Uniseminare, für die man sich bewerben muss
Bei mir im Studium kann ich meine Seminare größtenteils frei wählen. Ich muss mich an die Prüfungsordnung halten und aus bestimmten Kategorien eine bestimmte Anzahl an Seminaren bestehen, wobei es mir frei überlassen bleibt, welche Seminare ich da wähle. Diese kann ich mir zu Beginn des Semesters im Vorlesungsverzeichnis aussuchen.
Meistens ist die Anzahl an Teilnehmern beschränkt und man muss einfach schnell mit der Anmeldung sein oder Glück im Losverfahren haben. Manche Seminare haben jedoch keine Teilnahmebeschränkung. Dabei ist es aber auch so, dass es immer ein oder mehrere Seminare gibt, für die man sich richtig bewerben muss. Die Dozenten verlangen dann ein Motivationsschreiben für das Seminar oder auch eine erste wissenschaftliche Arbeit zu einem Thema des Seminars, noch bevor dieses überhaupt angefangen hat. Wenn man das besteht, kann man dann an dem Seminar teilnehmen.
Ich muss sagen, dass ich mich noch nie für ein Seminar beworben habe und wenn ich so etwas sehe, klicke ich gleich weg. Ehrlich gesagt würde ich mir nie die Arbeit machen, um schon eine wissenschaftliche Arbeit oder ein Motivationsschreiben für ein Seminar zu verfassen. Das nimmt ja auch recht viel Zeit in Anspruch, wobei noch immer die Gefahr besteht, dass man nicht genommen wird. Abgesehen davon, bleiben einem dann dennoch nicht die Prüfungsvorleistung und die Prüfungsleistung erspart, die man dann ja trotzdem noch machen muss. Somit macht man sich mit solchen Seminaren nur doppelt Arbeit.
Ich finde es ehrlich gesagt albern, wenn Dozenten für ein Seminar, welches nur einmal die Woche und im Endeffekt vielleicht nur zehnmal stattfindet, ein Motivationsschreiben wollen und generell würde ich mir so eine Arbeit niemals machen. Da greife ich dann doch lieber auf andere Seminare zurück, bei denen mir so etwas erspart bleibt. Von daher würde ich auch nicht solche Seminare belegen, bei denen man sich bewerben müsste, auch wenn sie mich sehr interessieren würden.
Kennt ihr es von eurer Uni auch so, dass man sich für manche Seminare richtig mit einem Motivationsschreiben oder einer wissenschaftlichen Arbeit bewerben muss? Findet ihr das auch eher albern oder würdet ihr so etwas für ein tolles Seminar in Kauf nehmen?
Bei uns ist es eher so, dass man sich elektronisch über eine Anmeldeplattform eben "bewerben" muss. Diese Sache mit dem Motivationsschreiben ist bei uns total unüblich und oftmals haben die Dozenten auch gar keinen Einfluss darauf, wer jetzt zu ihren Seminaren zugelassen wird und wer nicht. Ich habe erst kürzlich meinen Betreuer meiner Bachelor-Arbeit gefragt, der dieses Sommersemester ein Vertiefungsseminar anbietet, ob er denn überhaupt Einfluss darauf hätte, wer jetzt teilnehmen darf und wer nicht. Er meinte nur, dass das vom Prüfungsamt entschieden wird, er hat darauf wirklich keinen Einfluss und deswegen gehe ich davon aus, dass wirklich alle Seminare so geregelt sind, dass man eher durch das Losverfahren oder welches System auch immer, zugelassen oder eben abgelehnt wird.
Auf der elektronischen Plattform kann man sogar einsehen, wie viele offene Bewerbungen für das Seminar stattgefunden haben und wie viele davon zugelassen wurden und wie viele Plätze es maximal gibt. Bei manchen Sprachkursen gibt es locker über 250 Bewerber, auch wenn nur knapp 25 Personen zugelassen werden können. Aber dennoch müssen wir kein Motivationsschreiben verfassen oder so. Das empfinde ich als unnötig und überflüssig und ich glaube ich würde solche Seminare auch eher konsequent meiden, wenn manche Dozenten so etwas verlangen würden. Das wäre mir den Aufwand überhaupt nicht wert.
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