Extreme Positionen zur Haustierhaltung ernst nehmen?
In diesem Beitrag hier ging es um die Frage, ob man Haustiere artgerecht halten kann oder nicht. Einige vertreten die Ansicht, dass man sich eigentlich gar keine Tiere halten darf, weil es dem Menschen nie möglich ist, eine wirklich artgerechte Haltung zu realisieren.
Das ist ja eine sehr extreme Haltung, denn gar keine Haustiere ist ja das Extremste, was man da als Haltung haben kann. Mich hat es auch gewundert, dass so viele dafür plädieren - ich denke, das sind in der Normalbevölkerung nur wenige, die Haustierhaltung komplett ablehnen.
Nun ist es bei extremen Positionen meistens so, dass man die ja nicht für wahr hält, sondern dass man die Wahrheit irgendwo zwischen den Extremen vermutet. Ich kenne es etwa auch aus Tierformen, dass da manche sehr extreme Ansichten vertreten haben und etwa gleich jemanden als Tierquäler bezeichneten, nur weil er geschrieben hatte, dass er nicht die empfohlene Markenlampe für seine Schildkröte verwendet.
Das fand ich so krass, dass ich es beim Lesen belassen habe und da nie aktiv wurde in diesem Forum. Und die Leute habe ich auch nicht für voll genommen. Die hatten schon etwas zu sagen, die kannten sich vielleicht auch mit den Lampen aus, aber durch ihre extremen Äußerungen fand ich sie irgendwie disqualifiziert.
Ich denke auch, dass man auf extreme Meinungen seltener hört. Die schrecken irgendwie ab und man denkt dann „Nein, das kann nicht stimmen, das ist doch Unfug“ - selbst wenn vielleicht ein Körnchen Wahrheit mit dabei ist. Irgendwie fällt es mir generell schwer, solche Extrempositionen ernst zu nehmen, weil ich erlebe, dass diejenigen, die diese extremen Ansichten vertreten, eine richtige Ideologie vertreten und nicht bloß eine Meinung.
Mit Gegenargumenten oder dem Herausstellen von Ausnahmen bewirkt man da gar nichts, weil die Vertreter der Extrempositionen gleich wieder eine Erklärung parat haben, warum das, was man sagt, ihrer Ansicht nach nicht zutrifft. Das ist so, als würde man versuchen, jemandem seine Religion auszureden - es klappt nicht. Genau das trifft aber auch auf Leute zu, die das andere Extrem vertreten und beispielsweise ganz viele Tiere haben.
Könnt ihr extreme Positionen zur Tierhaltung ernst nehmen oder geht euch das auch zu weit?
Wie in fast allen Fällen ist es in der Tat schwierig, die extremen Positionen ernst zu nehmen. Es kommt aber auch immer auf die konkrete Begründung an. So halte ich beispielsweise keinerlei Haustiere, weil ich die Verantwortung scheue und mich auch davon zu sehr eingeschränkt fühle.
Aber das oben genannte Argument, eine artgerechte Haltung sei unmöglich, halte ich für falsch. Die meisten heutigen Haustiere sind seit teilweise Jahrtausenden domestiziert, also über Generationen an das Leben im Haus gewöhnt und darauf gezüchtet worden. Dadurch sind teilweise neue Arten entstanden, die mit den Wildtieren nichts mehr gemein haben. Und wenn für diese Haustiere die Haltung im Hause nicht artgerecht sein, soll, welche Haltung ist es dann?
Bei dem anderen Extrem, dem mit den sehr vielen Tieren, hängt es einfach von der Größe der Wohnung oder des Hauses ab. Wenn sich die Tiere nicht mehr bewegen können oder sich vor lauter Enge selber oder gegenseitig verletzen, ist es Tierquälerei. Das kann dann auch strafrechtlich sehr schnell sehr schwierig werden.
Aber was die Extremisten angeht, halte ich es bei den Haustierextremisten wie mit allen Extremisten: Man sollte darauf achten, dass sie nicht an die Macht oder an Waffen kommen und ansonsten einfach in Ruhe reden lassen.
Es kommt doch nicht auf die Einstellung allein an. Viel mehr sollte man auch die Argumente dabei beachten, die jemand vorbringt, um seine Einstellung zu untermauern. Das Gesamtbild macht es. Wenn also jemand sagt, dass er sich keine Tiere halten mag, ist das ja nur die Einstellung. Kommen dann auch sachliche und vor allem nachvollziehbare Argumente, dann sieht man selbst die Sache vielleicht auch anders.
Und so wie jeder Mensch selbst ernst genommen werden will, sollte man eben auch andere Menschen ernst nehmen. Du willst doch auch, dass man deine Lebenseinstellung zumindest respektiert und dich als Mensch damit ernst nimmt. Und Tierhaltung, egal ob man nur das Haustier sieht oder darin eben auch ein Nutztier, ist auch eine Lebenseinstellung.
Manchmal muss ich Dir ehrlich sagen, kann ich gewisse Meinungen gar nicht für ernst nehmen, weil diese von Menschen kommen, die absolut verbohrt sind. Häufig hab ich dadurch Probleme mit Hardcore Veganern gehabt, weil deren Ansichten oftmals nicht nachzuempfinden sind.
Ich bin gelernte Streetworkerin und habe immer nebenher im Tierschutz zu tun gehabt. Bei meinem Auslandsaufenthalt in den USA habe ich bei der ASPCA arbeiten dürfen, was ein wahres Privileg für mich war. Hier zulande kannst Du mit dem Tierschutz "noch" nichts erreichen und auf Jagd nach Quälern gehen, um den Tieren das Beste zu ermöglichen.
Es gibt gewisse Menschen, die alle Tiere über einen Kamm scheren. Das heißt, dass man im Grunde wirklich kein Tier halten dürfte, wenn man deren Meinungen ernst nehmen würde. Das gilt für Hunde, Katzen, Hamster & Co. Doch man kann diese Tiere sehr wohl artgerecht halten und das vergessen eben viele Menschen, die mit extremen Ansichten ums Eck kommen.
Wo ich mit gewissen Meinungen übereinstimme, sind exotische Wesen wie Warane, Black Mambas, gewisse Spinnenarten, Schlangen aus anderen Ländern & Co. Viele dieser Tiere, auch Tiger, Löwen etc. Sind für unsere Klimabedingungen einfach nicht gemacht und leben im Alltag ganz wo anders. Dasselbe gilt für Orcas, die ebenfalls niemals artgerecht gehalten werden können. Es gibt etliche Tiere, um das hier weiterzuführen.
Solche Ansichten nehme ich nur bedingt ernst, wenn es auf jedes Tier bezogen ist. Denn es kann übertrieben werden. Ein Hamster kann riesige Gehege haben, am besten doppelstöckig und schon ist es artgerecht. Ein kleiner Käfig ist es hingegen nicht. Selbiges gilt für Häschen, Ratten & Co. Hunde brauchen wiederum viel Auslauf, Freiraum und Rückzugsmöglichkeiten. Wer behauptet ein Jack Russel Terrier hätte dies in einer 100qm² Wohnung nicht, der lügt und will seine Meinung nur aufdrücken.
Ich habe bereits vier Veganern ihre Hunde und Katzen wegnehmen lassen. Dies war in den USA und hier zulande musste ich auch dreimal bereits eingreifen. Denn aufgrund ihrer vorbildlichen Lebensweisen waren die Veganer der Meinung, dass sie ihre Katze ( eins war ein Kitten) und Hunde ebenfalls vegan ernähren könnten. Als wir das Kitten gefunden haben, dachten wir, dass es den Weg ins Tierzentrum nicht mehr schaffen würde, weil es schwach und abgemagert war.
Viel schlimmer als extreme Meinungen zur Haustierhaltung empfinde ich teilweise die Menschen, die aufgrund ihrer eigenen Lebensweise die artgerechte Haltung ihrer Tiere völlig außer Acht lassen, weil sie glauben gewisse Tiere können ohne Fleisch, Fisch und deren Stoffe überleben, weil sie als Veganer auch keine dieser Speisen brauchen.
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