Alleinerziehend, männliche Freunde - Kindeswohl gefährdet?

vom 10.02.2015, 13:27 Uhr

Die Cousine meiner Freundin hat zur Zeit ständig das Jugendamt im Haus. Sie ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. Die Kinder sind 5 und 8 Jahre alt. Seit der Trennung vor 3 Jahren von dem Vater der Kinder und ihrem Ehemann hat sie keine richtige Beziehung mehr gehabt. Sie will ganz für die Kinder da sein.

Allerdings passt ihrem Ex-Mann nicht, dass sie schon während und auch vor der Ehe viele männliche Freunde hat und hatte. Sie versteht sich mit Männern sehr gut und hat nur eine gute Freundin und sonst nur männliche Freunde. Darunter auch homosexuelle Freunde, die sie auch regelmäßig besuchen und mit denen sie was unternimmt. Auch mit den Kindern zusammen, die diese Leute auch sehr nett finden.

Nun meinte die Frau vom Jugendamt, dass es das Kindeswohl gefährdet, wenn ständig Männer in der Wohnung ein und aus gehen. Dabei sieht die Cousine meiner Freundin und auch meine Freundin und ich es so, dass es doch wohl egal ist, ob man weiblichen Besuch oder männlichen Besuch hat. Warum ist das für das Kindeswohl nicht so gut, wenn viele Freunde da sind und kaum Freundinnen. Es kommen ja auch die Freunde zusammen mit denn Partnerinnen oder Partner und es ist keine Beziehung mit der Mutter der Kinder.

Seht ihr es auch als Kindeswohl Gefährdung, wenn eine alleinerziehende Mutter eher männliche Freunde den weiblichen Freunden vorzieht und diese zum Kaffee trinken kommen und mit denen sie auch mit den Kindern in den Zoo geht? Warum wird ihr das vom Jugendamt wohl zur Last gelegt?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Welches Geschlecht haben die Kinder? Wenn es Jungen sein sollten, finde ich männliche Bezugspersonen umso wichtiger, unabhängig von der sexuellen Orientierung, von der Besuchshäufigkeit oder vom Alter. Meistens ist es ja auch so, dass nach einer Scheidung der Vater seine Kinder sehr viel seltener sieht als die Mutter, bei der die Kinder leben.

Ich sehe das an meinem Cousin. Seine Eltern haben sich getrennt als er etwa 3 Jahre alt war, er ist mittlerweile 17 und hat eine ältere Schwester. Er ist also im Prinzip nur in einem "Frauenhaushalt" groß geworden und ihm fehlte immer eine männliche Bezugsperson, auch weil der Vater sich nie für ihn interessierte und der Kontakt praktisch nicht vorhanden war. Wenn dann Verwandte zu Besuch waren, dann "klebte" er förmlich an den Onkeln, die für ihn quasi wie Vorbilder waren. Von wem soll er sonst lernen, wie ein Mann sich benimmt, wenn ihm das keiner vormacht?

Gerade wenn Kinder männlich sind, finde ich es umso wichtiger, dass sie männliche Ansprechpartner haben nach einer Scheidung. Ich meine, die Motive einer Mutter sind sicherlich die Besten, aber es gibt Dinge, die kann ein Junge nur mit einem Mann besprechen und es gibt Dinge, die kann ein Mädchen nur mit einer Frau besprechen. Ich sehe da keine Gefährdung des Kindeswohls oder sind die Behörden etwa homophob und unterstellen jedem (homosexuellen) Mann gleich pädophile Neigungen?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Vielleicht hat der Herr Vater da einfach behauptet, dass sie jeden Mann als neuen Papa vorstellt und ständig neue Beziehungen hat. Ich denke, dass es sehr gut für ein Kind ist, wenn die Mutter auch männliche Freundschaften pflegt und erkenne da keine Gefährdung des Kindes, wenn wirklich alles freundschaftlich ist. Immerhin braucht man ja auch männlichen Einfluss im Leben und dieser ist in Einrichtungen ja auch oftmals nicht gegeben, weswegen das eigentlich positiv zu bewerten ist, meiner Meinung nach.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich vermute hier geht es nicht um den männlichen Besuch an sich, sondern um die Vielzahl der männlichen Freunde. Und da könnte es durchaus passieren, dass es auf Dauer nicht gut ist für die Kinder. Zumal keiner dieser Männer wirklich eine echte Bezugsperson für die Kinder darstellt. Dabei geht es auch nicht vordergründig darum, ob es reine Freundschaften sind oder ob da mehr passiert.

Wobei ich auch nicht nachvollziehen kann, was das mit dem Geschlecht der Kinder zu tun hat @Olly173. Denn auch Mädchen brauchen eine männliche Bezugsperson und nicht nur Jungen. Aber wie gesagt, eine Bezugsperson und nicht ständig eine Wohnung voller Freunde. Das wird der eigentliche Knackpunkt an der Geschichte sein.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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