Ist Rommel noch ein Vorbild?

vom 16.02.2015, 15:38 Uhr

Der Zweite Weltkrieg ist nun über 70 Jahre vorbei und es ist nun eher möglich, weniger emotional darüber zu diskutieren. Gerade Rommel war während und nach dem Zweiten Weltkrieg der populärste deutsche Soldat im In- und Ausland.

Inzwischen hat auch sein Bild Risse bekommen, wobei man natürlich auch bedenken musste, dass es damals eine andere Zeit war und nicht nur in Deutschland vieles schief lief. Deshalb hat Rommel für mich immer noch eine gewisse Vorbildfunktion. Wie steht ihr dazu?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 16.02.2015, 15:39, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich wüsste nicht, wie mir ein General aus dem zweiten Weltkrieg, der von den Nazis zuerst zum Mythos hochgejubelt wurde, um dann in Ungnade zu fallen und zum Selbstmord gezwungen zu werden, ein Vorbild sein soll. Ich habe weder vor, Karriere im Militär zu machen, noch, andere Leute systematisch umzubringen, die mir nichts getan haben. Außerdem bin ich nicht der Meinung, dass dem deutschen Volke die Weltherrschaft gebührt und auch von der restlichen nationalsozialistischen Ideologie, gelinde gesagt, kein großer Fan.

Es mag ja sein, dass der Herr ein begabter Stratege war, aber generell vertritt ein Generalfeldmarschall unter dem Befehl von Adolf H. nicht unbedingt die Werte, die ich in meinem Leben schätze und aktiv zu leben versuche. Ich pfeife auf den ganzen militaristischen Kram und auf die ungerechtfertigte Legendenbildung um irgendwelche alten Knaben, die sich in erster Linie durch Tod und Zerstörung hervor getan haben.

Wie der Typ privat so drauf war, ist zudem sowieso nicht überliefert, aber auch da bin ich sicher, dass es genug Männer und Frauen gibt, die besser als Vorbild für ein anständiges Leben geeignet sind als ausgerechnet ein Nazi-General.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ehrlich gesagt war Rommel wirklich ein ausgeklügelter Stratege, was ihn sicherlich zu seinem ersten Posten unter A.H im Militär brachte. Wobei er scheinbar auch nicht ganz von all dem begeistert gewesen war, was er tun musste. Denn am Ende ängstlich in Ungnade fallen und dann den Zwang zum Selbstmord erlegen, kann Rommel ja doch nicht so gut gewesen sein, wie man von ihm behauptet.

Viel interessanter hätte ich gefunden, wie er wirklich privat war. Doch im Grunde kann ich auch hier nicht viel erwarten, denn er musste ja so tun, als würde er all das im zweiten Weltkrieg gut heißen, was er getan hat und der Rest. Ich schätze also, dass Rommel privat dem klassischen Nazi-Bild entsprach. Auch Hitler schien mir privat eher geschauspielert als das er wirklich so gewesen sein soll.

Ich bin für alle Idole offen, aber weiß nicht so recht, ob Rommel hier der richtige ist. Wobei wenn man davon abgesehen Amon Göth natürlich entgegen stellen könnte und da würde ich dann wohl auch eher Rommel wollen, als den ekelhaften Göth, der wirklich den reinen Spaß am Töten hatte und mehr. Man muss wohl abwegen, wer was im zweiten Weltkrieg getan hat. Doch vergessen sollte man nicht, dass alle Nazi-"krieger" den Tod vieler unschuldiger Menschen auf dem Gewissen haben, ganz gleich, wie ausgebufft sie waren.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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