Komisch, wenn bei neuer Auflage Währung auf Euro geändert?
Ich habe vor einiger Zeit mal wieder eine Buchreihe gelesen, die ich schon als Jugendliche gerne gelesen habe. Diese Reihe oder zumindest einige Folgen sind auch in einer neuen Auflage erschienen, wovon ich einen Sammelband habe. Den habe ich nun mal wieder gelesen und dabei ist mir aufgefallen, dass auch die Währung von Deutscher Mark auf Euro geändert wurde. Im Grunde ist das wohl klar, weil die Währung hierzulande momentan eben der Euro ist, aber trotzdem war es in der Geschichte komisch zu lesen, dass plötzlich mit Euro bezahlt wurde, obwohl das Buch in den 80er Jahren spielt, wie es auch aus einigen Ereignissen hervor geht.
Habt ihr so etwas auch schon mal bei einer Neuauflage eines älteren Buches festgestellt, dass sie es auch inhaltlich etwas verändert haben, indem sie eben die Währung der aktuellen Zeit angepasst haben? Wie findet ihr das? Findet ihr es nur normal, weil es eben die heutigen Kinder lesen, die mit der deutschen Mark nichts mehr anfangen können? Oder könnt ihr es auch verstehen, dass ich es manches Mal komisch fand, wenn mit Euro bezahlt wurde und gleichzeitig die Handlung eindeutig in einer Zeit spielt, in der es den Euro noch lange nicht gab?
Vielleicht liegt es auch daran, dass die junge Generation bald den Schilling oder die Deutsche Mark nicht mehr kennt. Ich finde es immer schrecklich, wenn ich einen Dokumentarfilm gucke und dann kommen plötzlich DM bei Kosten ins Spiel und dann weiß ich immer, dass der Film schon mindestens 13 Jahre alt ist und nicht mehr aktuell ist. Vielleicht denkt man im Verlagswesen ähnlich und hat halt "DM" durch "Euro" ersetzen gemacht und alles neu gedruckt.
Wenn es zeitlich eindeutig vor dem Euro angesiedelt ist, sehe ich eigentlich keinen Grund, die Währung zu ändern. Bei den Änderungen, die so viel Diskussionen hervorgerufen haben, war ich da auch schon zwiespältig. Wenn man zu der Zeit eben "Neger" gesagt hat, brauchen wir die Geschichte im Nachhinein zu beschönigen. Bei Kinderbüchern habe ich das allerdings eingesehen. Die verstehen eben nichts von Geschichte und sind auch nicht in dem Alter, es ihnen zu erklären. Aber dass in Shakespeare nicht mehr der "Mohr" seinen Auftritt haben sollte, kann ich absolut nicht gutheißen. Dann wissen wir ja irgendwann nicht mehr, dass es mal Rassendiskriminierung gab.
Die Währung ist aber im Gegensatz dazu kein heikles Thema, sondern einfach ein Fakt. Warum muss man denn Fakten ändern? Dann müsste man auch die Bücher über Dampfschiffe ändern. Huckleberry Finn hat dann immer sehnsüchtig den Schnellbooten hinterhergesehen.
Das einzige, was mich bei der Erwähnung anderer Währungen immer stört, ist, dass ich keine Ahnung habe, ob der Wert nun hoch oder niedrig ist. Meist wird es aus dem Kontext klar, wenn alle entsetzt sind, dass dieser Wert ausgegeben wurde. Oder wenn jemand bedauert wird, dass er nur diesen Wert in der Tasche hat. Aber oft ist es auch nicht so klar, wäre für das Verständnis aber nicht unwichtig.
Vielleicht wollte man diese Verwirrung in Kinderbüchern vermeiden. Wobei ich da eine Fußnote besser gefunden hätte, die den Wert von Deutsche Mark in Euro umrechnet. Immerhin sollen die Kinder doch auch nicht verwirrt werden über den zeitlichen Ablauf der Euroeinführung. Später lernen sie dann alles von EWG, EG, EU und Eurozone. Und dann sind sie verwirrt, weil in ihrem Lieblingsbuch aber schon in den 80ern mit Euro bezahlt wurde. Da hat das Buch die Chance versäumt, Geschichtsunterricht lebendig zu machen.
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