Sich ohne externe Beschäftigungen gleich langweilen?
In diesem Beitrage hier fragt jemand nach Beschäftigungen, mit denen man einen Monat herumbekommt. Es geht wohl um die Semesterferien und eigentlich hat der Autor sogar mehrere Tätigkeiten aufgelistet, die in den Ferien stattfinden, wenn auch nicht de ganzen Tag lang. Es scheint so, dass der Autor sich generell schnell langweilt.
Ich hatte im Studium auch recht lange Semesterferien - ich glaube, die gehen über zwei Monate. Manchmal musste ich da für Prüfungen lernen, manchmal hatte ich auch nichts zu tun. Aber ich hatte nie den Drang, mich unbedingt mit etwas beschäftigen zu müssen.
Ich finde das auch schön, nichts zu machen, lange zu schlafen, in den Tag hinein zu leben, sich eben zu entspannen und das gerne auch mehrere Wochen. Mir kommt das komisch vor, wenn man unbedingt eine externe Beschäftigung braucht und unbedingt etwas benötigt, womit man sich die Zeit vertreiben kann.
Braucht ihr immer eine externe Beschäftigung? Oder könnt ihr auch mal nichts machen?
Wie definiert man "nichts machen"? Ich höre den Begriff zum Beispiel von Leuten, die den ganzen Tag am Strand verbringen, aber wenn ich am Strand bin sehe ich dort immer alle möglichen Aktivitäten. Mache ich "nichts", wenn ich eine Runde schwimme und mich dann mit einem Buch und einem Saft ins Café setze?
Natürlich würde ich mich langweilen, wenn ich meinen Hintere platt sitzen müsste und als Unterhaltung maximal das dümmliche Fernsehprogramm hätte. Aber das passiert ja nicht, wenn ich einfach zu Hause bin und keine konkreten Pläne für den Tag habe. Es gibt hier immer irgendwas zu tun und dann habe ich ja auch diverse Hobbys, mit denen ich mich genau dann beschäftige, wenn sonst eben nichts ansteht.
Meine Frage wäre auch: Was ist "nichts"? Wirklich nichts tun finde ich auch schwierig. Wenn ich ganz müde bin, dann lege ich mich mal auf das Sofa und tue nichts. Aber sonst mache ich eigentlich immer was, und sei es, mich vom Fernsehen berieseln zu lassen.
Was ich aber nicht brauche, ist ein festes Programm. Im Gegenteil, in meiner Freizeit bin ich froh, wenn ich ohne Terminplan den Tag gestalten kann.
Allerdings muss ich auch sagen, dass ich froh bin, einen Job zu haben. Neben dem Geld tut es mir einfach auch gut, eine feste Struktur und Aufgabe zu haben. Urlaub muss sein. Aber Arbeit ist mir auch wichtig. Muss aber auch sagen, dass ich einen Job habe, der mit tendenziell Spaß macht.
Ich denke, in erster Linie ist das "Nichts" so zu deuten, dass man schlichtweg in den Tag hineinlebt und beispielsweise nur auf dem Sofa herum gammelt. An sich ist dagegen auch nichts einzuwenden, aber inzwischen muss nahezu jeder Tag und am besten auch jede Stunde mit einem engen Programm versehen werden, an dem man sich konstruktiv beschäftigt oder etwas "sinnvolles" tut.
Von mir ausgehend kann ich durchaus sagen, dass ich es auch genieße, hin und wieder einfach nur in den Tag hineinzuleben und mich nur mit dem Fernseher oder mit einem Buch zu beschäftigen. Ich könnte dies aber nicht jeden Tag und auch nicht mehrere Wochen am Stück machen, sondern mich dann in eine Art Cocoon befinden und erst dann wieder Stück für Stück hinausgehen.
Ich denke, man kann sich problemlos auch destruktiv im Alltag beschäftigen, aber meiner persönlichen Meinung nach ist es schon so, dass man sich recht schnell da hineinfindet und man dann wieder mehr Probleme hat, um da heraus zu kommen. Ich weiß schon, wovon ich rede und würde mich wohl nur immer wieder in dieser Spirale verfangen.
Ich kann durchaus eine Zeit lang in den Tag hineinleben und mich einfach nur entspannen. Besonders zum Anfang der Ferien habe ich das auch immer dringend nötig, weil das Ende des Semesters immer sehr stressig ist. Die ersten zwei Wochen nutze ich daher dann wirklich sehr gerne, um einfach auszuschlafen, mich zu entspannen und auch den einen oder anderen Tag im Schlafanzug zu verbringen. Ich genieße es dann sehr, wenn es nichts gibt, was ich nun unbedingt tun müsste und wenn ich eben auch etwas länger im Bett bleiben kann, als sonst.
Länger als zwei Wochen kann ich dieses "nichts tun" aber ehrlich gesagt auch nicht, da ich dann immer schnell in eine depressive Phase rutsche, in der ich alles sinnlos finde, wenn ich mir nicht quasi selbst einen Sinn gebe. Ich brauche dann wirklich eine für mich sinnvolle Beschäftigung, da dann so eine Phase kommt, in der ich sonst nur müde, schlapp und gereizt bin, wenn ich keine richtige Aufgabe habe. Ich bin dann völlig unmotiviert, aber auch gleichzeitig völlig unglücklich und fühle mich dann etwas nutzlos. Dabei ist das nicht einmal Langeweile, sondern dieses unproduktiv sein setzt mir einfach zu und ich fühle mich schnell nutzlos.
Wie gesagt- zwei Wochen kann ich wunderbar "nichts tun", aber danach bin ich dann doch sehr froh, wenn ich richtige Aufgaben habe. Ich freue mich dann auch, wenn ich etwas für die Uni tun oder zur Arbeit muss, weil ich dann wirkliche Ziele vor Augen habe und es auch Aufgaben gibt, denen ich nachgehen muss. Das gibt meinem Leben dann immer Struktur und die brauche ich persönlich.
Auch wenn ich dann schnell zu meckern anfange, dass ich keine richtigen Ferien habe, wenn ich so viel tun muss, ist es doch so, dass ich diese Aufgaben in meinem Leben brauche, da ich sonst schnell irgendwann an einem Punkt wäre, an dem ich es gar nicht mehr aus dem Bett schaffen würde, weil ich einfach so unmotiviert wäre und es für mich auch quasi keinen Grund gäbe, aufzustehen.
Jeder Mensch ist einfach anders und ich kenne viele, denen es genauso geht, wie mir. Mein Freund fand es auch vor kurzem schrecklich, so lange frei zu haben und hat sich auch tierisch auf seine Arbeit gefreut. Dann gibt es aber auch Menschen, die nicht lange genug frei haben und faulenzen können. Das ist von Mensch zu Mensch einfach unterschiedlich.
Das kommt drauf an. Wenn ich vorher viel Stress hatte, dann genieße ich freie Tage auch sehr und kann auch mal lange Schlafen und in den Tag hineinleben. Aber ich bin auch gerne beschäftigt, schaue mir gerne mal neue Städte an oder vereise, wenn ich Zeit habe. Es ist schon auch schön wenigstens ein paar Sachen zu machen, wenn man frei hat.
Nicht jeder Mensch ist aber gleich und so gibt es eben Menschen, die unter Strom stehen und ständig etwas Neues brauchen und beschäftigt werden wollen und eben auch Menschen, die Ruhe zu schätzen wissen.
Es gibt Menschen, die immer beschäftigt sein müssen, denen einfach etwas fehlt, wenn sie nicht vollgepackt werden mit Arbeit. Woran das liegt, kann man nicht immer klar sagen. Einige Menschen haben keinerlei Hobby, sie gehen auch kaum unter Menschen und gehören keinem Freizeitverein an. Sie sind aber auch nicht in der Lage, sich mal richtig auszuruhen. Einfach mal an nichts denken und auf der Couch herumlümmeln.
Was kann man solchen Menschen raten, was sie nicht selbst wissen, aber nicht wollen. Ich brauche nicht unbedingt eine Beschäftigung. Aber vielleicht kommt es gerade der Autorin des verlinkten Beitrages darauf an, etwas Geld in den Semesterferien zu verdienen. Das hattest du vielleicht nicht nötig, weil du eventuell unterstützt wurdest.
Es kommt tatsächlich darauf an wie man das Ganze definiert. Ich selbst finde es auch mal schön wenn ich ausschlafen kann und einmal ein paar Tage nichts zu tun habe und faulenzen kann. 2 Monate würde ich das Ganze jedoch nicht aushalten. Ich würde mich nicht nur langweilen sondern würde vermutlich auch schlechte Laune bekommen.
Den ganzen Tag nur Fetnsehschauen ober rumliegen deprimiert doch auf Dauer. Ich bin ein sehr aktiver Mensch und brauche daher auch Beschäftigung. Natürlich ist es was anderes wenn die eigenen Freunde auch frei haben und man mit Ihnen einiges Unternehmen kann. Ist das nicht der Fall, weil sie beispielsweise in der Arbeit sind, kann es schon ziemlich schnell langweilig werden.
Was macht man dann den ganzen Tag? Also mir wird da schon langweilig, und ich denke das ist auch ganz normal. Und das hat auch nichts mit "in den Tag hinein leben" zu tun. Denn selbst da beschäftigt man sich ja in irgendeiner Weise.
Im Urlaub ist es übrigens natürlich was anderes. Da tu ich ja bewusst "nichts". Wobei ich selbst da ja irgendwie beschäftigt bin. Und sei es nur mit lesen oder spazieren gehen.
Ich brauche keine externe Beschäftigung und finde das sehr schön so. Ich kann es gut mit mir selbst aushalten, auch wenn nicht viel passiert. Viele meiner Freunde rennen ständig von A nach B, weil sie keine Minute mit sich alleine verbringen können. Ich geh gerne eine Runde laufen oder hänge meinen Gedanken nach.
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