Verblühte Rosen einpflanzen, möglich?
Mein Freund brachte mir heute schon vorzeitig Rosen mit, wahrscheinlich, weil er sich nicht die Mühe machen wollte, am Valentinstag und gleichzeitig noch beim Narrentreiben am Faschingssamstag einkaufen zu gehen. Nichtsdestotrotz freute ich mich zwar sehr, schaute ihn aber fragend an. Er wusste nämlich, dass ich keinen grünen Daumen hatte.
Daraufhin meinte er beruhigend zu mir, dass ich keine Sorgen haben brauchte. Sobald die Rosenblüten verblüht waren, könnte ich sie draußen in die Erde einsetzen und die Rosen würden wieder blühen. Aber wie kann das sein? Ist es wirklich möglich, dass man die Rosen, die schon verblüht sind einpflanzen kann, oder wollte die Verkäuferin meinem Schatz nur etwas andrehen?
Wenn das bei der Rose geht, ist das dann bei jeder Pflanze möglich, dass sie draußen eingesetzt werden können, wenn sie bereits verblüht sind? Ich selber habe ja keinen Garten, dürfte ihn aber bei der Nachbarin einsetzen, wenn der Stock dann kommt.
Die Blüten haben doch gar nichts mit der Lebensfähigkeit einer Pflanze zu tun. Blüten kommen und gehen. Was in dem Fall wichtig ist, wäre das Laub. Wenn die Rose belaubt ist, geht es ihr gut und dann überlebt sie auch das Auspflanzen. Wenn sie schon viel Laub verloren hat, hat sie eine schwere Zeit hinter sich, in der sie falsch gepflegt wurde. Dann ist es fraglich, ob sie genug Kraft hat, nach dem Auspflanzen zu wurzeln.
Also den Gedankengang kann ich nicht ganz nachvollziehen. Pflanzen blühen doch nicht durchgehend. Das machen sie doch auch nicht in der Natur. Apfelbäume beispielsweise blühen ein bis zwei Wochen im Frühjahr. Und man kauft sie im Herbst ohne Blüten. Blüten sind die Fortpflanzungsorgane. Nach der Befruchtung muss sich die Pflanze um andere Dinge kümmern. Säugetiere sind ja auch nicht durchgehend empfangsbereit. Dann hätten wir menschlichen Frauen 365 Tage im Jahr unsere Periode. Nicht auszudenken.
Ich finde es immer schade, wenn Leute ihre Pflanzen wegwerfen, sobald sie nicht mehr blühen. Gerade bei Orchideen ist das der Fall. Man kauft sie wunderschön blühend und irgendwie sind die Leute der Meinung, wenn die Blüte vorbei ist, ist die Pflanze hässlich. Oder wie in deinem Fall, dass die Pflanze dem Tod geweiht ist. Aber das ist überhaupt nicht der Fall. Die Blüte sagt darüber gar nichts aus.
Rosen aus einem Rosenstrauß zu ziehen geht mit etwas Geduld sehr einfach. Da dürfen die Rosen auch ganz verblüht sein und die Stängel schon etwas eingeschrumpelt sein. Das einzige, was man dazu braucht, ist wirklich eine gute Portion Geduld.
Du schneidest aus den einzelnen Stielen der Rosen einfach Stecklinge. Dazu benötigst du eine Länge von drei Blattansätzen. Kurz ober- und unterhalb der drei Blattansätze schneidest du die Rose mit einem scharfen Messer oder einer wirklich scharfen Rosenschere ab. Auch die beiden unteren Blätter schneidest du knapp am Stiel ab. Nur das oberste Blatt bleibt stehen.
Ab etwa Mitte April ist das ganze simpel über Auspflanzen möglich. Jeder Rosensteckling kommt nun ich lockere Erde mit einem gewissen Anteil Sand, schwerer Lehmboden ist nicht geeignet. Die Stecklinge müssen so tief eingesetzt werden, dass gerade mal so das oberste Blatt nicht mit Erde bedeckt ist.
Jetzt stülpst du als Ersatz für ein Gewächshaus über jede einzelne Minipflanze ein Gurkenglas oder ähnliches. Und nun heißt es warten. Lass die Rosen einfach in Ruhe. In den meisten Fällen hast du im Herbst einen kleinen Rosenstock.
Ab September kann das Glas herunter. Einen neuen Standort für die neuen Rosen kannst du jetzt aber noch nicht suchen. Dazu sind die Wurzeln noch zu schwach. Erst im nächsten Frühsommer, besser wäre es erst im Herbst, kannst du die neuen Rosen an ihren endgültigen Standort versetzen. Ab jetzt heißt es, Rosenblüten über fast das ganze Jahr.
Oh, ich dachte, er hätte dir Rosen mit Wurzeln mitgebracht. Ich wusste nicht, dass man Rosen aus einem Schnittblumenstrauß wurzeln lassen kann (ich hasse Schnittblumen ). Ich kenne es nur leider zu gut, dass viele Menschen Zimmerblumen wegschmeißen, sobald sie verblüht sind, dass ich dachte, du redest davon. Also entschuldige meine unsinnige Antwort.
Ich ziehe auch meine Rosenpflanzen selbst. Allerdings scheiden sich die Geister, ob ein Auge, also Blattansatz reicht oder ob man längere Stiele in die Erde setzen soll. Eine Bekannte nimmt die längere Variante und steckt die Stiele gleich dort in die Erde, wo die Pflanze später mal wachsen soll. Sie muss allerdings mindestens zwei Mal täglich gießen, wenn es vollsonnige Standorte sind.
Ich nehme die kurze Variante im Blumentopf an einem schattigen Platz. Das erste Jahr kommt die Pflanze über den Winter ins Schlafzimmer und wird eben erst im Frühjahr in den Garten gesetzt. Man kann dazu auch Stiele von Rosen aus der Vase nutzen. Aber meine Erfahrung hat gezeigt, dass frisch von der Pflanze den größeren Erfolg bringt.
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