Mit einem persönlichen Assistenten leichter leben

vom 30.01.2015, 10:25 Uhr

Ich habe auch nichts von 70 Euro die Stunde für so eine Hilfe geschrieben. Allerdings und auch wenn du keinen Bezug zu anderen Threads von dir magst, ist es nun mal kein Geheimnis, dass du viele Dinge mit einem feuchten Händedruck und einem verbalen Danke abtun willst. Und das wird in dem Fall auf Dauer nicht funktionieren. Um die 10 Euro die Stunde wirst du da rechnen müssen, wenn du jemanden findest, der eben nur Zeit bis zur Rente überbrücken will oder halt schon Altersrentner ist.

Ich habe ja auch einen Post weiter oben selbst geschrieben, dass ich 10 EUR in der Stunde angemessen finde. Das ist doch ein vollkommen angemessener Preis, ich habe nirgends geschrieben, dass ich jemanden suche, der kostenlos putzt, wie du es mir hier unterstellen willst.

Da ich aber durchaus meine Abläufe sinnvoll organisiere, ist es nicht nötig da jemanden zu bezahlen, der putzt, im Garten was macht und auch noch zur Apotheke für mich geht.

Ich kann auch meine Abläufe sinnvoll organisieren. Das ist doch ein ganz anderes Thema. Ich habe bisher ja auch die Dinge alleine gemacht, es wäre aber schöner, wenn einem jemand mal was abnehmen würde, aber das bedeutet nicht, dass man unorganisiert wäre oder sich nicht organisieren könnte. Es geht nicht darum, ob etwas nötig ist, sondern dass man etwas haben will, nämlich eine Unterstützung. Man kann auch Dinge wollen, die man nicht unbedingt braucht.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Von den Kosten her, würde ich das anders rechnen. Wenn man selbst einen Netto-Stundenlohn von 20 Euro hat und eine Putzfrau beschäftigt, die während der Arbeitszeit putzt, die 15 Euro die Stunde kostet, hat man 5 Euro gespart.

Ich als sparsamer Mensch, würde die nötigen Besorgungen auf meinem Arbeitsweg machen. Also morgens vor der Arbeit eben fünf bis zehn Minuten eher los fahren und schnell unterwegs was zum Essen besorgen oder schnell in der Apotheke vorbei fahren. Bei aufwendigeren Erledigungen, wie bei den von dir genannten Felgen, würde ich mir jemand suchen, der mir die liefert und dann halt auch ein paar Euro mehr für den Versand einplanen. Kommt mit Sicherheit günstiger als eine Kraft dafür zu buchen.

Ein persönlicher Assistent macht ja auch irgendwie abhängig. Man muss den bestellen, muss auf den persönlichen Assistent warten, dann ist der krank, steht im Stau und so weiter und schon schränkt das doch die eigene Freiheit wieder ein. Gerade wenn man nicht von zu Hause aus arbeitet und somit (fast) den ganzen Tag daheim ist.

Es geht hier ja nicht um jemanden, der total Kompliziertes macht, sondern einfach nur um Putzen und kleine Gefälligkeitsdienste. Da finde ich auch 18 EUR zu viel, also mal ehrlich, das wäre ja ein Stundenlohn, an den viele Akademiker nicht dran kommen und das fürs Putzen, das ist echt zu viel. Ich meine, du kannst das so machen, aber ich würde das nicht tun, da hätte ich das Gefühl, Geld zum Fenster raus zu werfen, denn das bekommt man auch billiger.

Da du ja scheinbar selbst nicht sonderlich gerne sauber machst, ist die Arbeit vielleicht doch nicht ganz so einfach? Denn wenn sie dir locker und flockig von der Hand gehen würde, dann würdest du nicht darüber nachdenken, ob du nicht jemand findest, der die Arbeit für dich macht.

Jemand der für einen Fünfer putzt macht die Arbeit wirklich billig, aber nicht günstig. Die Chancen für den Stundenlohn jemand zu finden, der so putzt, dass es besser als bei einem selbst ist, dürfte recht gering sein.

Und wenn du eine billige Arbeitskraft suchst, kann ich auch gerne Texte für dich verfassen oder deine Seminare halten. Das wäre dann eine billige Arbeit. Eine günstiger Arbeit wäre es, wenn ich den Studium hätte und für zwei bis drei Euro weniger pro Stunde als du für dich arbeiten würde.

Ich suche einfach nur jemanden, der ab und an die Kaninchen-Kacke von meinem Fußboden kratzt oder mir mal was irgendwo abholt. Und dafür würde ich nicht so viel bezahlen.

Muss man es so weit kommen lassen, dass man die Ausscheidungen seines Kaninchens weg kratzen muss? Wenn man das relativ zeitnah weg macht, braucht man auch nicht kratzen. Ich finde es außerdem ein wenig erniedrigend, wenn du von anderen verlangst, die Dreckarbeit für einen Hungerlohn zu machen.

Jemand zu finden, der nur zehn Euro die Stunde kostet, halte ich für unrealistisch. Entweder man findet jemand, der das bar auf die Hand macht. Das wäre dann Schwarzarbeit. Oder man meldet denjenigen an, hat aber dann das Problem mit Steuern, Sozialabgaben und so weiter und die Kraft hat Anspruch auf Urlaub und kann auch mal krank sein. Oder man bestellte eine Kraft über eine Firma. Damit wäre die Kraft zumindest angemeldet. Allerdings will die Firma daran ja auch verdienen.

Wir haben vor längerem eine Haushaltshilfe für eine leicht eingeschränkte Verwandte gesucht. Aufgabe wäre gewesen, einmal die Woche für drei Stunden in der Wohnung für Sauberkeit und Ordnung zu sorgen. Wobei die Verwandte vieles noch selber machen kann, aber eben ein wenig eingeschränkt ist.

Wir haben dann verschiedene Pflegedienste vor Ort angesprochen, da die diese Dienstleitung eben auch anbieten, wenn ein gesundheitlicher Grund vorliegt. Alle nannten einen Preis von über 10 Euro und es kam noch eine Pauschale für jeden Besuch für die Anfahrt dazu. Und ich merke hier an, es ging um ein wenig Spülen, Wischen (keine Entfernung von Ausscheidungen) und so Sachen wie man Fenster putzen und so weiter. Wobei die Pflegedienste in dem Fall auch mal Besorgungen übernommen hätten.

» XL » Beiträge: 680 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Zitronengras, du hast manchmal echt merkwürdige Probleme. Woher weißt du, was ich verdiene? Hast du meinen letzten Steuerbescheid gelesen? Oder tust du das, was du bei dir absolut nicht magst, und ziehst einen anderen Thread heran? Dort konntest du lesen, wie ich bei der Firmengründung kalkuliert habe. Was hat das mit der Realität Jahre später zu tun? Es ist bloß eine Kalkulation.

Und wo führe ich bitte ein Jet-Set-Leben? Weil ich meine Arbeit mache und es manchmal günstiger ist, zu fliegen? Das kommt vor, vor allem wenn man zwischenzeitlich immer mal Jahre im Ausland lebt, aber weiterhin Kunden in Deutschland hat.

Oder jetzt, wo ich wieder hier bin, eben auch noch Kunden dort betreut werden müssen. Und ein Friseur im Hotelzimmer ist ganz sicher auch kein Luxus. Ohre Gepäck ist es eben nur so möglich, zum Termin ausreichend präsentabel auszusehen. Das ist bei manchem Kunden verdammt wichtig.

Wenn manche Akademiker heute mit weniger Geld leben müssen, dann kann kaum das Problem meiner Putzfee sein. So wie du dein Leben schilderst, gehe ich davon aus, dass du bei mir auch keine 18 Euro für das Putzen bekommen würdest.

Aber eine Frau, die ihren Job absolut versteht und nicht nur Dienst nach Vorschrift abliefert, fünf Hunde und drei Kinder hinnimmt, die ist ein echtes Goldstück, das man selten findet. Außerdem kann ich mich darauf verlassen, dass vertrauliche Dokumente offen liegen können, weil sie eben genau vertraulich bleiben. Die Gesamtleistung ist mit so einen Preis wert.

Du verwechselst allerdings einen persönlichen Assistenten mit einer einfachen Hilfskraft. Auch diese Position ist, selbst wenn man sich diesen Service nur stundenweise leistet, eine absolute Vertrauensposition. Das ist viel mehr als nur Kaninchendreck vom Boden zu kratzen und in die Apotheke zu gehen.

Ich selbst habe diesen Job für zwei Jahre für eine Familie erledigt. Einen Putzlappen hatte ich da eigentlich nie in der Hand, denn dafür gibt es Reinigungsdienste. Aber meine Kenntnisse aus dem Studium, gute Umgangsformen, ein gutes Auge, Geschmack und Gespür, Improvisationstalent und absolute Flexibilität und Loyalität waren immer gefordert.

Das kostet deutlich mehr als 18 Euro die Stunde, das war selbst vor mehr als 15 Jahren so. Der Verzicht auf das eigene Privatleben und planbare Freizeit ist allein schon ein Punkt, der Schmerzensgeld erfordert. Dazu kommen einfach die erwarteten Qualifikationen, die sehr breit gefächert sein müssen.

» cooper75 » Beiträge: 13381 » Talkpoints: 510,47 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Zitronengras, du hast manchmal echt merkwürdige Probleme. Woher weißt du, was ich verdiene? Hast du meinen letzten Steuerbescheid gelesen? Oder tust du das, was du bei dir absolut nicht magst, und ziehst einen anderen Thread heran? Dort konntest du lesen, wie ich bei der Firmengründung kalkuliert habe. Was hat das mit der Realität Jahre später zu tun? Es ist bloß eine Kalkulation.

Ich weiß nicht mehr, woher ich das habe. Sicher hast du das mal irgendwo erwähnt und sicherlich habe ich auch geschrieben, dass ich es nicht mag, wenn man Beziehungen zwischen Threads herstellt. Aber das macht ja trotzdem jeder, also warum sollte ich da anders vorgehen? Du hattest glaube ich mal irgendwo geschrieben, dass du um die 3000 netto hast und das habe ich auch. Daher wundert es mich, dass wir dennoch so einen unterschiedlichen Lebensstil oder so eine unterschiedliche Einstellung zum Geld haben, dass du bereit bist, so viel für einen Assistenten auszugeben, was ich niemals machen würde.

Und wo führe ich bitte ein Jet-Set-Leben? Weil ich meine Arbeit mache und es manchmal günstiger ist, zu fliegen? Das kommt vor, vor allem wenn man zwischenzeitlich immer mal Jahre im Ausland lebt, aber weiterhin Kunden in Deutschland hat.

Na ja, es kommt mir halt jetsetmäßig vor, wenn man in Hotels übernachtet und sich da einen Friseur hinbestellt. Auf solche Ideen käme ich gar nicht oder ich wüsste gar nichts mit einem Friseur anzufangen, weil ich meine Haare immer selber mache und gar keine Lust drauf hätte, dass da eine fremde Person in meinen Haaren herumwerkelt. Vielleicht habe ich auch nur keinen Zugang zu Kreisen, in denen es normal ist, immer wieder zu fliegen oder sich Friseure ins Hotel zu bestellen, ich kenne nämlich auch sonst keinen, der das macht.

Wenn manche Akademiker heute mit weniger Geld leben müssen, dann kann kaum das Problem meiner Putzfee sein. So wie du dein Leben schilderst, gehe ich davon aus, dass du bei mir auch keine 18 Euro für das Putzen bekommen würdest.

Ich würde ja auch nicht bei dir putzen wollen. ;) Ich finde halt, da geht die Relation irgendwo verloren, wenn einfache Kräfte so viel verdienen, das erscheint mir einfach unangemessen. Aber du hast auch recht, dass ich mich da vielleicht falsch ausgedrückt habe. Ich habe dann keinen Bedarf an einem echten Assistenten, sondern nur an einer Putzfrau, die mal ein paar Stunden aller zwei Wochen vorbeikommt oder mal was abholt, aber ich brauche keinen echten Assistenten, schon gar nicht für irgendwelche komplexen Tätigkeiten und auch nicht zu komischen Zeiten.

Du verwechselst allerdings einen persönlichen Assistenten mit einer einfachen Hilfskraft. Auch diese Position ist, selbst wenn man sich diesen Service nur stundenweise leistet, eine absolute Vertrauensposition. Das ist viel mehr als nur Kaninchendreck vom Boden zu kratzen und in die Apotheke zu gehen.

Ja, das stimmt, das habe ich verwechselt. Aber ich brauche dieses "viel mehr" eben nicht, bei mir ginge es in der Tat nur um Kaninchendreck und das Abholen oder das gelegentliche Einkaufen, wenn ich es nicht mehr schaffe. Ich organisiere ansonsten alles selbst und ich würde vermutlich die Putzfrau auch nicht alleine in meiner Wohnung lassen, sondern nebenbei anwesend sein und vielleicht am PC arbeiten.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 02.02.2015, 00:24, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Es gibt Momente, da denke ich innerlich auch, warum ich eigentlich keinen persönlichen Assistenten habe, der mir das ein oder andere abnimmt. Ich verwerfe diesen Gedanken jedoch schnell wieder, weil ich einfach nicht der Typ dafür bin.

Zum einen habe ich jetzt nicht so ein großes Budget zur Verfügung, dass ich mir so einen Assistenten leisten könnte, was ja auch normal ist, denn welcher Student verdient schon viel? Andererseits würde ich auch keinen anheuern, wenn ich das Geld dazu hätte. Nicht, weil ich geizig bin oder so, ich weiß durchaus gute Leistung zu schätzen. Ich bin nur ein Mensch, der seine Angelegenheiten unbedingt selbst regeln muss und sie ungern an andere weiter gibt, es sei denn natürlich, ich vertraue der betreffenden Person. Da ich aber Vertrauen sehr sehr langsam aufbaue, würde es bei mir auch sehr lange dauern, bis ich eine Person um den ein oder anderen Gefallen bitten würde.

Nehmen wir mal rein hypothetisch an, dass ich beruflich so eingespannt wäre, dass ich es nicht schaffe, ein Geschenk für die Silberhochzeit meiner Eltern zu beschaffen oder eine Geburtstagsparty für meine Schwester oder meine eigene Hochzeitsfeier zu organisieren. Da wäre es ja ein leichtes, solche Aufgaben weiter zu delegieren oder eben "outzusourcen", aber das könnte ich gar nicht. Ich habe den "Tick", dass ich Sachen selbst machen muss, wenn sie mich selbst betreffen.

Ich finde, es ist eine Sache, wenn mein Freund und ich gemeinsam ein Geschenk für einen Geburtstag oder eine Hochzeit aussuchen wollen und aus Zeitgründen das dann eben einer von beiden macht, es aber gemeinsam geschenkt wird. Aber ich finde, es ist was komplett anderes, wenn man sich niemals Gedanken um solche Sachen gemacht hat, irgendetwas organisieren und kaufen lässt und im Endeffekt nur seinen Namen darunter setzt. Ich finde das viel zu unpersönlich, wenn man das nicht selbst erledigt und ich würde auch nicht irgendetwas verschenken wollen, was ich nicht selbst ausgesucht habe.

Gerade, wenn es direkt mich betrifft, beispielsweise bei meiner Hochzeitsfeier oder bei einer Geburstagsparty, muss ich immer das letzte Wort haben. Es geht einfach nicht anders. Ich bin da ziemlich eigen, bin fast mein ganzes Leben lang fremdbestimmt gewesen und musste mit dem Leben, was andere entschieden haben. Dementsprechend habe ich den "Knall" entwickelt, dass ich auch mal selbst entscheiden möchte, egal um welche scheinbar belanglosen Sachen es geht. Ich bin schließlich kein Kind mehr und kann auch Sachen selbst organisieren und regeln, auch wenn es ein oder zwei Anläufe braucht, bis alles reibungslos funktioniert.

Ich bin schon ziemlich eigen, wenn es um den Friseur geht. Selbst wenn ich ganz genau sage, wie ich meine Haare geschnitten haben möchte, kommt je nach Friseur ein komplett unterschiedliches Ergebnis raus und es ist eher selten, dass ich mit dem Endergebnis wirklich zufrieden bin und denselben Friseur nochmal aufsuche und dann soll das bei einem "Zeitvergolder" anders sein?

Selbst wenn ich einem Assistenten sagen würde, wie genau er etwas für mich zu tun hat, hätte ich nicht genug Vertrauen in seine Fähigkeiten und hätte eher Bedenken, dass die Aufgaben wieder so erledigt werden, wie ich es nicht haben möchte, also zu meiner Unzufriedenheit und das wäre mir das Geld nicht wert. Denn wenn ich Aufgaben weitergebe und sie im Endeffekt aus Unzufriedenheit nochmal selbst machen muss, bringt es das nicht in meinen Augen.

Bei meiner besten Freundin hätte ich keine Bedenken, sie eine Geburtstagsparty oder meine Hochzeitsfeier organisieren zu lassen, weil ich ihren Geschmack kenne und weiß, dass sie das genauso machen würde, wie ich das haben will und keine Haaresbreite davon abweichen würde. Aber die kenne ich auch schon fast 10 Jahre und da hat sich das Vertrauen auch aufgebaut und entsprechend gefestigt. Einen Fremden würde ich niemals engagieren.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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