Wann war die Polizei schon mal euer "Freund und Helfer"

vom 30.01.2015, 15:47 Uhr

Ich habe bisher noch nicht groß was mit der Polizei zu tun gehabt. Nur einmal als Kind, habe ich mich im Urlaubsort "verlaufen". Ich habe meine Eltern verloren, als ich etwas interessantes in der Stadt gesehen habe. Ich war glaube ich 7 Jahre alt und meine Eltern haben mir und meinen Geschwistern immer eingetrichtert, dass ich immer in ihrer Nähe bleiben sollte und sie haben uns auch immer gesagt, dass man die Polizei immer ansprechen kann.

So habe ich dann einfach einen Polizisten angesprochen, ihnen gesagt wie ich heiße und dass wir Ferien machen. Die Polizisten waren sehr nett und telefonierten dann direkt die Hotels und Pensionen ab. So kam ich dann unbeschadet wieder zu meinen Eltern.

War die Polizei schon mal euer "Freund und Helfer"? In welcher Situation war es oder sehr ihr es eher so, dass die Polizei euch schon mal im Stich gelassen hat?

Benutzeravatar

» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Die Polizei hat mir noch nie geholfen, ganz im Gegenteil!

Das eine Mal sind meine damalige Verlobte und ich im Winter bei Blitzeis von der Straße in den Graben gerutscht, natürlich auch Polizei angerufen (wie man das eben so macht), außer einer unnötigen Belehrung über die angepasste Fahrweise bei schlechtem Wetter und soweit ich mich erinnern kann dazu noch einer Geldstrafe hat die Polizei nicht bewirkt.

Als ich noch geraucht habe, stand ich eines Abends vor dem Zigarettenautomaten und habe Geld aus meiner Brieftasche rausgesucht, da hält neben mir ein Polizeiwagen, fährt die Scheibe runter und fragt mich was ich da mache. Ich hatte meine Brieftasche in der Hand und stand vor einem Zigarettenautomaten, was sollte ich da wohl gewollt haben? Ich hatte alle Möglichen frechen Antworten auf der Zunge, aber ich habe es dann lieber gelassen, wer weiß was die vorgabt haben.

Einmal war ich als Jugendlicher mit meinem Moped unterwegs, da hält mich ein Polizist an, ich steige ab und er beginnt das Moped zu untersuchen. ich gebe zu, es hatte ein paar Mängel, allerdings nichts was mich zur direkten Gefahr gemacht hätte. Der Punkt ist aber, das der Polizist die Funktion des linken Bremshebels beanstandet hat, mein Hinweis das es sich dabei um die Kupplung handelt und sie sich ganz zurückziehen lassen können muss, beantwortete er mit der Aufforderung, ihn zum Prüfstützpunkt der Polizei zu begleiten, er hatte mich ja mit mindestens 70km/h beobachtet. Natürlich....
Als er mich anhielt war ich fast zu Hause, der Prüfstützpunkt der Polizei lag ca. 3 Kilometer in der entgegengesetzten Richtung, aber nun gut, die Polizei dein Freund und Helfer, also bin ich hinter ihm her gefahren. Dort angekommen stellte er dann ganz überrascht fest, das dass Gerät zur Leistungsmessung gerade zur Wartung sei (Natürlich!). Mit dem Hinweis das ich ja nochmal Glück gehabt hatte, er mich aber natürlich mit diesen gravierenden Mängeln nicht mehr fahren lassen konnte, habe ich dann mein Moped nach Hause geschoben.

Vollsperrung aufgrund eines Wasserrohrbruchs, ein Polizeibus sperrt eine Fahrbahnseite ab, in dem Bus zwei Beamte. Weil ich fremd war in der Gegend, nur diesen einen Weg kannte und nicht unbedingt ziellos umherirren wollte, entschloss ich mich die beiden, sicherlich Ortskundigen Beamten zu fragen. In dem Moment wo ich an die Scheibe klopfte und mich der erste Blick traf, wusste ich schon, das ich ihnen auch genauso gut einen Stein hätte in die Scheibe schmeißen können, der Blick wäre der gleiche gewesen. Ende vom Lied, nachdem ich darüber belehrt wurde das Polizei nicht zwangsläufig Ortskundig sein muss irrte ich durch ein Wohngebiet und habe mir meinen Weg selbst gesucht!

Man kann sicher sein, sofern ich nicht gerade jemanden brauche der mir mein Leben noch schwerer macht, werde ich die Polizei nicht rufen, sie nicht ansprechen und schon gar nicht an die Scheibe klopfen :)

» RavenThunder » Beiträge: 1315 » Talkpoints: 11,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Meine Erfahrungen mit dem "Freund und Helfer" sind auch eher begrenzt, die wenigen Male wo ich aber mit ihnen in Kontakt kam, war es eher unschön. Das lag nicht daran, das ich was angestellt hätte, sondern an der ausgesprochenen Ruppigkeit der Polizei.

Die erste Begegnung an die ich mich erinnern kann war in meiner Jugendzeit. Ich war gerade 16 Jahre alt geworden und hatte mich gerade so von einem schweren Autounfall erholt, bei dem mein Freund ums Leben kam. Mit der Post erhielt ich die Aufforderung meine Wertgegenstände vom Polizeirevier abzuholen, da sie andernfalls entsorgt werden sollten.

Meine Schwester fuhr mich dort hin und als man mir die Gegenstände präsentierte, war ich wie paralysiert. Es war nur ein wenig halb zerfetzte Kleidung von mir, der Rest gehörte meinem verstorbenem Freund. Beides war nicht gereinigt und ich musste doch sehr an mich halten, als ich das Blut sah.

Ich dachte auch, ich dürfte die Sachen gar nicht mitnehmen, da die Eltern meines Freundes darauf sicher mehr Anspruch hätten. Das interessierte die Dame an der Ausgabe jedoch alles überhaupt nicht. Sie ließ mich ein Formular ausfüllen und wollte dann einen Ausweis von mir sehen, den ich leider nicht präsentieren konnte. Ich hatte ihn gerade erst bei der Gemeinde beantragt. Daraufhin wurde es sehr unfreundlich, ich wurde quasi als dumm beschimpft, weil ich daran nicht vorher gedacht hätte und die Dame war hin- und hergerissen. Offensichtlich wollte sie die Sachen unbedingt loswerden, aushändigen konnte sie sie mir aber auch nicht.

Schließlich erbarmte sie sich und akzeptierte meinen Schülerausweis sowie den Personalausweis meiner Schwester. Da ich durch die ganze Situation noch aufgewühlter, letztlich doch zu weinen anfing, bekam ich zum Abschied noch ein patziges "da müssen sie sich jetzt nicht so gehen lassen" hinterher geworfen. Meine Schwester und ich waren nach diesem Erlebnis richtig geschockt und hatten erst mal genug von der Polizei.

Einige Jahre später, als ich mich noch in der Ausbildung befand und mit meinem alten, klapprigen Golf durch eine mir fremde Stadt fuhr, übersah ich die Sperrung einer Straße für die, am nächsten Tag geplanten, Bauarbeiten. Sie war also noch frei befahrbar und als ich realisierte, das ich dort nicht fahren darf, war ich quasi schon halb durch. Ich hätte auch nicht gewusst wo ich sonst hin sollte, es war keine Umleitung beschrieben. Leider übersah ich auch das Polizeiauto direkt hinter mir, das mich natürlich prompt aufforderte den Wagen anzuhalten.

Mir war bewusst, das ich einen Fehler begangen hatte und ich rechnete mit einem Strafzettel, wollte mich entschuldigen und bei der Gelegenheit gleich nach dem richtigen Weg fragen. Dann wurde es jedoch sehr unangenehm. Es war nur ein sehr rundlicher Polizist in dem Auto hinter mir, der nun mit hochrotem Kopf und stark schwitzend auf mich zu marschierte. Er schien im höchsten Maße empört über mein Verhalten und tat dies verbal auch deutlich kund. Es war nicht was er sagte, sondern wie er es sagte. Ich entschuldigte mich mehrmals und kramte meinen ganzen Charme zusammen um die unangenehme Situation so schnell wie möglich hinter mich zu bringen, doch der Herr ließ nicht locker.

Letztlich musste ich ihn darum bitte mir doch bitte endlich meine Strafe zu verpassen, damit ich weiter konnte. Jetzt wurde es auch noch peinlich, da er einfach so von mir zwanzig Mark verlangte. Ich teilte ihm mit, das ich finanziell momentan völlig abgebrannt sei und noch zwei Mark hätte. Ich ging davon aus, das ich nun meinen Strafzettel bekomme und meine Strafe einfach überweisen könnte, aber er fing tatsächlich an mit mir zu feilschen. Erst fünfzehn, dann zehn, schließlich fünf Mark, worauf ich immer nur sagen konnte "ich HABE nur zwei Mark", bis er letztlich die zwei Mark von mir forderte, die ich ihm völlig irritiert gab. Daraufhin marschierte er ohne Quittung, ohne Strafzettel oder Gruß davon, stieg in sein Auto und fuhr davon.

Heute würde mir so etwas sicher nicht mehr passieren, aber vor zwanzig Jahren war ich doch noch etwas schüchterner und hatte großen Respekt vor der Polizei. Ich erwartete von ihnen Hilfestellung oder zumindest ein anständiges Verhalten, das ich den Polizisten in beiden Fällen leider nicht anrechnen konnte.

Benutzeravatar

» Pikalina » Beiträge: 790 » Talkpoints: 6,08 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe eigentlich eher gute Erfahrungen mit der Polizei gemacht. Alle Polizisten die ich bisher getroffen habe, waren nett und freundlich. Das erste Mal habe ich als Mutprobe im Supermarkt eine Flasche Bier geklaut. Da war ich 13 Jahre alt. Die Polizisten waren freundlich und haben mir klar gemacht, was alles passieren kann und dann noch mit dem Alkohol. Ich habe nie wieder geklaut.

Zweimal ist mir jemand ins Auto gefahren und auch die herbeigerufenen Polizisten waren nett und freundlich. Beim zweiten Mal war ich schwanger und die Beamten haben mich mehrfach gefragt, ob alles in Ordnung ist und schließlich doch einen Krankenwagen gerufen, da ich die ganze Zeit geweint habe vor lauter Aufregung.

Danach wurde mal ein Check von einer Versicherung geklaut und auch da hatte ich nur positive Erfahrungen gemacht. Das letzte Mal ist das dreijährige Kind einer befreundeten Mutter aus der Schule unserer Kinder verschwunden. Wir standen zusammen im Klassenzimmer, der Junge stand neben uns und wir haben nur kurz etwas gefragt und das Kind war weg. Nachdem wir die ganze Schule und die angrenzenden Straßen abgesucht haben, haben wir die Polizei gerufen.

Es wurde ein Großeinsatz ausgelöst, da die größte Gefahr für das der Straßenverkehr war. Die Beamten waren sehr nett und haben die Mutter beruhigt und ihr auch keine Vorwürfe gemacht, dass sie nicht richtig aufgepasst hat oder so. Polizisten sind auch nur Menschen und wenn man nett und freundlich ist, helfen sie einem in der Regel auch und behandeln einen respektvoll.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^