Hochzeit wegen Krankheit früher als eigentlich geplant

vom 23.01.2015, 14:14 Uhr

Herr A hat erfahren, dass er Krebs hat und eigentlich wollten er und seine Lebensgefährtin im Herbst dieses Jahres heiraten. Nun hat er sich überlegt, ob er die Lebensgefährtin nicht fragen sollte, ob sie nicht früher heiraten. Erst mal, damit auch die Frau im Krankenhaus alle Rechte einer Ehefrau hat und dann auch, damit er noch heiratet wenn er sich einigermaßen gut fühlt.

Würdet ihr früher heiraten als geplant, wenn ihr erfahrt, dass ihr oder euer Partner lebensgefährlich erkrankt ist? Oder würdet ihr dann gar nicht heiraten, weil keine Aussicht auf eine Zukunft besteht? Wie würdet ihr reagieren, wenn euer sterbenskranker Partner früher heiraten will oder würdet ihr euren Partner fragen, wenn ihr diese Diagnose bekommen würdet?

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich weiß nicht, wie ich da auf so eine Nachricht reagieren würde. Immerhin muss man ja auch einiges planen, je nach Größe der Feier und mal eben einen früheren Termin wird man auch nicht unbedingt bekommen. So rein organisatorisch bedeutet es ja viel Stress eher zu heiraten. Abklären kann man ja auch alles durch entsprechende Formulare und Verfügungen.

Wenn mein Partner mich nun darum bitten würde, würde ich das wohl machen. Aber ich denke auch, dass man eben Hoffnung haben muss und wenn man nicht gleichzeitig die Anzahl der Monate bekommen hat, die man noch zu leben hat, kann man doch auch später mit einem gesunden Mann heiraten. So schöne Bilder würden das ja auch nicht sein, es würde mehr Stress bedeuten und über allen würde die Trauer hängen und das nur, damit man die Frau ist, das wäre es mir nicht wert. Ich brauche keine Ehe um glücklich zu sein und Entscheidungen treffen zu können.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


In dieser Situation dann gar nicht zu heiraten, würde ich als sehr seltsam empfinden. Natürlich geht es beim Heiraten auch darum, sich eine Zukunft mit dem Partner vorzustellen. Aber in erster Linie geht es doch um das Hier und Jetzt. Und wenn er wirklich sterben würde, dann ist man eben verwitwet. Würde es das wirklich besser machen, wenn dieser Mensch nicht der Ehepartner, sondern nur der Verlobte oder der Freund wäre?

Von daher käme es für mich nicht in Frage, in dieser Situation zu kneifen und die Heirat abzublasen. Früher zu heiraten erachte ich hingegen als gute Idee. Es stimmt, dass man als Ehefrau sehr viel mehr Rechte im Krankenhaus hat als als Verlobte. Und die Feier wird auch schöner, wenn er sich noch gut fühlt. Und dann stürzt man sich in den Kampf gegen den Krebs oder man macht sich noch gemeinsam ein schönes Leben, wenn der Kampf aussichtslos wäre und man ihn nicht führen will.

Es ist sicherlich hart, den Menschen, mit dem man alt werden wollte, auf diese Weise und so jung zu verlieren. Aber meiner Meinung nach macht es die Sache nicht einfacher oder weniger traurig, wenn man sich aus der Affäre zieht. Am Ende ist dieser Mensch trotzdem tot und man hat die Gewissheit, dass er in den letzten Monaten auch noch ein gebrochenes Herz hatte. Und es kann auch immer nach der Hochzeit passieren. Will man sich dann schnell scheiden lassen? Das ist doch, was eine Ehe ausmacht. Füreinander da sein. In allen Situationen.

Der Mann sollte das mit seiner Verlobten besprechen. Vielleicht ist sie nicht stark genug und begeht den Fehler, abhauen zu wollen. Dann ist sie aber wenigstens gleich weg und hat eventuell noch mal die Chance wiederzukommen. Ich an ihrer Stelle wäre von der Idee begeistert und wäre sofort einverstanden. Wenn ich die Idee nicht sowieso selber gehabt hätte. Ich finde sie naheliegend.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Die Rechte kann Herr A. auch so einräumen. Entweder macht er es gleich schriftlich, dass seine Lebensgefährtin einer Ehefrau gleichgestellt ist oder er gibt es an, wenn er das erste Mal ins Krankenhaus muss. Als mein Mann vor über zwei Jahren im Krankenhaus lag, hat er das bei der Aufnahme angegeben, dass ich erster Ansprechpartner bin. Ich hatte keinerlei Probleme, was Gespräche mit Ärzten oder anderweitigen Auskünften angeht.

Die eigentliche Sorge wird bei Herrn A. doch eher die finanzielle Absicherung der Lebensgefährtin sein. Nur da sollte er sich bewusst werden, dass die Ehe da mindestens ein Jahr bestanden haben muss, damit sie als Witwe auch finanziell beim Staat anerkannt wird. Von daher wäre für alle Fälle eine schnelle Hochzeit sinnvoll.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^