Eure Nachhilfe Erfahrungen - habt ihr etwas bewirkt?

vom 29.01.2015, 22:00 Uhr

Ich habe schon mehreren Schülern Nachhilfe gegeben, zuerst im Fach Englisch, nun seit 2014 sind es zwei Brüder, denen ich Französisch Nachhilfe gebe, bei ihnen zu Hause. Es gibt Stunden, nach denen ich mit gutem Gefühl nach Hause fahre und denke, heute war es produktiv. Leider gibt es auch Tage, an denen ich mich so fühle, als hätte ich ihnen gar nichts beibringen können und habe dann ein schlechtes Gewissen, dass ich die Zeit nicht effektiv genug genutzt habe und sie teilweise verschwendet habe.

Als Nachhilfelehrer wünscht man sich Erfolge, denn nichts bezeugt besser die eigene Leistung als Lehrkraft. Mich entmutigt es manchmal, dass ich den Brüdern nahezu jede Woche das gleiche erzählen muss und bestimmte Wörter einfach nicht hängen bleiben. Ich frage mich dann immer, woran das liegt. Sind 90 Minuten zu wenig? Haben sie schlicht und ergreifend nicht das Zeug dazu, sich das dauerhaft zu merken? Oder verwende ich ungeeignete Methoden? Ein Schüler von mir steht auf Note 5, vor seiner letzten Klassenarbeit haben wir alles zusammen vorbereitet, da konnte er es, aber in der Arbeit hat er es wieder falsch gemacht, sodass er seinen Schnitt leider nicht verbessern konnte.

Ich habe also insgesamt nicht den Eindruck, dass ich den beiden bisher viel beigebracht habe, da sie wie gesagt immer wieder die gleichen Fragen stellen. Ich schätze, ich war in den Anfängen noch zu unstrukturiert in meiner Planung, doch ich bin schon dabei, das zu verbessern.

Wie ging es euch so, wenn ihr eine Nachhilfetätigkeit über längere Zeit ausgeführt habt? Habt ihr eure Erfolge in Noten bestätigt gesehen, oder in allgemeinem Lernfortschritt?

» Schnuffline » Beiträge: 1019 » Talkpoints: 33,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also ich hatte als Kind auch Nachhilfe in Französisch und es hat leider auch nichts gebracht. Ich glaube auch nicht, dass es am Lehrer gelegen hat sondern ich mochte die Sprache von Anfang an nicht und da hätte selbst der beste Lehrer nicht bewirken können. Ich habe es schließlich abgewählt. Manche Menschen sind halt nicht für bestimmte Fächer geeignet und Sprachen liegen auch nicht Jedem.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe in meinem Leben schon zwei unterschiedliche Nachhilfe-Schüler gehabt und beide hatten nicht so wirklich den Willen etwas zu lernen. Bei dem ersten war ich in der 10. Klasse und er war in der 7. Klasse. Er war einfach nur zu faul zum lernen und hatte nur saufen und Mädels im Kopf und das hat man dementsprechend auch gelernt. Ich saß im Prinzip nur da, weil die Mutter das so wollte und nicht, weil er den Willen hatte, etwas zu lernen. Das fand ich auf Dauer schon ziemlich frustrierend, aber nach dem Abschluss wechselte ich dann auch die Schule und er musste sich einen neuen Nachhilfelehrer suchen.

Der zweite Schüler war in der 9. Klasse während ich schon studiert habe. Das ist erst einige Jahre her. Er brauchte auch überwiegend Nachhilfe in Englisch und kurz vor anderen Klassenarbeiten kam es dann auch mal vor, dass ich schnell einspringen und etwas Stoff für Sozialwissenschaften oder Biologie oder Deutsch mit ihm durchgehen musste. Der Erfolg bei diesem Schüler war aber eher mäßig. Er hat sich auch bemüht, aber ich glaube bei ihm lag es in erster Linie an seiner Mutter.

Die Mutter neigte nämlich dazu, sich gefühlt alle paar Monate in ein neues amouröses Abenteuer zu stürzen und ist auch häufiger umgezogen, was auch mit fast jährlichen Schulwechseln verbunden war. Da einige Klassen mit dem Stoff schneller durch sind als andere, kam es dann eben auch so, dass er schnell ein Defizit aufgebaut hatte und mit dem Stoff nicht mehr hinterher gekommen ist. So kam es nämlich, dass in einer Klasse, die er verlassen hatte, nie die dritte Verbform im Englischen vorher besprochen worden war und in der neuen Klasse war das aber schon längst durchgekauter Standard, sodass er da ziemlich schnell abgehängt wurde.

Noch dazu kam, dass die Mutter vergleichsweise "geizig" war, wenn es um ihren Sohn ging. Sie bestand darauf, nur eine Stunde pro Woche Nachhilfe bekommt, es sei denn natürlich eine Klassenarbeit stand bevor, was erst eine Woche oder zwei Wochen vorher bekannt war. Dann sollte ich zweimal die Woche kommen und sie versprach sich sehr schnelle Erfolge nur durch meine Anwesenheit.

Bei seinen Defiziten wäre aber mindestens zweimal pro Woche unabhängig von den Klassenarbeiten notwendig gewesen, aber so wirklich begreiflich machen konnte man ihr das nicht, weil es sie einfach nicht interessiert hat. Sie wollte schnelle Erfolge sehen bei möglichst wenig Einsatz von mir, was aber so gesehen gar nicht realistisch und gar nicht machbar ist. Dementsprechend haben sich seine Noten auch nicht verbessert, weil er gar nicht die Zeit hatte, die Kenntnisse zu wiederholen und zu vertiefen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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