Pferd 2x am Tag reiten

Meine Freundin hat seit ein paar Wochen eine neue Reitbeteiligung, ein Connemara-Pferd. Mit diesem hatte sie letzten Sonntag Reitstunde. Sie nimmt nur eine halbe Stunde Unterricht, aber das reicht auch völlig, weil sie sehr schnell kaputt ist, weil sie vor kurzem erst wieder angefangen hat, Reitunterricht zu nehmen. Sie wärmt das Pferd vorher auf und macht es schonmal locker, damit sie dann in der Reitstunde direkt mit Arbeiten anfangen kann. Bei der letzten Reitstunde ging es darum, das Pferd wieder gerade zu richten nach einer Wendung. Die Reitstunde war von 12:30 Uhr bis 13:00 Uhr. Am Abend wurde das Pferd aber auch noch eine Stunde ausgeritten.

Findet ihr das schlimm, dass das Pferd zwei Mal am Tag geritten wurde? Ich finde es nicht schlimm und meine Freundin auch nicht, weil es an dem Tag auch nicht besonders warm war und die Frau, die ihn ihm Gelände ausgeritten ist nicht viel mit ihm gemacht hat. Es war eher ein Spazieraustritt. Eine andere Frau aus dem Stall hat sich allerdings total aufgeregt. Man würde das Pferd damit überfordern. Man muss dazu sagen, dass Barkley eine ziemlich gute Kondition hat. Also er hat nicht einmal bei der Reitstunde wirklich geschwitzt und beim Ausritt auch nicht.

Ich denke nicht, dass man das so verallgemeinern kann. Es gibt auch Pferde, die laufen stundenlang am Tag und diesen macht das nichts aus. Es kommt dabei natürlich auch immer darauf an, wie schwer die Pferde dabei belastet werden. Wenn sie nun drei Stunden am Tag galoppieren, ist das sicherlich viel anstrengender als normaler Unterricht und ein "Spazierausritt". Außerdem wird das Pferd ja wahrscheinlich auch nicht jeden Tag doppelt gefordert. Die meisten Pferde sind allerdings auch froh, wenn sie viel laufen können und gefordert werden, denn meistens langweilen sie sich in den Boxen doch sehr und dort verbringen sie nun einmal in den meisten Ställen einen Großteil des Tages.

Ich hatte früher ein eigenes Pferd und es kam auch vor, dass wir da mal zwei oder drei Stunden spazieren gegangen sind oder eben einen Ausritt hatten. Es gab sogar einmal eine Veranstaltung im Reitstall, so etwas wie eine Schnitzeljagd und später noch andere Disziplinen und da ist man mit den Pferden eben auch viel geritten und mehrere Stunden am Stück. Aber solange das Pferd keine Schwäche zeigt und man nicht bei 40 Grad eine halbe Stunde galoppiert, sollte das schon in Ordnung sein. Man merkt das doch auch, wenn das Pferd nicht mehr kann oder will und dann sollte man aufhören und es nicht übertreiben. Aber wegen 1 1/2 Stunden am Tag wird kein gesundes Pferd großartige Probleme haben.

Ich bin bei weitem kein Pferde-Experte und möchte hier auch nicht mit wilden Spekulationen um mich werfen, aber ich glaube, dass die andere Frau im Stall ziemlich übertrieben reagiert hat. Ein Pferd brauch doch auch Auslauf und möchte sich bewegen, es kann doch nicht den ganzen Tag lang in einem Stall stehen - Das fände ich wesentlich schlimmer, als das Pferd "unnötig" zu belasten.

Überlege doch mal, wenn das Pferd, wie du sagtest, auch noch eine sehr gute Kondition hat und noch kein "alter Esel" ist, dann ist doch eine halbe Stunde Auslauf eine Kleinigkeit am Tag. Früher haben Pferde doch sogar noch viel mehr geleistet als heute, zum Teil wurden diese doch auch als Arbeitstiere auf dem Feld, etc. genutzt, hier haben dies die Tiere auch ohne weiteres geschafft. Und was ist denn bitte schön schon eine halbe Stunde laufen? Pferde sind doch um ein Vielfaches belastbarer als wir Menschen, und selbst ein sportlicher Mensch kann eine halbe Stunde ohne größere Probleme laufen. Außerdem hatte das Pferd doch ab 13:00Uhr eine recht lange Ruhezeit bis zum Abend, hier wird es sich von den halbstündigen "Strapazen" doch wohl erholt haben. Wenn dann auch der Ausritt am Abend nur ein "ruhiger Spaziergang" war, finde ich, übertreibt die Frau erst recht.

Was ich noch dazu sagen wollte ist, dass das Pferd seit ein paar Tagen Tag und Nacht draußen auf einer großen Weide (1.8 ha) mit 5 anderen Pferden steht. Er muss also nicht die ganze Zeit in der Box stehen. Meine Freundin ritt ihn morgens insgesamt ca. 70 Minuten. Sie ist ihn 25 Min Schritt geritten und hat ihn vor der Stunde dann noch gelöst, also nochmal 10-15 Minuten. Und dann eben die 30 Minuten Unterricht und das Schrittreiten danach.

Aber danke, dass ihr mir so ehrlich geantwortet habt, weil ich denke auch, dass die Frau, die sich da so aufgeregt hat, total überreagiert hat.

Ich denke auch, dass die Leute sich viel zu sehr aufgeregt haben. Es ist nicht schlimm, wenn das Pferd zwei mal am tag läuft, solange man das Training dann an die Kondition des Pferdes anpasst und kein Training macht, das so anstrengend ist, dass das Pferd fast zusammenbricht.

In dem Reitlager, in dem ich jährlich bin, werden die Pferde auch mindestens zwei mal am Tag geritten. Die meisten Pferde werden sogar bis zu vier mal am Tg geritten, immer eine Dreiviertel Stunde und dann gleich der nächste Reiter. Zwischen der zweiten und der dritten Reitstunde hatte das Pferd immer mindestens vier bis fünf Stunden Pause und konnte auf der Koppel stehen und grasen.

Wenn das Pferd gut Kondition hat, ist das nicht schlimm, vor allem nicht, wenn mehrere Stunden Pause dazwischenliegen. Bei uns laufen einige Schulpferde auch 2 Stunden am Tag. Pferde sind ja Lauftiere und ob sie auf der Koppel toben oder unterm Reiter laufen ist ja egal.

Zumal das Pferd deiner Freundin ja am Abend ausgeritten ist, also sehr entspannt. Zweimal hintereinander anstrengendes Dressur- oder Springtraining würde ich aber auch nicht unbedingt machen. Nicht nur die Kraft, sondern auch die Motivation lässt ja irgendwann nach bei den Tieren. Wenn vorher ein Anfänger darauf saß und n bisschen durch die Bahn tuckert, sehe ich da auch kein Problem, wenn das Pferd nochmal ordentlich arbeiten muss. Wenn es allerdings über 25° warm ist, würde ich nicht unbedingt zweimal am Tag reiten.

Mit einem gesunden Pferd kann man problemlos zweimal am Tag reiten, und so wie du ja geschrieben hast, war es ja abends nur ein gemütlicher Spazierausritt. Dabei muss sich das Pferd ja nicht anstrengen, sondern läuft ja auch ganz entspannt. Man merkt auch, wenn ein Pferd überfordert ist, aber ich denke, das er abends ganz entspannt mit gespitzen Ohren losgelaufen ist.

Viele Pferde werden 2x am Tag bewegt, und wenn die Kondition es zulässt ist es auch vollkommen in Ordnung. Ich verstehe auch nicht, warum sich die andere Frau so aufregt. Aber wir hatten auch mal so eine Dame im Stall, das Pferd kam kaum raus, wurde mit viel Glück mal eine halbe Stunde geritten, dann aber meist nur Schritt, denn sonst könnte es sich ja überarbeiten. Das Pferd war kerngesund, wurde aber von ihr dick und rund gefüttert. Sie meinte, das das Tierliebe wäre, und das Ende der Geschichte war, das sie durch ihre Tierhaltung das Pferd krank gemacht hat. Und durch die dauerhafte Unterforderung fing das Pferd an zu weben. Sie hörte noch nicht Mal auf tierärztliche Ratschläge und war resistent für alle Ratschläge.

Das Pferd was ich reite ist eine richtige Arbeitsmaschine, bevor er müde wird klappt ich schon vor Erschöpfung zusammen weil ich auch erst wieder angefangen habe. Die Reitstunde bzw. das Zeitpensum klang relativ human und ein Spazierritt findet ja meistens nur im Schritt statt und ist jetzt keine wirklich große Belastung für das Pferd. Auf der Weide laufen Pferde ja auch sehr viel ohne dass es zu einer Belastung wird.

Ich denke die Frau im Stall hat definitiv überreagiert denn es hat dem Pferd anscheinend ja nichts ausgemacht und das Arbeitpensum war human. Wäre deine Freundin jetzt mehrere Stunden am Stück geritten und hätte dann noch einen aktiven Ausritt gemacht dann hätte ich es ja verstanden aber so finde ich es übertrieben. Aber manche Reiter packen ihre Pferde entweder in Watte oder wollen dass es alle anderen tun wenn sie es z.b. nicht tun (das sind die ganz speziellen Sonderfälle).

Schlimm es nicht, im Gegenteil. Es kann sogar sehr gut für die Kondition des Pferdes sein. Allerdings muss es auch nicht immer reiten sein. Bei mir ist es so, dass ich morgens Unterricht habe und meine Youngster Stute abends noch locker longiere. Es stellt auch kein Problem dar, wie du es beschreibst, dass sie abends noch eine Runde ausreiten gegangen ist. Allerdings sollte man zwei Trainingseinheiten an einem Tag nicht zu sehr übertreiben. Einmal locker arbeiten und einmal richtig arbeiten sind aber durchaus sinnvoll.

Da deine Freundin nur Reitbeteiligung von dem Pony ist, sollte sie es aber mit der Besitzerin absprechen. Sonst könnte sie wohl etwas dagegen sagen.

Ich finde auch das die Frau übertrieben reagiert hat. Es kommt wohl darauf an wie oft das Pferd normalerweise geritten wird, denn bei Pferden ist es ja ähnlich wie bei uns. Gehe ich beispielsweise zweimal die Woche zwanzig Minuten joggen und muss dann plötzlich zwei Stunden am Stück laufen bin ich schon ziemlich fertig. Und so wird es wohl bei Tieren auch sein.

Ansonsten finde ich aber das sich die Anstrengung bei einen Spazierritt für das Pferd in Grenzen hält. Wie gesagt, es kommt ganz darauf an wie die Kondition des Tieres ist, aber ich glaube nicht das es überanstrengt wurde. Trotzdem sollte man es natürlich nicht übertreiben wenn es das Pferd nicht gewohnt ist. Ich bin allerdings keine Pferdeexpertin und kann somit nur mutmaßen.