Nehmt ihr euch auch mal Arbeit mit nach hause?

Für viele ist nach der Arbeit im Betrieb noch nicht Arbeitsende und manche Leute nehmen sich noch Arbeit mit nach hause und müssen noch weiter arbeiten. Nehmt ihr euch auch manchmal Arbeit mit nach hause? Warum macht ihr das? Verlangt es euer Chef oder seid ihr euer eigener Chef und es verlangt eben die Arbeit, dass ihr es alles fertig bekommt, was anliegt oder macht ihr es damit ihr beim Chef ein Stein im Brett habt?

Wie viel Arbeit nehmt ihr euch mit nach hause und macht ihr es regelmäßig oder nur manchmal? Macht es euch viel aus und was sagt euer Partner oder Partnerin dazu, wenn ihr zu hause weiter arbeitet?

Für mich persönlich ist nach Feierabend wirklich Feierabend und ich beschäftige mich dann ungern mit Arbeit. Ich möchte dann meine Ruhe haben und mich gemütlich vor den Fernseher setzen und etwas essen und abschalten.

Mein Mann dagegen lebt quasi für seine Arbeit. Er kommt ständig später nach Hause und wenn er dann endlich zuhause ist, macht er dort oft noch weiter oder macht sich Gedanken darum, wie er ein bestimmtes Problem, das sich an einem Tag ergeben hat, am besten lösen kann. Er ist dadurch aber auch nicht gestresst, sondern er tut es gern. Wenn ich etwas dagegen sagen würde, würde das großen Unmut hervorrufen und wir würden uns nur streiten. Deswegen lasse ich ihm sein "Hobby". Es macht mir sowieso nichts aus. Ich habe ihn so kennen gelernt. Ich finde es eher gut, dass er versucht, etwas aus sich zu machen.

Aber für mich persönlich wäre das wie gesagt nichts. Ich möchte abends einfach nichts mehr vom Stress des Tages wissen. Das kann bis zum nächsten Tag warten.

Selbst wenn ich Arbeit mit nach Hause nehmen wollen würde, müsste ich das erst mit meinem Chef abklären und das wird bei uns auch nicht gerne gesehen. Gerade die sensiblen Daten aus unserer Studie sollen nämlich nur auf den Rechnern des Instituts gespeichert werden und nirgends sonst. Ich darf nicht mal einige Dateien auf einem privaten Stick speichern, sondern muss immer einen betriebsinternen Stick nehmen, der das Institut auch nie verlässt und den die Sekretärin dann sicher verwahrt.

Aber selbst wenn ich das dürfte, wäre ich sicherlich nicht sonderlich begeistert davon. Schließlich habe ich zu Hause genug Sachen wegen der Uni zu tun und die Uni ist mir nunmal wichtiger als so ein Nebenjob, der eh nur vorübergehend ist.

Bei mir ist das die absolute Ausnahme. Viel kann ich eh nicht mit nach Hause nehmen, nur ein wenig Papierkram, der neben der Arbeit anfällt. Ein paar mal habe ich mir dann etwas mit nach Hause genommen um das zu Hause zu bearbeiten.

Aber meistens lief es eher so ab, dass die Sachen dann ein paar Tage zu Hause gelegen haben und ich doch keine Lust mehr hatte, zu Hause noch etwas zu tun und ich hab es dann wieder unbearbeitet mit auf Arbeit genommen und es dann doch dort erledigt mit etwas zeitlichem Verzug.

Wirklich geklappt hat das nur wenige Male, sodass ich mittlerweile wieder ganz davon abgegangen bin Arbeit mit nach Hause zu nehmen. Dann versuche ich lieber dass irgendwie noch auf Arbeit zu erledigen und dafür vielleicht mal ein halbe Stunde oder Stunde hintenranzuhängen und dafür dann irgendwann anders mal die Überstunden abzubummeln.

Arbeit mit nach Hause nehmen, das kam also höchst selten vor und war auch unpraktisch. Aber Überstunden bei Bedarf, die habe ich schon sehr oft gemacht. Auf der anderen Seite habe ich dann zwischendurch auch mal frei bekommen, wenn weniger zu tun war. Aber wenn die Arbeit anfällt, muss sie irgendwie gemacht werden, auch wenn sie nicht bezahlt wird.