Speisen aus eurer Kindheit, die ihr nie vergesst
Ich werde mich bis an mein Lebensende an eine ganz besondere grüne Erbsensuppe erinnern können, die meine Großmutter immer für ihre Arbeitgeberin kochen musste. Einmal bin ich mit meiner Großmutter zur Arbeit gegangen und dort habe ich dann auch durch Zufall eben diese Suppe essen dürfen, die ich dann natürlich weil sie so besonders und auch ganz besonders lecker gewesen ist zu hause am nächsten Wochenende auch essen wollte.
Deshalb hat meine Großmutter mir natürlich diese Suppe aus Gefälligkeit gekocht. Mit dem Resultat, dass die gesamte Familie außer uns beiden hungrig den Mittagstisch verlassen hat, denn außer mir schmeckte sie niemandem so richtig gut, nur meine Großmutter hat ansonsten noch den Teller leer gegessen, der Rest der Familie hat die Suppe in die Hundenäpfe umgefüllt. Auch daran werde ich mich wohl noch sehr lange erinnern können.
Seit diesem Jahr wird am Weihnachtsfest für mich immer diese Suppe gekocht beziehungsweise ich koche sie mir nun seit einigen Jahren selber, weil sich die komplette Familie weigert, diese Suppe in welcher Form auch immer zu unterstützen. Sie sei ekelhaft und würde stinken, heißt es immer wieder. Ich lasse mich aber nicht beirren, ich liebe den köstlichen Geschmack dieser einfach zu kochenden Suppe und auch in diesem Jahr werde ich sie mir wieder zubereiten. Sie ist für mich eben ein Stück meiner Kindheit und etwas ganz Besonderes.
Ich erinnere mich an einfache Brötchen mit einem Gehackten Klops, Ketchup und Gurke drauf, die früher auf unserem Weihnachtsmarkt verkauft wurden. Damals war ich noch sehr klein und war mit meinen Großeltern unterwegs. Ich beobachtete eine ganze Weile die Leute, die dort diese Brötchen kauften und sah, wie es immer weniger wurden. Da sagte ich zu meinen Opa, wenn er nun endlich unsere abholen würde. Mein Opa kaufte mir dann solch ein Gehacktes-Brötchen und ich fand es richtig lecker.
Hauptsächlich erinnere ich mich an die ausgezeichneten Speisen in meiner Kindheit. Das mag wohl daran liegen, dass ich die ersten drei Jahre meines Lebens bei meinen Großeltern verbracht habe und meine Großmutter im Gegensatz zu meinen Eltern gerne und viel frisch gekocht hat. Ich liebte sowohl die deftigen Speisen wie Fleisch mit selbstgemachtem Kartoffelbrei und Roter Beete, aber auch die süßen Speisen wie Omlette. Am Freitag gab es immer Würstchen mit Tee, so richtig heimelig. Am Meisten sind mir aber die Milupabreichen in Erinnerung, da gab es damals eine Sorte Waldbeere oder so, die war irre toll, daran erinnere ich mich sehr gerne zurück.
Das einzig negative Erlebnis war einmal, als ich meinte, unbedingt Mon Cheri probieren zu müssen. Meine Eltern ließen mich probieren, ich musste aber von dem sich darin befindlichen Alkohol beinahe brechen und spuckte die ganze Praline wieder aus. Ebenfalls ging es mir so, als ich einmal krank war, und gezwungen wurde, trotzdem einen ganzen, vollen Teller Spiralnudeln mit Sugosauce zu essen. Ich brach die ganzen Nudeln wieder aus und mag bis heute keine Spiralnudeln und keine Sugosauce.
Da gibt es schon einige Speisen die ich nicht vergessen kann, aber heute unter keinen Umständen mehr zu mir nehmen würde weil ich schon einen Brechreiz bekomme wenn ich nur daran denke. Da wäre erst einmal der große Hit aus vergangenen Kindergartenzeiten, Milchreis mit Zucker und Zimt. Da gab es immer eine große dampfende Schüssel die man vor sich hatte und wo es auch immer einen Nachschlag gab wenn man es wollte. Wer der Freund von der Küchenfrau war, so wie ich damals, der bekam dann immer noch eine extra große Portion Zimt auf den Brei geschüttet. Dann wären da noch die Schokoladensuppe mit Zwieback und die Milchreissuppe. Alles durchaus nahrhafte Speisen deren Geruch ich auch heute noch manchmal in der Nase habe. An die Graupensuppe kann ich mich auch noch gut erinnern, die war aber immer ziemlich fettig und sie schmeckte mir auch damals schon nicht.
Bei den Nachspeisen gab es sehr oft Griespudding mit Kirschen und Kirschsaft obenauf oder die berühmte rote Grütze. Die habe ich auch sehr gerne gegessen, heute auch noch. Allerdings bekommt man diesem Zuhause nicht so hin wie in der Großküche und sie schmeckte dann auch ganz anders.
Ich habe in meiner Kindheit Glück gehabt, weil ich nie dazu gezwungen wurde, meinen Teller leer zu essen oder etwas zu essen, was ich absolut nicht gemocht habe. Zum Beispiel hatte ich schon immer eine Abneigung gegen viele Wurstwaren und die meisten Gerichte mit Innereien, musste aber auch nie gegen meinen Willen herausfinden, wie Blutwurst schmeckt. Mit Horror-Geschichten kann ich daher nicht aufwarten.
Nie vergessen werde ich trotzdem viele Gerichte, die meine schlesische Großmutter immer gekocht hat. Besonders gern gegessen habe ich Knödel aus gekochten Kartoffeln, Krautrouladen und ihren ganz speziellen Kartoffelsalat. Den vermisse ich bis heute, durfte aber erfreut feststellen, dass viele Gerichte in Polen drüben noch fast genauso gekocht werden und schmecken wie bei Oma damals.
Ich erinnere mich noch genau daran, dass es hin und wieder Leber gab, als ich noch klein war. Ich mochte das nicht so richtig, bekam aber trotzdem immer einen Teller, mit kleinen, Stücken, die für mich zurecht geschnitten wurden. Diesen Teller musste ich dann immer aufessen.
Heute würde ich niemals Innereien essen und mir wird bei dem Gedanken schlecht, dass ich früher so etwas gegessen hatte. Für mich ist das richtig schlimm und ich bin wirklich froh, dass ich sehr früh gesagt hatte, dass ich dieses Zeug in Zukunft nicht essen möchte.
Da fallen mir als erstes die Hefeklöße von meiner Oma ein. Mit heißen Birnen. Oh wie ich diese geliebt habe! Ich weiß noch genau wie sie schmeckten. Eine grausame Erinnerung habe ich an Rinderrouladen mit Thüringer Klößen. Bis heute esse ich kein Rindfleisch.
Meine Mutter war eine ausgezeichnete Köchin und ich hatte das Glück ihre schlesische Küche viele Jahre lang genießen zu dürfen. Ganz besonders stechen dabei die Kartoffelklöße mit Sahnesoße, Rouladen und Rotkohl heraus, sowie Bigos, Eier mit Senfsoße und Semmelknödel mit geräuchertem Putenschenkel, einfach köstlich! Glücklicherweise habe ich viel von ihr gelernt und kann diese Gerichte heute noch essen, auch wenn es nicht das selbe ist als hätte sie es gekocht.
Negativ in Erinnerung sind mir vor allen Dingen Kutteln, Leber und Motschka. Die Kutteln haben mir schon beim Kochen durch ihren Geruch, die Tränen in die Augen getrieben. Ich konnte nicht mal mit am Tisch sitzen, wenn der Rest der Familie dieses Zeug gegessen hat, da mir sofort übel geworden ist. Die Leber roch dafür sehr gut, da viel Zwiebel mit angebraten worden ist, der Geschmack war und ist für mich jedoch unterirdisch.
Motschka soll so eine Art Dessert darstellen, ich bezeichne es jedoch eher als üble Resteverwertung. Alter Gewürzkuchen wird zerbröselt und mit so ziemlich allem zusammen gemanscht, was vom Weihnachtsfest übrig geblieben ist. Nüsse, Rosinen, Schokoladenbrösel, Kekse, getrocknete Früchte, alles wird in eine Schüssel geworfen, jede Menge Zucker und diverse Gewürze sowie Sahne für die Feuchtigkeit, ergeben eine braune Glibbermasse die ich mir schon als kleines Kind verbeten habe.
Ich habe als Kind immer den Milchreis meiner Oma geliebt. Immer, wenn wir zu Familienfeiern zu meiner Oma gefahren sind, gab es diverse Gerichte zu essen, die ich nicht immer essen wollte. Meine Oma hat dann immer für mich Milchreis extra gekocht, weil ich den so sehr liebte. Leider hab ich manchmal Ärger dafür bekommen von meinen Eltern, weil ich eben lernen sollte, das zu essen was auf dem Tisch steht und nicht permanent irgendwelche Extrawürste zu verlangen.
Ansonsten gab es eher selten selbstgekochten Jogurt mit Physalis zu Hause. Früher mochte ich den nicht so extrem gerne, habe ihn aber gegessen. Vor kurzem erst habe ich das Familienrezept nachgekocht, weil mein Freund das nicht kannte und ich von ihm wissen wollte, was er davon hält. Allein schon beim Kochen entfaltete sich dieser Geruch und die ganzen Kindheitserinnerungen kamen wieder hoch, einfach himmlisch!
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