Wie den eigenen Kindern die Haustiere ausreden?

Irgendwann wird es wahrscheinlich in jeder Familie soweit kommen, dass die Kinder ihre eigenen Haustiere haben wollen. Ich selber möchte aber weder einen Hund, noch eine Katze haben. Nun sind solche Tiere immer mit Aufwand verbunden und Urlaube oder Wochenendfahrten werden dadurch automatisch komplizierter.

Wie jedoch erklärt man dies seinen Kindern? Beziehungsweise wie bekommt man den eigenen Kindern den Wunsch nach einem eigenen Haustier ausgeredet? Habt ihr damit positive Erfahrungen?

Es hängt natürlich von dem Alter der Kinder ab, wie man es ihnen am besten erklärt, da die Kinder je nach Alter unterschiedlich einsichtsfähig sind. Junge Kinder benötigen einfache, dadurch aber langwierigere Erklärungen, während ältere Kinder es oft bereits nach kürzeren Erklärungen verstehen.

Die einfachte Art und Weise, es den Kindern zu erklären, dürfte aber das Selbst-Erleben sein. Damit meine ich, dass die Kinder einfach mal selber erleben sollten, wieviel Aufwand so ein Tier bedeutet, und wieviel Verantwortung und Einschränkung es mit sich bringt. Sofern möglich, wäre es ein Versuch wert, sich ein Tier bei Nachbarn oder dem Tierheim für ein paar Wochen auszuleihen und den Kindern die gesamte Sorge zu übertragen.

Irgendwann wird dann der Reiz des Neuen vergangen sein, die Kinder werden dann nicht mehr für das Tier sorgen wollen, weil das Füttern, Gassi gehen etc dann einfach zu anstrengend wird. Unter Umständen wird es einige Zeit dauern, aber die Kinder werden die Lust daran verlieren und dann auch verstehen, warum ein Haustier nicht immer eine gute Idee ist.

Wir standen vor etwa zwei Jahren vor genau dieser Situation. Bei uns ging es um eine Katze. Wir haben zwar schon Tiere, aber eine Katze wollte vorallem mein Mann nicht im Haus haben. Sagt man den Kindern das, klipp und klar, gehen natürlich die Diskussionen los. Also haben wir gar nichts in dieser Richtung durchblicken lassen und haben ihnen mitgeteilt, dass wir erstmal sehen müssen, wie gut sie sich um eine Katze auch tatsächlich kümmern können.

Wir haben daraufhin in den Sommerferien zwei Katzen in Pflege genommen und unsere Kinder sollten sich darum kümmern - das war die Bedingung. Katzenklo sauber halten, die Tiere füttern, sie allgemein versorgen. Nach drei Wochen war das Thema bei uns vom Tisch. Seitdem war auch nie wieder die Rede von einer Katze.

In einer befreundeten Familie kommt dieses Thema immer wieder auf, sodass ich mich eigentlich köstlich amüsieren kann. Es handelt sich um Kinder im Alter von 15-17 Jahren, die kaum zu Hause sind, sich viel mit Freunden, Partner und Partnerinnen treffen. Gleichzeitig steht die Schule und Ausbildung an, sodass auch hier wieder keine Zeit wäre. Aber unbedingt einen kleinen Hund und eine Katze, das wollen sie haben.

Wenn man ihnen die Arbeit gegenüber Tieren sowie die Verantwortung erklärt, wird argumentiert mit, das mache ich alles, versprochen. Zeigt man ihnen aber auch die Schattenseiten, dass Tiere erbrechen und es weggemacht werden muss, das sie viel Bares kosten und auch Auslauf sowie Zuneigung brauchen, dann werden sie immer kleinlauter.

Wenn Bekannte mit Tieren in der Nachbarschaft sind, dann kann man die Kinder ja Mal bitten, das Katzenklo usw. zu machen. Mal sehen, wie viel Spaß ihnen das bereitet. Denn die Kinder meiner befreundeten Familie wollen das zum Beispiel überhaupt nicht machen. Frische Leber & Co anfassen für die Katzen, das geht auch überhaupt nicht. Die teuren Dosen ebenso nicht, weil die stinken ja.

Man kann mit der Realität den Kindern am besten beweisen, wie anstrengend ein Haustier sein kann und wie viel Verzicht es bedeutet. Auch der Gang zum Tierheim und dort einmal aushelfen reicht vielen Kiddies bereits aus, dass der Wunsch nach einem Haustier verblasst.