Warum lügen Patienten so gerne und sagen nicht die Wahrheit?
Ich bekomme immer wieder, auch von Menschen aus meinem Umfeld, mit dass sie beim Arzt lügen. Es geht beispielsweise um das Gewicht, wie stark ihnen etwas weh tut und welche Beschwerden sie so haben. So kann der Arzt ja aber eigentlich gar keine gute Diagnose stellen.
Auch mein Partner hat das immer wieder im Krankenhaus mitbekommen, dass Patienten beispielsweise eine Alkoholsucht, die sie überstanden hatten nicht erwähnt haben oder solche Sachen eben. Warum macht man das? Macht ihr das selber auch?
Erstens einmal denke ich, dass viele Menschen gar nicht selber zum Arzt gehen möchten. Gerade bei den Männern ist es doch oft so, dass sie von ihren Frauen dazu gedrängt werden, zum Arzt zu gehen, weil sie selber nicht gehen würden. So ist es der Fall, dass Männer nur den Frauen zu Liebe zum Arzt gehen und dann oft ein Leiden verharmlosen, nur um dann gleich wieder gehen zu können, weil es einfach nicht der gewünschte Aufenthaltsort ist.
Es gibt natürlich auch das Gegenteil, nämlich die Simulanten, die ständig meinen, irgend etwas zu haben oder irgend eine schwere Krankheit zu haben. Manche tun das, um Aufmerksamkeit zu bekommen, andere, weil es bei ihnen wirklich eine psychische Krankheit ist, also so eine Art Hypochondrismus.
Es gibt also viele Gründe, beim Arzt zu lügen, zum einen, damit man eben seine Ruhe hat und zum anderen aus Gründen der Privatsphäre. Vielleicht vertraut man einem bestimmten Arzt auch ganz einfach nicht und möchte lieber einen anderen aufsuchen. Bevor dieser dann mit einer ernsthaften Behandlung starten würde, gibt man lieber nicht zu viel Preis und holt sich noch die Meinung eines oder mehrerer Kollegen ein.
Ich hatte auch schon Situationen, in denen mir der Arzt, dem ich gegenüber saß, einfach nicht sympathisch und geheuer war und meistens konnte mir dieser dann auch nicht helfen. Ich suchte dann einen anderen Arzt auf und dann wurde es wieder besser, mir konnte dann geholfen werden, weil ich mich auch mehr geöffnet habe.
Generell halte ich nicht viel von den heutigen Ärzten, die bei uns praktizieren. Meistens sind es Kassenärzte, für die man nur eine Nummer ist. Da bringt einem nicht einmal mehr die Privatversicherung etwas. Es ist einfach nur eine Tortur, da ewig anzustehen, dafür, dass man ein Antibiotika verschrieben bekommt, oder irgendwelche Schmerzmittel.
Bei den meisten Ärzten wird eben nicht die Ursache bekämpft, sondern es werden nur die Symptome etwas angenehmer gestaltet. Das ist meiner Meinung nach dann auch nicht der Sinn davon, dass man zum Arzt geht. Man holt sich auf diese Weise nichts anderes, als eine Vergiftung auf Raten.
Ich denke auch, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, warum Patienten beim Arzt nicht die Wahrheit oder nicht die ganze Wahrheit sagen. Manche Patienten beschreiben ihre Symptome vielleicht schlimmer, als sie wirklich sind, um eine Krankmeldung zu bekommen oder diese für längere Zeit zu bekommen, als es eigentlich erforderlich wäre.
Ansonsten kann ich mir auch noch vorstellen, dass sich einige Menschen schämen, dass sie nicht früher zum Arzt gegangen sind und darum sagen sie vielleicht, dass die Symptome erst vor kurzem bemerkt wurden. So kann es noch viele andere Gründe dafür geben, warum Patienten dem Arzt die Wahrheit verschweigen.
Ich habe auch beim Arzt schon gelogen, als der nach meinem Gewicht gefragt hat, weil ich fand, dass das für die Behandlung nicht wichtig war und ich hatte damals auch keine Lust darauf, dass er mich belehrt, dass ich abnehmen solle. Ich kenne das auch vom Blutdruckmessen, denn ich habe so eine Weißkittelhypertonie, d.h. wenn der Arzt misst, ist der Blutdruck hoch und es kotzt mich immer wieder an, wenn ich deswegen belehrt werde. Teilweise kann man mehrfach sagen, dass der Blutdruck daheim normal ist, aber das glauben manche Ärzte einem nicht.
Zudem habe ich schon immer, schon seit meiner Kindheit, eine Hauterkrankung. Ist nicht super schlimm, habe aber ab und an wo juckende Stellen und die kratze ich dann eben manchmal auf. Und mitunter ist das dort, wo man es sehen kann, etwa am Hals. Ich habe das mal erlebt, dass ein Arzt dann anfing, das zu analysieren, obwohl ich wegen etwas ganz anderem da war. Der meinte dann "Ach, sie sind doch eine junge Frau, da muss man doch was machen, sie müssen da mal zum Hautarzt..." - der hat mich da belappt deswegen und mir gar nicht zugehört, als ich sagte, dass das schon immer so ist und man da eh nichts machen kann außer Zinkpaste aufzutragen.
Genauso hatte ich mal längere Zeit Husten und war bei einer Allgemeinmedizinerin. Und da musste ich einen Fragebogen zu Vorerkrankungen ausfüllen und habe Heuschnupfen angegeben. Da kam sie dann zu der Schlussfolgerung, dass ich bestimmt einen durch den Heuschnupfen verursachten asthmatischen Husten hätte, also einen Etagenwechsel bei Heuschnupfen, der nach der Erkältung übrig geblieben sei. Das sehe sie ja so oft bei Heuschnupfenpatienten und das würde nicht mehr weggehen, wenn ich mir nicht einen Cortison-Inhalator holen würde. Weil ich meinte, dass ich vom HNO-Arzt untersucht wurde und der mir gesagt hatte, dass ich einfach nur ganz normalen Heuschnupfen und keinen Etagenwechsel, dann wurde sie pampig und meinte, sie sei hier nicht der Erklärbär, ich solle ihr das glauben.
Das habe ich ihr natürlich nicht geglaubt, bin zu einem anderen Arzt, der meinte, es ist eine normale Grippe und hat mir geraten, das freiverkäufliche Hustenmittel, was ich genommen habe, weiter zu nehmen. Und der Husten ging dann auch weg, was ja bewiesen hat, dass die Ärztin, bei der ich vorher war, Unrecht hatte.
Das zeigt wieder einmal, dass Ärzte eben nicht immer recht haben, aber die können das oft nicht einsehen. Die denken, sie seien wirklich die Götter in Weiß als die sie so gern bezeichnet werden und halten sich und ihre Ansichten für unfehlbar. Ja keine Kritik üben, ja nichts in Frage stellen. Da hat man als Patient manchmal gar keine andere Chance, als gezielt Dinge wegzulassen oder anders anzugeben, damit man das bekommt, was man will und das, was man nicht will, nicht aufgedrängt wird.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Wie oft mistet ihr Beautyprodukte aus? 2445mal aufgerufen · 14 Antworten · Autor: beere · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Gesundheit & Beauty
- Wie oft mistet ihr Beautyprodukte aus?
- Hat man nach der Schule einen großen Verlust an Freunden? 5950mal aufgerufen · 22 Antworten · Autor: Owlytic · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Alltägliches
- Hat man nach der Schule einen großen Verlust an Freunden?
- Pappteller statt normaler Teller 3874mal aufgerufen · 12 Antworten · Autor: Sippschaft · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Essen & Trinken
- Pappteller statt normaler Teller
- Oberflächliche Bekannte, die einem etwas verkaufen wollen 1682mal aufgerufen · 12 Antworten · Autor: celles · Letzter Beitrag von Klehmchen
Forum: Freizeit & Lifestyle
- Oberflächliche Bekannte, die einem etwas verkaufen wollen