Unbekannte Situation schlägt sofort auf den Magen

Wenn ihr euch einer unbekannten Situation ausgesetzt seht, wie macht sich das bemerkbar? Wenn ich nun abends im Dunklen unbedingt etwas Unaufschiebbares erledigen muss und dafür auch einen Gang durch eine nicht belebte und kaum beleuchtete Straße in Kauf nehmen muss, bekomme ich sofort Magenschmerzen. Das würde mir auch passieren, wenn mich jemand um einen Besuch bitten würde, weil er etwas mit mir zu besprechen hätte. Obwohl ich mir keinerlei Schuld bewusst wäre, würde mein Magen rebellieren. Solchen Situationen kann ich nicht ausweichen, auch wenn ich weiß, dass ich gesundheitliche Probleme bekomme.

Nehmt ihr unbekannte Situationen gelassener hin? Wartet ihr erst einmal ab, was man überhaupt von euch will? Bekommt ihr auch Magenprobleme, wenn ihr solchen Situationen begegnet? Warum schlägt das sofort auf den Magen? Was könnte ich dagegen tun?

Also ich kenne dieses Unbehagen. Allerdings bekomme ich davon keine Magenschmerzen, sondern ich bekomme ein ähnliches Gefühl, wie in der Achterbahn. Mein Herzschlag wird schneller, mein Puls beginnt zu rasen und eventuell schwitze ich auch mehr. Außerdem fühle ich mich mit einem Kribbeln im Bauch ähnlich, als ob ich frisch verliebt wäre. Es ist einfach ein neues Gefühl.

Allerdings habe ich selten Angst in der Dunkelheit, da ich mich immer gefasst weiß und denke, das richtige zu tun, falls mir wirklich etwas passieren würde. Es gibt ja schließlich immer diverse Tricks und Kniffe, die man anwenden kann, wenn man überfallen wird, um auszureißen oder eine üble Misshandlung zu vermeiden.

Es ist mir aber durchaus bekannt, dass manche Menschen von unbekannten Situationen und den daraus resultierenden Angstzuständen Magenschmerzen bekommen. Ich bin froh, dass ich nicht zu diesen Menschen gehöre, die Magenschmerzen davon bekommen.

Das einzige Mal, als ich mit Magenschmerzen zu kämpfen hatte, war in der Grundschule, als ich täglich von meinen Mitschülern gemobbt wurde. Das schlug mir derart auf den Magen, dass ich richtige, schmerzhafte Krämpfe erleiden musste. Noch heute erinnere ich mich ungern an diese Zeit zurück. Also ich kenne so ein ähnliches Gefühl einfach aus Angst vor Mobbing, aber nicht aus Angst vor Unbekanntem.

Mir schlägt so etwas leider auch auf den Magen. Ich habe zwar keine Probleme damit, nachts durch eine unbelebte Straße zu gehen, weil das für mich keine Stresssituation ist, sehr wohl rebelliert mein Magen gerne bei Stresssituationen wie einer Klausur oder einem unangenehmen Gespräch. In einer Prüfungsphase hatte ich sogar einmal eine Magenschleimhautentzündung, weil das unangenehme Magengefühl über mehrere Wochen präsent war.

Wenn ich im Voraus weiß, dass ich in eine Stresssituation komme (zum Beispiel ein Vorstellungsgespräch), nehme ich morgens Iberogast (pflanzliche Magentropfen), die den Magen beruhigen. Das hilft mir recht gut. Ansonsten hilft es mir, wenn ich vor oder direkt nach der Stresssituation einen langen Spaziergang mache, Musik höre oder sportlich aktiv werde. Dann bekomme ich den Kopf frei, was meinem Magen meistens auch hilft.

Bei unvorhergesehen Stresssituationen habe ich leider auch noch keine Möglichkeit gefunden, den Magen schnell zu beruhigen. Da hilft nur Augen zu und durch und natürlich hoffen, dass sich der Stress schnell legt und der Magen sich beruhigt.

Gerade, wenn es um Prüfungen geht oder besondere Gespräche mit jemanden, habe ich am Abend davor meistens Magenschmerzen oder innere Unruhe. Bei sonstigen Situation habe ich aber keine Magenschmerzen und bin dann einfach nur ein bisschen verunsichert. Wenn ich nachts durch dunkle Straßen laufen muss habe ich aber keine Probleme, das habe ich ja auch schon oft genug gemacht.

Es ist gut zu wissen, dass es anderen auch Probleme bereitet. Ich meine jetzt damit nicht, dass es gut für euch ist, sondern für mich. So habe ich die Magenschmerzen nicht alleine. Ich dachte schon, dass ich einfach zu empfindlich bin und ich mich so anstelle oder es an meiner Einstellung liegt. Probleme bei Vorstellungsgespräche hatte ich noch nie, denn darauf kann man sich vorbereiten. Es ist eben nur das Unbekannte, was mich so im Griff hat.

Auch wenn ich nicht so gerne nachts alleine unterwegs bin, äußert sich das bei mir nicht unbedingt so besonders. Ich habe einfach ein ungutes Gefühl und das war es dann auch. Allerdings kenne ich es dennoch nur zu gut, das unbekannte Situationen mir sofort auf den Magen schlagen. Bei mir ist es jedoch nicht nur bei unbekannten Situationen so, sondern bei nahezu allen Situationen, die mich nervös machen und die mit einer unangenehmen Aufregung verbunden sind.

Bei mir ist es vor Referaten und Klausuren oftmals so, dass ich so aufgeregt bin, dass ich einige Tage zuvor schon Magenschmerzen und ein unangenehmes Grummeln im Magen habe. Wenn es dann so weit ist, dann passiert es nicht selten, dass ich vor lauter Aufregung sogar Durchfall bekomme.

Bei mir war es auch in meiner Schulzeit so, dass ich ein bis zwei Jahre lang täglich unter schlimmen Magen- und Darmproblemen litt. Es verging nicht ein Tag ohne Bauchkrämpfen und kein Arzt konnte mir sagen, woran das lag. Erst als ich dann die Klasse gewechselt hatte, waren die Schmerzen von einen Tag auf den anderen auf einmal weg.

Seitdem habe ich eben in akuten Stresssituationen Durchfall und Krämpfe und bei solchen "kleineren" Sachen, wie Streitigkeiten mit meinem Partner bekomme ich einfach "nur" Magenschmerzen. Im Gegensatz zu der Situation in meiner Schulzeit, bei der eben kein Tag ohne Bauchschmerzen verging, ist meine jetzige Situation jedoch ein Segen damit und ich habe mich mittlerweile damit abgefunden, dass ich so einen empfindlichen Magen habe.

Wenn ich wieder aufgrund von Stress Magenschmerzen habe, dann helfen Tee und viel Ruhe ganz gut bei mir. Und wenn ich weiß, dass ich gleich mit einer schlimmen Stresssituation konfrontiert sein werde, wie beispielsweise bei einem Referat, dann hilft es mir gut, davor einen Schnaps zu trinken. Davon werde ich nicht gleich betrunken, doch ich bin dann doch etwas ruhiger und gelassener, was mir weniger auf den Magen schlägt.

@Prinzessin_90, das ist ja noch viel schlimmer bei dir. Wenn du praktisch schon seit deiner Schulzeit darunter leidest und jetzt geht es an der Uni weiter, das ist zu schlimm. Hast irgendwann mal einen Arzt nach einem guten Medikament gefragt gegen die Stresssituationen zum Beispiel bei Referaten?

Das war bei mir teilweise so, aber nur der Anfang, dann war es weg, das unangenehme Gefühl. Wenn ich Vorträge halten musste oder einen genauen Bericht abgeben und der Chef war dabei, war es anfangs auch schlimm. Ich habe es zu Hause vor dem Spiegel geübt. Dann ging es besser.