Psychische Probleme durch "Fifty Shades of Grey"?

Amerikanische Forscher haben eine Studie durchgeführt und dabei 650 Studentinnen zwischen 18 und 24 Jahren befragt. Dabei wollen sie herausgefunden haben, dass das Buch Fifty Shades of Grey angeblich bereits vorhandene psychische Traumata massiv verstärken soll. Die Forscher warnen vor allem junge Frauen vor diesem Roman, weil er angeblich so starke negative Auswirkungen auf ihre Psyche haben könnte.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht so ganz was ich davon halten soll. Ich selbst kenne weder den Roman noch habe ich die Absicht, den Film zu sehen, der an Valentinstag in die Kinos kommen soll. Daher kann ich auch keine Aussage darüber treffen, ob der Roman wirklich so heftig ist, wie überall propagiert oder ob das nur ein Schrei nach Aufmerksamkeit ist, irgendwelche Leute unbedingt in die Presse wollen mit Hilfe derartig provokanter Thesen oder ob da wirklich etwas dran ist und die Psyche von jungen Frauen durch solche Romane nachhaltig gestört werden kann.

Wie denkt ihr über diese These dieser Wissenschaftler? Habt ihr das Buch vielleicht sogar gelesen und könnt eine Aussage darüber machen, ob es wirklich so heftig ist, wie geschrieben? Wie hat sich das Buch auf eure Psyche ausgewirkt und warum?

Ich denke, dass es schon einen Einfluss auf die Psyche haben kann, wenn man sich zu sehr in ein Buch hinein steigert. Dieses Buch scheint falsche Tatsachen zu vermitteln, gerade aus dem SM Bereich, da scheinen einfach bestimmte Sachen falsch geäußert zu werden, was dann auch dazu führen kann, dass man die Dinge falsch angeht. Außerdem entsteht so ein Bild von Personen, die einfach alles versuchen müssen und wenn man ein normales Leben hat, dann kommt man sich vielleicht dann langweilig vor.

Ich habe den Film nicht gesehen, das Buch nicht gelesen, aber einige Diskussionen mitbekommen und diese bringen mich zu meinen Aussagen. Ich denke, dass grundsätzlich alles die Psyche beeinflussen kann, auch ein Buch oder ein Film.

Es wäre interessant die Studie tatsächlich mal zu Gesicht zu bekommen, aber die verlinkt der Focus leider nicht. Mir stellt sich nämlich zunächst einmal die Frage nach der Kontrollgruppe.

Es wurden ja 650 Frauen gefragt, die dieses Buch gelesen habe und die dann bestimmte Aussagen gemacht haben. Die haben ja aber nur dann überhaupt eine Relevanz, wenn man gleichzeitig auch 650 Frauen die gleichen Fragen vorlegt, die dieses Buch nicht gelesen haben. Und dann auch nur, wenn es wirklich eine deutlich erkennbare Differenz ergibt, die nicht auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass 650 Frauen vielleicht keine genügend große Gruppe darstellen.

Ich habe in den letzten Tagen in den sozialen Medien einiges von radikalen Feministinnen gelesen - soweit ich mich erinnere übrigens alles Amerikanerinnen - die den Film alle ganz schlimm finden, weil er ja so ein schlimmes Frauenbild vermittelt. Frauen, die in diese Kategorie fallen, drehen die Fakten aber gerne mal so hin, dass sie zu ihrem Weltbild passen. Das habe ich vor einiger Zeit bei einer Diskussion über Computerspiele sehr schön beobachten können, deshalb bin ich vorsichtig geworden bei allem, was aus dieser Ecke kommt.

Vielleicht ist das wirklich eine seriöse und korrekt durchgeführte Studie und der Focus war nur zu faul einen ordentlichen Artikel zu schreiben, weil man wahrscheinlich auch so die Klicks von den Fans bekommt. Aber alles, was ich über den Film weiß, lässt mich denken, dass das im Grunde genommen eine total spießige Liebesgeschichte ist zwischen einem naiven Weibchen und einem geheimnisvollen, gefährlichen Fremden. Das kennt man ja überhaupt nicht aus tausenden von Liebesromanen, die sich gerne auch mal als Vampirroman tarnen.