Tierbabys auf den Gnadenhof geben, wenn es Männchen sind?

vom 16.02.2015, 21:48 Uhr

Eine Kollegin von mir hat mir letztens so eine Seite eines Gnadenhofs gezeigt. Da fragte ich sie, warum sie denn so etwas brauchte. Sie antwortete mir, dass sie ein männliches Kälbchen hat und wenn es größer würde, würde man das Tier schlachten lassen, wenn sie keinen Platz dafür findet.

Ist es wirklich so, dass alle männlichen Tiere - wahrscheinlich bis auf einen Zuchtstier - geschlachtet werden? Kennt ihr das auch, dass man aus diesem Grund die Tiere an Gnadenhöfe vermittelt? Was gibt es sonst noch für Möglichkeiten für diese armen Tiere?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich würde an ihrer Stelle vielleicht einen netten neuen Besitzer suchen, wenn sie damit wirklich ein so großes Problem mit dem männlichen Tier hat. Ob man das Tier nun nur schlachten kann, weiß ich nicht. Ich kenne mich nicht so gut damit aus. Dennoch finde ich, dass ein Gnadenhof wirklich der letzte Schritt sein sollte, weil diese ja überlaufen sind und es genügend Tiere gibt, die da landen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Hier wurde das schon diskutiert, was Nutztiere und den Gnadenhof angeht. Für Nutztiere Platz auf Gnadenhöfen suchen

Ich finde, dass man erst gar keine Nutztiere produzieren sollte, wenn man sie nicht schlachten will. Kühe sind nun mal Nutztiere auf einem Hof und wenn dann ein Stierkälbchen geboren wird, dann ist es entweder ein Schlachttier oder ein Zuchttier. Wo soll denn das hinführen, wenn man jedes geborene Stierkälbchen in den Gnadenhof bringt? Das ist meines Erachtens ein Fass ohne Boden und entweder muss man schauen, dass man gar nicht erst züchtet und wenn man es doch macht, dann muss man damit leben, dass auch ein männliches Rind geschlachtet wird.

Ich finde es schon komisch, dass man von "armen" Tieren spricht, aber dann doch Fleisch isst. Wenn die Tiere gut gehalten sind und bis zum Tod auch nicht gelitten haben, dann habe ich persönlich keine Bedenken auch das Fleisch zu essen und wenn jeder diese "armen" Tiere rettet, dann ist das ein Fass ohne Boden. Denn dann werden immer wieder Tiere gezüchtet, bis dann mal das "Richtige" dabei ist.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Genau aus dem Grund halte ich keine Tiere dieser Art. Ich hätte gerne eigene Milch. Im Moment bin ich aber im Gegenteil gerade dabei, von der vegetarischen auf die vegane Ernährung umzustellen. Denn selbst, wenn man die Tiere selber hält, funktioniert es eben nur mit ständigem Nachwuchs. Eine Kuh gibt ja auch nicht ohne Grund Milch, sondern wie Menschenfrauen erst, wenn sie ein Kind bekommt. Aber wohin mit all den Kleinen?

Und das gleiche Problem hat man, wenn man zwar Fleisch isst, aber eben männlicher Nachwuchs kommt. Wenn man damit ein Problem hat, hat man das Ganze nicht durchdacht. Natürlich ist es etwas anderes, ein Tier zu töten, um es zu essen oder ein Tier zu töten, obwohl man es nicht essen kann und nur keinen Platz hat. Aber es gehört eben beides dazu.

Die Gnadenhöfe damit zu belasten, finde ich auch seltsam. Dass man liebe Menschen findet, die gerne einen jungen Stier aufnehmen, kann man so ziemlich vergessen. Die werden ja auch groß. Keiner will einen Stier und schon gar nicht die hunderten Stiere, die täglich geboren werden. Also wenn man auf die Möglichkeit eines Gnadenhofes zurückgreift, sollte man dafür wenigstens zahlen. Die sind auf Spenden angewiesen. Seinen männlichen Nachwuchs dort kostenlos abzuschieben, wäre extrem egoistisch.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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