Neuer Facebooktrend: Ice Bucked Challenge
Scheinbar ist wieder ein neuer Trend entstanden: Promis schütten sich einen Eimer mit eiskaltem Wasser über den Kopf und nominieren danach andere Promis, die das selbe machen sollen. Erfüllen sie diese Nominierung nicht, schulden sie dem Herausforderer irgendetwas, was er vorher festgelegt hat. Ich habe schon Videos von Lady Gaga, Mario Götze, Matthias Schweighöfer und einigen weiteren gesehen.
Nun frage ich mich aber, wie bei so vielen Trends auch: Wo hat er seinen Ursprung? Wer hat damit angefangen und warum? Und außerdem: Welche Entwicklung wird er nehmen? Werde ich zukünftig auch von meinen Freunden nominiert werden, weil der Trend nicht mehr nur Promis betreffen wird, sondern jeden, der vor Langeweile stirbt und spontan auf die Idee kommt, sich einen Eimer Eiswasser über den Kopf zu schütten? Was sagt ihr zu dieser neuen "Challenge"?
Angefangen hat diese Facebookaktion als Spendenaufruf und dann haben es beispielsweise auch Firmenchefs gemacht, das gepostet und trotzdem gespendet. Der Anfang war spende einen bestimmten Betrag oder nimm eine Wasserdusche. Ich finde solche Challenges einfach nur sinnlos. Wenn man Geld spenden will sollte man das auch so machen und kollektiv so einen Mist zu machen finde ich nicht gut. Es kann ja auch immer mal etwas passieren, immerhin ist das eiskaltes Wasser. Solche Challenges bieten auch immer Gefahren und das sollte man nicht ignorieren.
Ich bemerke bei Facebook derzeit eine angelehnte Idee. Sie nennt sich Cold Water Challenge, vermute aber den gleichen oder ähnlichen Hintergedanken oder Ursprung. Betroffen sind scheinbar diverse Feuerwehren in den umliegenden Gemeinden. Die "müssen" dann eben innerhalb von 24 Stunden irgendso eine Cold Water Challenge filmen, wo dann zum Beispiel alle in ein kaltes Becken springen und auch mit dem Feuerwehrschlauch mit kaltem Wasser abgespritzt werden oder dergleichen.
Wie auch bei anderen Challenges, halte ich nicht wirklich was davon. Eine Feuerwehr hat dann auch geschrieben, dass sie nicht mitmachen, weil der Ursprungsgedanke nicht mehr erkennbar ist und haben dann als Gegenleistung dafür die anderen zum Grillen eingeladen, wie es "vorgegeben" wurde.
Ich habe heute Morgen etwas über diese Eiswasser Aktion in der Zeitung gelesen. Zunächst einmal geht es nicht darum dem Herausforderer etwas zu schulden sondern einer Stiftung zur Erforschung von ALS, das ist eine tödlich verlaufende Nervenkrankheit. Mehr dazu hier.
Diese Stiftung hat Dank der Prominenten, die dabei mitgemacht haben, und der daraus resultierenden Presse in den letzten Wochen wohl mehrere Millionen Spenden erhalten. Wobei man sicher davon ausgehen kann, dass auch Prominente wie Bill Gates etwas gespendet haben, obwohl sie sich das Wasser über den Kopf gekippt haben und damit von der Spende befreit wären.
Man kann von der Aktionen an sich halten was man will und ja, ich finde einen Eimer Wasser über den Kopf schütten auch irgendwie kindisch, aber ich sehe jetzt keine große Gefahr, die von einem Eimer mit kaltem Wasser ausgeht und wenn eine Stiftung, die sich der Erforschung einer tödlichen Krankheit widmet, dadurch in die Öffentlichkeit gerückt wird und zusätzliche finanzielle Mittel erhält, ist das doch wohl nicht schlecht, oder?
Wahrscheinlich muss man in der heutigen Zeit einfach kreativere Wege finden um zum Spenden aufzurufen. Ein normaler Aufruf wird in der Flut an Bildern und Informationen doch von den meisten einfach ignoriert und es passiert eh alle paar Wochen irgendwo irgendwas, für das man dann zum Spenden aufgerufen wird. Da haben es solche Stiftungen, die sich nicht mit etwas beschäftigen, das gerade die Schlagzeilen beherrscht, sicher schwer auf dem konventionellen Weg überhaupt neue Spender zu erreichen.
Mittlerweile hat es voll und ganz seinen Sinn verfehlt, denn der Ursprung war eigentlich auf die Organisation und Ihre Belange aufmerksam zu machen und nebenbei etwas Geld zu sammeln. Doch mittlerweile schütten sich die meisten einfach nur noch das Wasser über den Kopf, ohne wirklich zu wissen, was dahinter steckt, geschweige dem etwas zu spenden. Ich persönlich fand die Anfangs Idee ganz gut, da so die Organisation bekannt wurde und Leute zum spenden aufgefordert wurde.
Natürlich soll man eigentlich einfach spenden, aber man muss schon sagen, dass durch diese Nominierungen durchaus Leute gespendet haben, die es sonst nicht hätten. So wie es jetzt allerdings gehandhabt wird, ist es einfach nur noch sinnlos. Aber so passiert das wohl meistens bei solchen Aktionen. Von den Facebook Aktionen ist dies allerdings noch die sinnvollste. Wenn ich mich da an die Bier Ex Aktion denke. Wo dann wirklich derjenige etwas bekommen hat der nominiert hat. Hier ist es ja entgegen der Behauptung des Thread Stellers so, dass nicht der der Nominiert hat etwas bekommt, sondern gespendet werden soll.
Dies ist ein toller Marketingtrick eines Vereins, der um Spenden für ALS wirbt und für den es ich anscheinend auch sehr gut lohnt. Ich persönlich finde die Aktion sicher etwas übertrieben aber es handelt sich trotzdem um einen guten Zweck und nichts Verbotenes und daher rege ich mich deshalb auch nicht unnötig auf.
Ich muss sagen, ich war/bin ziemlich genervt von diesem Trend, denn auf einmal wollen alle mitmachen. Ich finde es schön, wenn Stars dabei mitmachen, weil ich mir denken, das sie auf jeden Fall etwas spenden. Aber es ist fraglich, ob alle die mitmachen auch spenden.
Leider finde ich das viele den wirklichen Grund für dieses Projekt vergessen, da es einfach alle machen und es nur darum geht irgend jemanden zu nominieren.
Ich fand diesen Trend furchtbar. So die ersten Videos fand ich noch ganz witzig und bei manchen Leuten war es einfach interessant. Eben gerade bei Promis, die sich mal richtig schön zum Affen machen.
Nur was mich ganz gewaltig gestört hat, ist, dass viele nicht mal wussten, wofür sie sich eigentlich eiskaltes Wasser über den Kopf kippen. Manche, die es wussten, hätten aber genauso wenig erklären können, was ALS nun eigentlich ist, geschweige denn wie viele Erkrankte es hier gibt usw.
Die meisten wussten im Prinzip nichts und folgen einem Trend. Auch finde ich die Option seltsam: Entweder du spendest oder du musst dir wie ein Volldepp kaltes Wasser über den Kopf kippen. Spenden ist sinnvoll und klar. Nur wenn ich nicht spende, was hilft es denn mir Wasser über den Kopf zu kippen? Heilt das andere Menschen dann alternativ zum Geld für Forschung?
Letztlich war das natürlich eine extrem gut ausgeklügelte Werbekampagne für die ALS Forschung. Da kann man nur den Hut vor ziehen. Es gab danach zwar noch Nachahmer, aber die sind wohl gar nicht der Rede wert, wenn man es mit der Ice Bucked Challenge vergleicht.
Die Frage, die sich stellt, ist wohl: Heiligt der Zweck die Mittel? Insgesamt kann man doch sagen, dass eigentlich im Wesentlichen die Masse nicht gespendet hat, um wirklich diese Krankheit zu bekämpfen, sondern um sich selbst ein gutes Gefühl zu geben und sagen zu können: Ich habe gespendet! Ich war dabei! Das scheint den Leuten ja auch sehr wichtig zu sein, sonst gebe es ja nicht diesen Erfolg.
Tidus9 hat geschrieben:Die Frage, die sich stellt, ist wohl: Heiligt der Zweck die Mittel?
Und wie der Zweck dieses Mittel heiligt! Ohne das sich einige "Deppen" eiskaltes Wasser über die Rübe kippen wäre diese Erkrankung überhaupt nicht zu dieser Bekanntheit gekommen.
Was wäre den gewesen wenn man das nicht gemacht hätte? Bestenfalls wäre es ein weiterer nichtssagender Link auf irgendeiner verweisten Internetseite der zum Spenden auffordert. Es gibt noch tausende anderer Links dort draußen im WWW, unbeachtet und unwirksam. ALS aber ist nun nicht mehr unbekannt, zwar wissen einige nicht mal worum es da geht, aber egal! Es wissen nun genug das es ALS gibt und haben gespendet, Ziel erreicht!
Das sich im Internet nun wieder einige herzlich darüber aufregen kann ich absolut nicht nachvollziehen, Hauptsache meckern!
Um diese Challenge ist es ja inzwischen wieder recht ruhig geworden, aber im letzten Sommer war es ja kaum noch auszuhalten. Fast jeder schüttete sich einen Eimer Eiswasser über den Kopf. Ich habe dies nicht wirklich verstanden, warum es einige tun mussten. Dann doch lieber gleich einen Betrag spenden, um die Krankheit besser erforschen zu können.
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