Mit Kind und ohne Unterstützung studieren?
Eine Freundin von mir möchte studieren. Sie hat ein kleines Kind, das zwei Jahre alt ist und ist alleinerziehend. Leider hat sie gar keine Unterstützung von ihrer Familie, da sie den Kontakt abgebrochen hat. Auch sonst hat sie nur wenige Freunde und ich habe ihr angeboten, dass sie ihr Kind ab Oktober für ein Jahr bei mir lassen könnte. Ich bin dann noch ein Jahr mit meinem Kleinsten Zuhause. Danach gehe ich selber wieder arbeiten und könnte das Kind nicht mehr betreuen.
Was gibt es für Möglichkeiten, um Studium und Kind unter einen Hut zu bekommen. Die Kindertagesstätte der Uni reicht in der Regel nicht aus, da sie nur von 9 - 17 Uhr geöffnet hat. Da die Vorlesungen aber um 8 Uhr anfangen und oft erst um 18 oder 20 Uhr enden, bringt das nicht viel. Das Jugendamt bezahlt aber in der Regel nur einen Kindergarten oder eine Tagesmutter und auch nicht für so viele Stunden, denn da kommt noch eine Fahrzeit von ca. 1,5 Stunden pro einfache Fahrt zu, denn sie hat kein Auto und kann sich auch keins leisten.
Ich selber habe während des Studiums ein Baby bekommen und habe einfach weniger studiert und so eben länger gebraucht. Aber da sie schon 28 Jahre alt ist, kann sie schlecht die nächsten 10 Jahre studieren. Denn finanziell ist sie dann auf Bafög angewiesen. Arbeiten kann sie selbstverständlich nicht noch zusätzlich.
Sollte sie nicht lieber in ihrem alten Beruf weiter arbeiten und das Studium einfach sein lassen? Da hätte sie ein sicheres Einkommen und die Arbeitszeiten würden von dem Kindergarten abgedeckt werden. Oder sollte man alles dran setzen, um sich seinen Traum zu erfüllen. Das Kind möchte aber doch auch noch etwas von seiner Mutter haben und wenn man sich aktuelle Stundenpläne von Studenten anguckt, ist das nicht wenig. Wie würdet ihr euch in so einer Situation entscheiden?
Ich finde, dass man nicht davon ausgehen kann, dass das Kind einen noch als Mutter ansieht, wenn es 12 Stunden am Tag fremdbetreut wird. Meiner Meinung nach muss man dann, wenn man so wenig Unterstützung bekommt, auf die eigenen Wünsche verzichten. Immerhin scheint sie ja bereits eine Grundlage zu haben und wenn man vom Vater auch keine Hilfe bekommt, kann man da eben auch nicht so egoistisch sein und sein Kind so viele Stunden abgeben.
Ich finde es sehr nett von dir, dass du ihr das angeboten hast, aber das garantiert ihr eben auch nicht die Zeit nach dem Jahr und sie muss ja dann auch noch nacharbeiten und lernen. Wie wenig Zeit will sie denn mit ihrem Kind haben? Da muss man dann auch mal zurückstehen.
Wenn man mit Kind studiert und dann noch dazu Bafög bezieht, gilt die "normale" Regelstudienzeit nicht mehr. Es stimmt schon, dass das Bafög nicht ewig gezahlt wird, aber bei einem Kind verlängern sich sich die Frist nach hinten, ab wo man einen Leistungsnachweis für das Bafög-Amt erbringen muss. Da ich selbst nie ein Kind während dem Studium bekommen habe und mich damit auch noch nicht beschäftigt habe, kann ich im Moment leider nicht sagen um wie lange sich die Förderungsdauer erhöhen würde und unter welchen Bedingungen. Aber das kann ja deine Freundin dann nachfragen, wenn sie das interessiert.
Was will deine Freundin denn studieren? Manche Studiengänge kann man ja auch per Fernlerngang studieren an einer Fernuniversität. Da kann man dann auch beliebig lange studieren, eben so lange wie eben Zeit ist und sie hätte trotzdem ein sicheres Einkommen und eben den Kita-Platz. Damit das Kind nicht vernachlässigt wird, kann sie ja immer mal am Wochenende etwas lernen, wenn das Kind gerade Mittagsschlaf hält oder eben wenn es schon im Bett liegt. Kinder sollten ja auch nicht ewig wach bleiben und müssen auch mal schlafen gehen.
Ich kann, ehrlich gesagt, diesen Wunsch nach dem Studieren nicht so ganz nachvollziehen, wenn es mit so vielen Problemen verbunden ist. Sie ist nun mal Mutter und da muss bisschen praktischer denken. Ein Studium kostet Geld und Zeit. Wenn man beides nicht hat und das Kind darunter leiden würde, geht es halt nicht.
Eine Freundin von mir studiert, obwohl sie drei Kinder hat. Ihre Älteste schreibt bald Abitur während sie Staatsexamen hat. Und das Mädchen hat Angst, dass sie das Abitur nicht schafft, weil sie ihrer Mutter so viel mit den kleinen Geschwistern helfen muss. Außerdem leben sie seit Jahren von Bafög und Kindergeld. Es ist ja schön und gut, dass man mit Studium mal mehr verdienen würde. Aber Kinder brauchen einen jetzt und sie brauchen auch jetzt Geld.
Wenn man also die Möglichkeit hat, einfach zu arbeiten und seinen Kindern so ein normales Leben zu ermöglichen, sollte man das meiner Meinung nach tun. Es läuft halt nicht alles nach Plan. Wenn man so früh und ohne Mann oder anderweitige Unterstützung ein Kind bekommt, muss man sein Leben eben anpassen.
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