Kollegen schmieden Pläne gegen eine Vorgesetzte

vom 24.01.2015, 13:43 Uhr

Zwei Kollegen von mir sind dafür da, um mich zu vertreten, wenn ich Urlaub habe. Die beiden haben eigentlich etwas anderes studiert und arbeiten auch in einer anderen Abteilung, aber weil sie zumindest etwas ansatzweise Ähnliches machen, wurde mal beschlossen, dass sie mich vertreten sollen. Sie wollten nur einige Aufgaben von mir übernehmen und die Abteilungsleiterin hat aber befohlen, dass sie mich komplett vertreten sollen und sich mit denen Dingen, die sie nicht beherrschen, eben vertraut machen sollen.

Das wäre aus meiner Sicht schon möglich; ich hätte denen das erklärt und ich finde, wenn die beiden sich noch etwas dazu durchlesen und ein bisschen schwafeln, dann würde den Teilnehmern der Seminare, bei denen sie mich vertreten sollen, sicherlich nichts auffallen. Aber die beiden wollten eben bestimmte Dinge nicht übernehmen und ich hatte letztens eine Besprechung mit ihnen, in der sie mir das mitgeteilt haben. Mir ist es ja egal, wer mich vertritt, ich überlasse es dann meiner Vorgesetzten, jemand anderen zu finden.

Sie haben mir erklärt, welche Seminare oder Termine sie vertreten und welche nicht, haben das für mich auch schlüssig begründet, ich sehe das ein und bin im Prinzip ihrer Meinung. Sie haben mir gesagt, dass ihnen das zu viel ist und dass sie auch auf Arbeit gar keine zusätzliche Zeit zur Verfügung gestellt bekommen, um sich mit den Inhalten, die sie vertreten müssten, vertraut zu machen und dass sie es nicht einsehen, sich das in ihrer Freizeit anzueignen. Das sehe ich auch so, würde ich auch nicht machen wollen.

Und dann meinten sie, dass mich doch auch die Abteilungsleiterin vertreten können - die Abteilungsleiterin, die wollte, dass die beiden mich vertreten, die das also angeordnet hat. Denn diese Abteilungsleiterin hat in einem der Themenbereiche, die vertreten werden sollen, mal eine Weiterbildung gemacht und könnte das fachlich vermutlich übernehmen. Aber es ist eben eine Abteilungsleiterin und keine normale Mitarbeiterin.

Ich habe nichts gegen die Pläne der beiden, aber ich habe ihnen gesagt, dass ich das der Abteilungsleiterin nicht beibringen werde. Wenn sie das so machen wollen und manche Dinge nicht vertreten wollen, dann sollen sie ihr das selbst sagen, ich halte mich da raus. Damit waren sie einverstanden. Sie wissen, dass ich eigentlich nur meine Ruhe haben will und dass ich solche Konflikte meistens dadurch löse, dass ich ja und Amen sage und hinten herum doch heimlich mache, was ich will. Ich hätte etwa an ihrer Stelle einfach statt dem geplanten Seminar etwas erzählt, was ich kenne und wo ich nichts Neues ausarbeiten muss. Aber sie wollten das nicht so machen, weil sie meinten, dass ihr Widerstand auch gemerkt werden soll.

Würdet ihr es auch Kollegen überlassen, der Vorgesetzten Dinge zu erzählen, die unangenehm sind? Ist es richtig, sich da rauszuhalten?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



In diesem speziellen Falle finde ich deine Reaktion absolut richtig - die beiden haben einen Auftrag bekommen, den sie nicht erfüllen wollen oder können. Aus meiner Sicht hast du damit tatsächlich nichts zu tun (abgesehen davon eben, dass der Auftrag lautet, dich zu vertreten).

Das wäre etwas anderes, wenn ihr alle gleich betroffen wärt und du hältst dich im Hintergrund und schickst die anderen vor. Aber die Abklärung dieser Vertretung ist wirklich die Sache von den beiden, bzw. der Abteilungsleiterin. Schließlich hast du deine Vertreter auch nicht vorgeschlagen, sondern sie wurden "von oben" benannt.

Ich würde also sagen, lehn dich zurück, entspanne und warte darauf, dass die das unter sich regeln. Im Endeffekt kann es dir ja wirklich egal sein, denn du bist ja schlicht und ergreifend nicht da. Und nachdem dein Urlaub (oder was es auch ist) ja auch bereits genehmigt ist, musst du dich nicht verantwortlich dafür fühlen, wie deine Vertreter ihre Arbeitszeit regeln. Das ist, dezent gesagt, ihr Problem!

» Fever » Beiträge: 125 » Talkpoints: 0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich sehe es auch so, dass du damit im Grunde nicht mehr viel zu tun hast, auch wenn es natürlich deine Arbeit ist, die entsprechend aufgeteilt werden muss. Aber du hast deine Urlaubspläne bekannt gegeben und es deiner Vorgesetzten überlassen, die Vertretung einzuteilen. Wenn diese beiden Kollegen dann nicht alles schaffen können, was je nach Thema ja auch verständlich ist, dann finde ich auch, dass es deren Aufgabe ist, sich darum zu kümmern, das mit der Vorgesetzten zu besprechen.

Darum finde ich es richtig, dass du dich da raus hältst und von den beiden Kollegen verlangst, dass sie das selber mit der Vorgesetzten besprechen, weil diese ja immerhin die Pläne gemacht hat. Du hast dich ja nicht geweigert, deine Pläne mit den beiden zu teilen und ihnen alles zu erklären. Nur sollte so etwas natürlich möglichst zeitnah mit der Vorgesetzten besprochen werden, damit eine neu eingeteilte Vertretung auch noch die Möglichkeit hat, den Stoff durchzusehen, wenn die Vorgesetzte es nicht selber machen möchte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



In diesem Fall schließe ich mich den anderen an: Es ist nicht deine Aufgabe, die Aufgaben zu verteilen. Du hast deinen Urlaub frühzeitig angekündigt, deine Chefin hatte die Gelegenheit, die Arbeit aufzuteilen. Und du hättest deine Aufgabe erfüllen wollen, die Kollegen einzuarbeiten. Wenn die Kollegen, die es betrifft, das nicht machen wollen, dann müssen sie selbst das mit der Chefin klären.

Allgemein finde ich deine Einstellung, dem Chef gegenüber zu allem Ja und Amen zu sagen, dann aber hintenrum alles anders/bequemer zu regeln, schon etwas bedenklich. Solange du das einzig für dich alleine machst, ist das dein Bier. Aber was würdest du machen, wenn es nicht nur dich betrifft? Ziehst du dich dann auch aus der Affäre, ziehst dein Ding durch, nur weil du deine Ruhe haben möchtest?

Naja, dazu habe ich aber auch schon in deinem anderen Thread geschrieben, da ging es ja um ein ähnliches Thema.

» jess » Beiträge: 43 » Talkpoints: 17,77 »



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