Schule schwänzen, Schuld in Elternhaus oder Schule suchen?
In der Schule, in der auch A geht, sind sehr viele Schulschwänzer. Es ist eine Gesamtschule. Auffallend ist, dass die Schulschwänzer nicht nur aus dem sozialen Brennpunkt kommen und keine guten Schüler sind. Auffallend ist, dass die Schulschwänzer wirklich aus allen Schichten sind und die Schule schon den Eltern nahe legt die Kinder in ein Schulschwänzer-Internat zu geben, wo sie für eine Weile dem Unterricht folgen sollen.
Die Schule will sich die Schuld nicht zusprechen, dass immer mehr Kinder in der Schule schwänzen. Sie meint, dass die Schuld ganz alleine im Elternhaus liegt. Aber ist das wirklich so? Wem würdet ihr mehr die Schuld für das Schulschwänzen geben? Den Eltern oder der Schule? Was können Eltern denn machen, wenn beispielsweise 15 jährige Schüler sich einfach weigern in die Schule zu gehen? Selbst die Kinder, die in die Schule gebracht werden drehen um und schwänzen. Das kann doch nicht am Elternhaus liegen, oder?
Ich denke, dass es durchaus verschiedene Gründe haben kann. Bei dem einen ist es vielleicht das schlechte Elternhaus, bei dem anderen sind es die Lehrer, die einen schlecht behandeln und mit denen man nicht klarkommt. Es kann aber auch durchaus Unterforderung sein oder sonst irgendetwas, man steckt da nicht drin und wenn viele schwänzen, dann ist da auch ein gewisser Gruppenzwang vorhanden. Auf jeden Fall müssen Eltern und die Schule da zusammenarbeiten und zusammenhalten.
Also wenn dieses Phänomen sich wirklich durch sämtliche Schichten, Ethnien und Glaubensrichtungen zieht, kann mir keiner erzählen, dass nur die Eltern Schuld daran sind. Wenn es jetzt nur die Kinder aus sozialen Brennpunkten wären, dann hätte man ja schnell den schuldigen gefunden. Denn viele Eltern aus sozialen Brennpunkten haben mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Da wäre es ja logisch, dass die Eltern mit den Kindern überfordert sind und die Kinder sich eben auf diese Weise Aufmerksamkeit suchen, um nicht vernachlässigt zu werden.
Aber ich finde, gerade wegen der Vielfältigkeit der Schichten kommt diese These nicht hin. In meinen Augen ist die Schule an sich der einzige gemeinsame Nenner und daher vermute ich, dass die Ursache dort zu suchen und zu finden sein wird. In den Elternhäusern wird man nicht fündig werden und wenn überhaupt, dann nur in einem mikroskopisch kleinen Prozentsatz.
Ich finde es schon feige, dass die Schule die Schuld dermaßen von sich weißt und nichts von einer eigenen Beteiligung wissen will. Ich meine, gerade in so einer Situation sollte man den Dialog suchen und mit den Eltern zusammenarbeiten und mit ihnen nach Ursachen und Lösungsmöglichkeiten forschen. Ich finde es leichter gesagt als getan, die Kinder einfach in ein Internat "abzuschieben". Das löst doch das Problem nicht, wenn es wirklich an der Schule liegen sollte.
Mich würde mal interessieren, wie die Schulschwänzerquote im Umkreis von dieser Schule ist und wie dort die Schulschwänzer den jeweiligen Schichten, nach ihrer Herkunft und Religionszugehörigkeit zugeordnet werden. Mich würde echt mal interessieren, ob die Schulschwänzer aus anderen Schulen im Umkreis auch nicht ausschließlich aus dem sozialen Brennpunkt sind und wie hoch die Quote generell ist. Es wäre ja schon mehr als auffällig, wenn die Durschmischung der Schüler an anderen Schulen nahezu identisch ist, was Schichten etc. angeht, aber ausgerechnet an der Schule von A sind deutlich mehr Schulschwänzer als anderswo.
Ich glaube die Schule hat nur Angst vor einem schlechten Image, was sie ja hätte, wenn sie öffentlich zugibt, möglicherweise selbst Schuld an der Misere zu sein. Bei so einem öffentlichen Statement wird es vermutlich deutlich weniger Anmeldungen von Schülern geben, weil alle Eltern eben auf andere Schulen im Umkreis ausweichen werden. Wer schickt sein Kind schon freiwillig auf eine Schule, die öffentlich zugibt, versagt zu haben?
Eine Einsicht und ein Bekenntnis von Teilschuld hätte nur einen Einbruch der Schülerzahl zur Folge, was wiederum einen Abwärtstrend bewirkt, sodass die Schule irgendwann schließen müsste. Ist klar, dass der Direktor Arbeitsplätze sichern will und deswegen den Eltern ausschließlich die Schuld gibt.
Die Schuld liegt meiner Meinung nach bei beiden Parteien und lässt sich auf keinen Fall nur einem zuschieben. Einerseits muss sich die Schule bemühen einen attraktiven Unterricht zu gestalten, welcher die Kinder motiviert und sie somit gar nicht erst auf die Idee kommen, die Schule zu schwänzen.
Wenn man effektiv unterrichtet, dann kann man weniger Hausaufgaben aufgeben, wodurch die Schüler mehr Freizeit haben und sie sich diese nicht erst nehmen müssen. Wie die Schule sich hier verhält kann ich nicht nachvollziehen, denn scheinbar ist sie an einer Lösung des Problems überhaupt nicht interessiert.
Andererseits sind natürlich auch die Eltern in der Pflicht ihren Kindern wichtige Werte zu vermitteln. Dazu gehört, dass man im Leben auch mal Dinge tun muss, die nicht unbedingt Spaß machen, wenn man Erfolg haben will. Zudem können nur die Eltern über einen äußerst intimen und privaten Draht mit ihren Kindern kommunizieren. Manchmal ist sicherlich auch eine straffe Strenge nötig, um die Kinder wieder in die Schule zu bekommen.
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