, in der ich alleine bin, wirklich genieße. Ich bin für meinen Geschmack eigentlich sogar viel zu selten wirklich alleine, so dass ich es immer richtig toll finde, wenn ich gerade niemanden um mich habe. Ich kenne es auch überhaupt nicht, dass ich mir jemanden herbeisehne, um etwas unternehmen zu können. Ich kann auch sehr gut alleine etwas unternehmen und wenn gerade niemand Zeit hat oder ich einfach mal gerne alleine etwas machen will, was oft genug vorkommt, fahre ich ohne Begleitung in ein Industriemuseum oder mache etwas anderes.

Meistens ist es auch so, dass es Leute gibt, mit denen ich etwas machen kann. Ich habe einige Bekannte, die dem gleichen Hobby nachgehen wie ich und mit denen ich dann etwas unternehmen kann, sofern ich das möchte. Selbst wenn niemand Zeit hätte, wäre das kein Drama, schließlich bin ich nicht von anderen Leuten abhängig und auch sehr gut selbst in der Lage, mich zu beschäftigen. Ich finde es auch überhaupt nicht sinnvoll, sich und sein Empfinden von anderen Leuten abhängig zu machen.

Wäre ich den ganzen Tag alleine zu Hause, hätte ich damit auch kein Problem. Ich kann auch nicht sagen, dass ich dann "nur" zu Hause wäre, denn ich habe auch da noch genug zu tun. Es gibt noch einige Bilder von meinen Touren, die ich noch bearbeiten muss, und auch sonst findet sich doch immer etwas, was man noch machen kann oder muss. Es ist einfach großartig, zwischendurch mal einige Tage oder ruhig auch noch länger alleine zu sein.

Einsamkeit ist für mich nichts, wovor ich Angst habe, dass mir die Decke auf den Kopf fällt. Ich habe so viel zu tun und viele Hobbys, dass mir nie langweilig werden könnte, so lange ich gesund bin. Das Alleinsein am Wochenende ist etwas, was man genießen sollte, denn die schönen Tage sind dann bald wieder vorbei.

Sollte ich mich einmal wider Erwarten doch einsam fühlen, dann weiß ich ganz sicher, wo ich Freunde und Bekannte finden kann. Aber mir gefällt es auch mal, überhaupt nichts zu tun und nur in den Tag hinein zu träumen. Einfach mal ausruhen, alles stehen und liegen lassen und sich selbst verwöhnen. Solche Stunden und Tage gibt es viel zu selten, deshalb muss man sie doppelt genießen, wenn man in den Genuss freier Tage kommt.

Natürlich freut man sich dann auch wieder über Gesellschaft und nette Gespräche. Mir tun die Menschen leid, die nun gar nichts alleine anfangen können. Sie sind immer auf andere angewiesen, weil sie es nicht ertragen, alleine zu sein. Sie können es nicht nachempfinden, wie schön erholsam solche Tage sein können.

Wenn ich am Wochenende alleine bin, dann genieße ich es in vollen Zügen. Natürlich denke ich dann auch mal an meinen Partner, aber im Gesamten genieße ich meine Freiheit und mache das was mir gut tut. Ich habe eigentlich immer etwas zu tun und wenn ich alleine bin, dann komme ich erst richtig dazu und dann sehe ich auch ganz klare Fortschritte.

Sollte mich die Einsamkeit doch überrumpeln, dann greife ich zum Telefon und mache halt etwas mit Freunden aus. Manchmal tue ich auch einfach nur nichts und bleibe einfach im Bett liegen, bestelle mir eine Pizza und lasse die Seele baumeln, es tut manchmal gut, wenn der Mitbewohner mal nicht an die Tür klopft und irgendwas Unwichtiges will.

Ich finde eigentlich immer etwas, was ich unternehmen oder machen könnte. Und sei es nur das Computerspiel, welches seit Wochen in der Ecke rumdümpelt und endlich angespielt werden möchte. Ich bin eigentlich viel zu selten wirklich alleine. Ständig ist jemand um mich herum, nervt mich oder will irgendwas von mir wissen. Deswegen genieße ich solche Tage an sich auch doppelt.

Ich kann mich erinnern, dass ich das als ganz junge Frau auch schwierig fand. Als ich frisch von zu Hause an einen weit entfernten Studienort zog hatte ich den Fall öfter, als mir lieb war. Ich bin dann einfach raus um unter Leute zu kommen.

Heute, als mehrfache Mutter wäre für mich das der absolute Luxus. Einfach mal ein paar Tage kein Lärm, Zeit nur für mich, Entspannung pur. Ich wüsste durchaus, was ich damit anfangen könnte. Einfach nur für mich ein paar tolle Klamotten nähen, etwas in Ruhe kreativ schreiben, ein Bad nehmen, ohne dass jemand an der Tür rüttelt und was von mir will. Was für ein Paradies.

Manche Dinge lernt man erst dann zu schätzen, wenn man sie nur noch absolut selten bis gar nicht mehr hat.