Wie viel Zeit investiert ihr in Klausuren?

Seit ich an der Uni bin, lerne ich eigentlich fast durchgehend und gönne mir nur in den ersten zwei bis drei Wochen eine Pause vom Nachbereiten. Danach fange ich aber an, den Lehrstoff zusammenzufassen und mir Sachen nochmal anzusehen, wenn ich sie nicht in der Vorlesung verstanden habe.

Das würde ich zwar nicht als Lernen, sondern als Nachbereitung bezeichnen, aber ein wenig bleibt dabei ja doch hängen und wenn es dann in die Klausurenphase geht, habe ich alle meine Notizen schön geordnet und verständlich aufgeschrieben. Gerade in mathematischen Fächern mache ich im Laufe des Semesters auch fleißig die vom Dozenten hochgeladenen Übungsaufgaben oder rechne einzelne Sachen aus der Vorlesung durch, wenn ich unsicher bin.

Für ein Fach, vor dem es mir besonders graut, tue ich bestimmt schon seit Dezember etwas und rechne immer wieder Altklausuren durch. Ich habe kaum eine Vorlesung verpasst und war auch immer im Tutorium. Trotzdem fühle ich mich immer noch nicht gut vorbereitet und würde mich schon mit einer 2 vorm Komma sehr glücklich schätzen.

Ein Freund von mir hat das Modul bereits vor längerer Zeit abgeschlossen und meinte, er sei nie in der Vorlesung gewesen und hätte sich einfach alles mit Altklausuren selbst beigebracht. Wie das möglich ist, ist mir schleierhaft, aber er hat tatsächlich eine 1,0 geschrieben.

Jetzt fühle ich mich noch schlechter, weil ich mehr Zeit investiert habe und nie im Leben eine 1,0 dabei rumkommen wird. Deswegen würde mich mal interessieren, wie viel Zeit ihr in eure Module investiert und ob ihr der Meinung seid, man könnte sich den Lehrstoff innerhalb weniger Wochen selbst beibringen.

Ich habe das Glück, dass ich in meinem Master eigentlich keine wirklichen Klausuren habe, sondern fast nur Hausarbeiten schreiben muss, die oftmals nur an der Oberfläche des Seminarthema kratzen und eine andere Richtung einschlagen, so dass richtiges lernen dafür nicht notwendig ist. Dazu kommen noch ein paar wenige mündliche Prüfungen, für die ich allerdings im Prüfungszeitraum jeweils nur ein paar Tage lernen muss, ebenfalls Dank passenden Themenschwerpunkten. Wenn ich allerdings zu oft fehle, dann bereue ich das trotzdem recht früh, da mir der direkte Bezug zum Thema fehlt.

Meine Freundin entspricht da eher dem Beispiel deines Bekannten. Sie studiert Informatik, besucht so gut wie nie die Vorlesungen und beginnt mit dem Lernen eigentlich erst, wenn es fast schon zu spät ist, allerhöchstens eine Woche vor der Klausur. Dennoch hat sie eigentlich immer gute Noten und ebenfalls zum Beispiel ebenso in Mathematik eine 1,0 geschrieben - ohne je dagewesen zu sein, ohne wirklich viel dafür zutun. Ihr lag das Fach einfach.

Schlecht musst du dich dafür aber auf jeden Fall nicht fühlen, denn jeder lernt auf verschiedenste Arten. Mir bringt es wirklich viel das Vorgetragene zu hören und kann es so besser abspeichern - meine Freundin bevorzugt lieber das visuelle, wobei die Folien, die von den Professoren hochgeladen werden ausreichen und ein Besuch überflüssig wird. Jeder Mensch ist dabei eben anders und jedem liegt eine andere Lerntechnik und auch -intensität besser.