Ein Glas Wein oder Sekt auch wenn man stillt erlaubt?

vom 27.01.2015, 13:29 Uhr

Meine Cousine stillt ihr 3 Monate altes Baby noch. Seitdem sie stillt hat sie einen sehr niedrigen Blutdruck. Bisher hat sie nichts dagegen gemacht außer, wenn ihr schwindelig wurde, die Beine hoch gelegt und sich einen kalten Waschlappen auf die Stirn gelegt.

Sie hat es nun auch bei der Frauenärztin angesprochen und die meinte, dass sie ungerne Medikamente verschreiben würde. Aber sie solle doch, wenn sie morgens gestillt hat direkt danach ein Glas Wein oder Sekt trinken. Wichtig wäre, dass sie schon gestillt hat, weil der Alkohol nicht mehr im Blut ist, wenn sie dann das nächste Mal stillt. Aber so würde der Kreislauf angekurbelt werden und der Tag beginnt eben nicht mit Schwindel.

Meine Cousine hat es bisher nicht gemacht, weil sie doch ein schlechtes Gefühl hat. Aber kann man das machen? Ist es, wenn der Wein oder der Sekt 3-4 Stunden vor dem Stillen getrunken wird nicht mehr so schlimm? Was haltet ihr von dem Ratschlag der Ärztin?

Benutzeravatar

» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich habe kein Baby, aber Alkohol braucht ja eine Weile um abgebaut zu werden und so würde ich es schon eher lassen. Wie wäre es denn mit einem Kaffee oder einen anregenden Tee? So ein bisschen Koffein darf man sicherlich zu sich nehmen und wenn man dies an das Kind weitergibt ist es höchstens ein bisschen wacher oder sehe ich das falsch? Ich würde aber schon nach einer Alternative zum Alkohol suchen.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Also gerade beim Stillen würde ich persönlich darauf verzichten. Mir wäre das viel zu gefährlich, auch wenn es stimmen sollte und der Alkohol tatsächlich bis zum nächsten Stillen abgebaut wäre. Vielleicht bin ich auch zu feige, aber ich würde dieses Risiko nicht eingehen wollen, denn Alkohol schädigt auf Dauer, unabhängig davon ob es jetzt der Körper eines Babys oder eines Erwachsenen ist. Außerdem bin ich der Überzeugung, dass es auch andere Möglichkeiten geben muss, den Blutdruck etwas zu erhöhen ohne gleich (zwangsläufig) zum Alkoholiker zu werden.

Ich würde zu Tee raten. Ich weiß nicht, von welcher Sorte das abhängig ist, aber Tee soll eine längere Wirkung auf den Kreislauf haben als Kaffee. Daher würde ich eher zu Tee raten, damit der Blutdruck nicht schon nach kürzester Zeit absackt und man wieder dasselbe Problem hat. Sonst müsste man endlos viel Kaffee trinken (vermutlich wird die Variante ohne Koffein nichts bringen), um den Effekt aufrecht zu erhalten und ich bezweifle, ob das so gut für das Baby ist. Denn im Extremfall wird es die ganze Nacht wach liegen und nicht schlafen können und man ist als Mutter noch gestresster als vorher und kommt nie zur Ruhe.

Salzhaltige Speisen wie Laugenbrezeln zum Frühstück sollen sich auch positiv auf den zu niedrigen Blutdruck auswirken, da das Salz Flüssigkeiten bindet. Ansonsten sollen Wechselduschen sehr gut sein, sodass man sich nicht nur mit warmen Wasser duscht, sondern abwechselnd auch eiskaltes Wasser verwendet. Das wird sicherlich weniger schädlich für die Muttermilch und damit für das Baby sein als Alkohol oder Koffein. Man könnte auch Bürstenmassagen durchführen, um die Durchblutung anzuregen oder sich eben mehr bewegen. Eine Möglichkeit wäre Bewegung an der frischen Luft, beispielsweise ein Spaziergang mit einer etwas schnelleren Gangart. Das hätte auch den Vorteil, dass man das Baby im Kinderwagen mitnehmen könnte und das Baby wäre nicht unbeaufsichtigt und bekommt auch frische Luft.

Ansonsten würde ich mal den Vitaminhaushalt abchecken, ein Defizit hierbei hätte nicht nur eine Nährstoffunterversorgung des Babys zur Folge, sondern auch zu niedrigen Blutdruck. Eine weitere Möglichkeit soll der Einsatz von ätherischen Ölen sein, die belebend auf den Kreislauf wirken sollen. Dabei spielt keine Rolle, ob man Salbei, Pfefferminze oder Eukalyptus jetzt als Riechfläschchen immer bei sich trägt oder eben als Massageöl oder Badezusatz benutzt. Wenn sie Lakritze mag, kann sie auch auf Lakritze zurückgreifen. Ich habe gelesen, dass schon 40g am Tag ausreichen sollen, um niedrigen Blutdruck zu erhöhen. Vielleicht reicht es aber auch schon aus, hin und wieder eine Sauna zu besuchen.

Ich habe mir vor kurzem Kräuterlexika mit diversen Hausmitteln gekauft, wo dann auch richtig gute Tipps drinstehen, wie man auf pflanzlicher Basis gewisse Beschwerden lindern kann. Bei manchen steht aber auch explizit drin, ob sie für alle bedenkenlos geeignet sind oder unter welchen Umständen nicht. Ich habe vorhin im Internet noch diese Seite gefunden mit interessanten Tipps. Jedoch würde ich nicht dazu raten, alles gleichzeitig auszuprobieren sondern höchstens nacheinander. Im Extremfall steigt sonst der Blutdruck ins Unermessliche und sie bekommt noch gesundheitliche Schäden davon. Außerdem würde ich einige Sachen vorher mit dem Arzt abklären, um sicher zu gehen, dass das Baby durch die Muttermilch keinen Schaden nehmen würde.

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Diesen Rat finde ich ziemlich merkwürdig. Wie kann denn eine Ärztin einer stillenden Mutter Alkohol empfehlen? Ob nun vor oder nach dem Stillen. Den Kreislauf kann man auch anders anregen. Sowas würde mein Arzt nichtmal einer Frau empfehlen, die weder schwanger ist noch stillt.

Als ich gestillt habe, habe ich einmal während der Stillzeit ein Medikament genommen, welches ich nur einmalig in Form von einer einzigen Tablette eingenommen habe. Danach musste ich meine Milch für einen kompletten Tag abpumpen und wegschütten. Wie soll sich der Alkohol so schnell (bis zum nächsten Stillen) von alleine abbauen? Der geht doch in die Milch. Also ich würde das sein lassen und den Arzt wechseln.

» Sandra980 » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 12,41 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Sandra980 hat geschrieben:Diesen Rat finde ich ziemlich merkwürdig. Wie kann denn eine Ärztin einer stillenden Mutter Alkohol empfehlen? Ob nun vor oder nach dem Stillen. Den Kreislauf kann man auch anders anregen. Sowas würde mein Arzt nichtmal einer Frau empfehlen, die weder schwanger ist noch stillt.

Wie du hier lesen kannst, ist diese Empfehlung gar nicht so selten Jeden Morgen Glas Sekt für Kreislauf besser als Tabletten?

Ich habe nicht gestillt, aber diesen "Tipp" habe ich vor vielen Jahren auch von der Hebamme gehört, die ich auch hatte. Eine Freundin von mir hatte die gleichen Probleme und die Hebamme hat ihr geraten ein Glas Sekt direkt nach dem Stillen zu trinken und das erste Stillen morgens im Bett zu machen. Der Mann sollte ihr das Baby bringen und auch das Glas Sekt. Ich dachte aber, dass es eher veraltet ist und dass es heute nicht mehr so gehandhabt wird.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^