Religionslehrerin beleidigt ungetaufte Menschen

vom 09.02.2015, 13:32 Uhr

Mein kleiner Cousin ist in einer evangelischen Schule, auch wenn er selber nicht getauft ist. Die Schule war am nächsten am Wohnort und es gab auch keine Probleme bei der Anmeldung. Die Eltern wollen, dass ihr Sohn irgendwann selbst entscheiden kann, ob er getauft werden will oder nicht und es sind auch mehrere ungetaufte Kinder in der Schule.

Allerdings mussten die Eltern bei der Anmeldung zustimmen, dass die Kinder am Religionsunterricht teilnehmen. Das war auch kein Problem, weil die Eltern nichts gegen die Kirche haben. Der Vater ist auch evangelisch getauft und die Mutter ist katholisch getauft.

Letzte Woche kommt mein Cousin weinend nach hause. Er ist 7 Jahre alt, wird bald 8 und kommt im Sommer schon ins dritte Schuljahr. Der Kleine war etwas verwirrt und meinte, dass er ganz schnell getauft werden muss. Die Eltern wussten erst nicht, was der Junge damit meinte, weil eigentlich die Taufe noch kein Thema zwischen dem Kind und den Eltern war. Der Junge erzählte weiter, dass die Lehrerin meinte, dass alle nicht getauften Menschen eine schwarze Seele haben. Ungetaufte Menschen hätten den Teufel zum Freund.

Meine Tante und ihr Mann, also die Eltern von dem Jungen haben dann direkt heute Morgen einen Termin beim Direktor gehabt und der meinte, dass es doch nicht so schlimm ist und die Lehrerin schon 30 Jahre in der Schule ist und sich noch keiner beschwert hat.

Wie seht ihr diese Aussage von der Lehrerin? Ein Mädchen aus der Klasse, welches auch nicht getauft ist war auch ziemlich verstört. Wie kann man den Kindern nun klar machen, dass sie trotzdem sie ungetauft sind keine schlechten Menschen sind? Wie würdet ihr da vorgehen? Dass was die Lehrerin gemacht hat geht meines Erachtens gar nicht. Aber das muss sie schon oft gemacht haben und kein Elternteil hat sich bisher beschwert.

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Das ist eine Frechheit. Immerhin muss man auch so weltoffen sein, dass man eben auch nicht getaufte Menschen und deren Lebensweise akzeptiert. Bisher habe ich auch noch keine evangelische Schule erlebt, bei der dies nicht gegolten hat. Das die Beschwerde dann noch so abgetan wurde finde ich einfach nur schlimm, weil man die Beschwerde schon Ernst nehmen sollte. Ich würde mich nun noch mal direkt an die Lehrerin wenden und sagen, dass es dem Kind mit dieser Aussage nicht so gut ging.

Sie hätte dazu sagen sollen, dass es viele verschiedene Religionen gibt und das im christlichen Glauben eben so ist, wobei man sich auch immer noch später taufen lassen kann, dann wäre es nicht so schlimm gewesen. Dennoch würde ich es eben auch dem Kind nun erklären, wie es ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wenn selbst der Direktor das als nicht so schlimm darstellt, das ist nicht richtig. Die Religionslehrerin hat den Kindern einen psychischen Knacks versetzt. Das würde ich auch mit der banalen Aussage des Direktors so nicht hinnehmen. Es gibt ein städtisches Schulamt und es gibt auch eine übergeordnete Schulbehörde. Da würde ich hinschreiben und die Aussage der Religionslehrerin schreiben. Ebenso, dass das Kind völlig verstört ist.

Wenn deine Tante die Eltern der anderen nicht getauften Kinder kennt, würde ich die mit ins Boot holen und das Schreiben von allen unterschreiben lassen. Das geht ganz und gar nicht, dass die Kinder so traumatisiert werden. Nach dieser Ansage wird ein empfindliches Kind nicht mehr schlafen können. Der Religionslehrerin würde ich drohen, Ähnliches nicht noch einmal zu sagen.

Die ist wahrscheinlich so fanatisch, die Kinder dazu zu bringen, dass die Eltern sie taufen lassen. Ich bin davon überzeugt, dass es nicht die erste Beschwerde dieser Art beim Direktor war und er die Eltern abwimmelt. Da ist ein Dämpfer angebracht.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



So ein Verhalten geht ja schon mal gar nicht, weder das der Lehrerin noch das des Direktors. Ich hätte als Mutter alle Hebel in Bewegung gesetzt, dass das noch Konsequenzen gibt. Ich würde auch an die höheren Instanzen schreiben und mich mit anderen Eltern ungetaufter Kinder verbünden. Auch halte ich es für nicht ausgeschlossen, dass Beschwerden dieser Art nicht die Ausnahme sind und der Direktor eher versucht, das ganze im Keim zu ersticken bevor das die Runde macht und seine Schule einen schlechten Ruf bekommt.

Ich war auch auf einer kirchlichen Grundschule als ungetauftes Kind und auch vorher im Kindergarten war ich in einer Einrichtung, die in katholischer Trägerschaft war. Dennoch wurde ich nie blöd angemacht von Erzieherinnen oder Lehrern, was ich auch richtig finde. Mit derartigen Kommentaren schadet man eher der kindlichen Psyche, was ich absolut nicht richtig finde. Solchen Lehrern gehört die Zulassung entzogen, wenn sie ihr Verhalten nicht ändern.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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