Partnerin bekommt nach Albtraum regelmäßig Schockstarre

vom 17.06.2014, 08:34 Uhr

Meine Partnerin leidet schon fast an chronischen Schockzuständen. Ich habe einen sehr leichten Schlaf und wache schon bei den kleinsten Geräuschen oder Bewegungen im Bett auf. Mir ist dieser Zustand an ihr erst vor knapp einer Woche aufgefallen, weil sie während der Schockstarre keinerlei Geräusche von sich gibt und sich natürlich auch nicht bewegt. Als ich vor kurzem mitten in der Nacht mal wieder wach geworden bin ist mir aufgefallen, dass meine Partnerin mit weit aufgerissenen Augen neben mir lag und völlig angespannt im Bett lag. Ich habe beim ersten Mal verzweifelt und fast panisch reagiert, voller Angst und Unwissenheit - mit der Situation völlig überfordert.

Wir haben am nächsten Morgen über ihre Schockstarre gesprochen und Sie erzählte mir, dass sie diese Zustände schon als kleines Kind hatte, aber irgendwann aufgehört haben. Nun sind sie wohl seit geraumer Zeit wieder da. Ihre Schockzustände werden scheinbar durch ihre Alpträume ausgelöst. Sie schläft in letzter Zeit wieder sehr schlecht und hat große Probleme einzuschlafen.

Ich bin mit ihr auch schon bei mehreren Ärzten gewesen, welche auch völlig ratlos sind und uns nicht wirklich weiterhelfen konnten. Möglicherweise sind ihre Schockstarren psychisch zu erklären, bedingt durch großen Druck und Stress. Zugegeben haben meine Partnerin und ich derzeit viel Stress. Wir sind mitten im Umzug, sind in unserer Hochzeitsvorbereitung, ihr Großvater ist schwer krank, ihre Mutter lässt sich scheiden und schwanger ist sie auch noch. Die Schockstarre wird in der Regel durch Herzmuskelerkrankungen ausgelöst sagte unser Arzt.

Kennt ihr euch mit Schockstarren aus oder seid sogar selbst schon einmal davon betroffen gewesen? Gibt es Möglichkeiten diesem Zustand vorzubeugen? Können Albträume wirklich so gravierende Einwirkungen auf den menschlichen Körper auswirken?

» Horkrux » Beiträge: 564 » Talkpoints: 53,84 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Eine Warnung vorweg: Ich bin keine Medizinerin, sondern spreche nur aus eigener Erfahrung. Und Ferndiagnosen sind ja eigentlich sowieso Blödsinn, aber in diesem Fall lehne ich mich mal aus dem Fenster in der Hoffnung, helfen zu können.

Für mich hört sich das Problem deiner Partnerin, das du "Schockstarre" nennst, nach dem medizinischen Phänomen der "sleep paralysis", deutsch auch "Wachanfall" genannt, an. Es ist ja bekannt, dass im Schlaf die meisten Muskeln quasi gelähmt sind, damit wir beim Träumen still halten. Nur kann es manchmal passieren, dass sozusagen der Verstand wach wird, aber der Körper noch schläft. Man bekommt quasi alles mit, kann sich aber nicht bewegen und spürt seinen ganzen Körper kaum noch.

Das kann auch mit Traumbildern und Halluzinationen einher gehen und ist eine sehr beängstigende und verwirrende Erfahrung. Meines Wissens jedoch sind diese Erfahrungen relativ weit verbreitet und stellen in der Regel keine Gefahr für die Gesundheit dar. Oft gelingt es auch, die Starre dadurch zu lösen, dass man es schafft, irgendein Körperteil zu bewegen. Dann fühlt sich alles wieder ganz normal an.

Ob ein Zusammenhang zwischen Stress, Albträumen und Schlaflähmung existiert, kann natürlich nur ein Spezialist beurteilen. Bei mir waren es nur ein paar Episoden, für die mir keine äußeren Auslöser bekannt sind. Mein Gehirn hat nur einfach den falschen Schalter umgelegt.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Albträume können schon schwer für den Körper sein. Ich wache dann beispielsweise auf, habe Herzrasen und dann auch Herzstechen, wobei mein Herz auch nicht zu 100% gesund ist. Ich denke, dass ihr mal zu einem Psychologen gehen solltet. Vielleicht kann sie über bestimmte Sachen nicht reden, sie nicht verarbeiten und landet deswegen dann so in Schockstarre.

Meiner Meinung nach wird der Stress schon Schuld sein, wobei da scheinbar auch wirklich viel mit ein mal kommt. Vielleicht kannst du sie ja ein bisschen entlasten, mit ihr reden und versuchen dich gemeinsam mit ihr viel zu entspannen. Immerhin ist der viele Stress ja auch nicht so gut für das Baby.

Bei Psychologen bekommt man meistens nicht so schnell einen Termin, deswegen würde ich mal schauen, ob es bei euch im Ort eine psychologische Beratungsstelle gibt. Die helfen einem sofort weiter und man bekommt auch schnell einen Termin. Vor allem sind es aber meistens auch ausgebildete Psychologen und so kann man dort eben schneller Hilfe bekommen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich Dir weiterhelfen kann, aber ich habe auch seltsame Schlafverhalten, die mir Sorgen machen. Unter Umständen ist es damit zu erklären, aber ich weiß es nicht. Doch ich möchte darauf aufmerksam machen, dass ich keine Medizinerin bin, sondern Dir nur meine Erfahrungen mit auf dem Weg gebe. Ferndiagnosen sind ja immerhin schwierig, und da wir keine Mediziner sind, können wir nur bedingt helfen.

Ich schlafe immer sehr unruhig. Ich habe meine Kindheit nicht verarbeitet, das weiß ich auch. Zudem kommt hinzu, dass ich als Streetworkerin hauptsächlich im Rotlichtmilieu gearbeitet habe, welches ohnehin bereits meine Kindheit beherrschte. Sprich mein ganzes Leben drehte sich um Drogen, Zuhälterei, Schlägereien, Prostitution. Das habe ich natürlich alles nicht ganz so verarbeitet, aber beruflich eben das Beste aus meinen Erfahrungen gemacht.

Ich schlafe nie richtig durch. Meine Ex-Partner berichteten des Öfteren davon, dass ich im Schlaf Geräusche von mir gebe, zittere, zucke und teilweise sogar krampfe. Auffällig ist auch für mich, dass ich zwischenzeitlich mitbekomme im Schlaf, wie ich nach meiner guten Freundin, wenn sie bei mir ist, greife, damit sie mich aus dem Schlaf holt. Ich kann mich nur selten, aber es geht manchmal, im Schlaf bewegen und zittere, krampfe oder drücke die Hand meiner Freundin, damit sie mich weckt, weil ich träume. Selbiges gilt für meine Partner.

Ich fühle richtig, selbst wenn ich nicht weiß, was ich träume, dass ich aus diesem Albtraum entfliehen möchte. Manchmal habe ich das Gefühl, als wenn meine Augen offen wären. Ich kriege im Grunde genommen alles mit, aber bin fast regungslos und mache mich durch schnelles Atmen, schnufen, krampfen etc. bemerkbar.

Vielleicht hat Deine Freundin so etwas ähnliches, durch den Stress. Ich könnte Dir empfehlen, dass Du sie in einem Schlaflabor Mal untersuchen lässt. Diesen Weg gehe ich jetzt auch. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Dir helfen könnte und natürlich Deiner Freundin. Einfach Mal ausprobieren, denn im Schlaflabor werden die Hirnströme in den Situationen gemessen, sie wird gefilmt und mehr. Vielleicht kann man euch helfen.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich kenne mich leider nicht mit Schockstarren aus, allerdings kenne ich das Klarträumen als "Albtraumtherapie". Man merkt, dass man sich in einem Traum befindet und kann ihn dadurch bewusst steuern. Allerdings braucht man dazu etwas Übung.

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» Skadi » Beiträge: 22 » Talkpoints: 4,72 »


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