Saftpresse, Zentrifuge oder anderes Patent ergiebiger?

vom 29.09.2014, 20:38 Uhr

Aus unserem Garten fallen immer wieder auch verschiedene Früchte an, die auch entsaftet werden müssten. Allerdings schaffen wir es nicht, auf einen Erntetag mehr als 50 Kilo zusammen zu bringen, denn es ist nur ein kleiner Garten. Und diese Menge bräuchte man in unserer Region mindestens, um damit zum Dienstleister zu gehen, er einem damit Saft kommerziell presst.

Einzige Möglichkeit wenn man das Obst verwerten will: Den Saft den man haben möchte selbst gewinnen. Es fallen diverse Früchte an. Äpfel, Birnen, Trauben stellen den Hauptanteil dar. Teils auch Pflaumen. Ich hätte gerne ein Gerät, das alle Früchte optimal entsaftet. Dabei will ich aus Platzgründen nur ein Gerät haben.

Optimal entsaften heißt für mich, dass nach dem Vorgang möglichst viel Saft aus einem jeden Kilo Frucht gewonnen wird. Das heißt, dass der Trester möglichst kompakt und trocken sein sollte danach, oder saftarm.

Welches Gerät kann das eurer Meinung nach am besten? Unter Presse stelle ich mir so ein Gerät vor. Elektrische Zentrifugen kennt ihr sicherlich. Das eine Gerät, das ich mal vor Jahren hatte und das mittlerweile kaputt ist, das war ziemlich schlecht. Es hat zwar Saft produziert, aber die Maische war tropfnass. Und so eine Verschwendung von Bio-Gartenobst finde ich schrecklich.

Dampfentsafter kenne ich auch, aber die waren bei Äpfeln, so weit ich mich erinnere, nicht wirklich effektiv. Also: Her mit euren Erfahrungen als Selbstversorger! Welches Gerät ist wirklich empfehlenswert? Und wo genau liegen die Vorzüge?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Wir haben bei uns auch noch so einen Entsafter rumstehen und so wirkliche Gedanken um dessen Wirkungsgrad haben wir uns nie gemacht. Obwohl die Unterschiede mit bis zu 50% an Ausbeute ja ganz beachtlich sind. Stiftung Warentest hat mal 15 Saftpressen und Zentrifugen unter die Lupe genommen und die Erkenntnisse dazu kann man hier nachlesen.

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» Lupenleser » Beiträge: 1130 » Talkpoints: 851,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wir haben genau die Presse, von der du da ein Foto verlinkt hast. Zusätzlich haben wir einen Dampfentsafter und relativ selten in Gebrauch habe ich auch einen Zentrifugalentsafter.

Letzterer ist eher was für frischen Saft, so zum Frühstück. Große Mengen aus dem Garten kann man damit nicht verarbeiten. Dafür ist das Gerät zu klein, man müsste es ständig leeren und irgendwann gibt der Motor wahrscheinlich auch auf. Außerdem kommt wirklich anderer Saft raus. Ich habe ihn noch nie eingekocht und in Flaschen abgefüllt, aber ich glaube nicht, dass das ein schönes Ergebnis ergäbe. Er ist immer sehr schaumig und setzt sich ab.

Die Presse ist hauptsächlich für Birnen, Äpfel und Quitten geeignet. Man muss diese aber vorkochen, sonst bräuchte man unmenschliche Kräfte. Es ist auch mit vorgekochten Früchten richtig anstrengend. Und das beurteile ich nur nachdem, wie man Mann sich da am Tisch festhält, den Fuß gegen die Bank stemmt und sich ins Zeug legt. Ich habe es selber nie ausprobiert, weil ich garantiert viel zu schwach dafür bin. Außerdem ist es eine ziemliche Matscherei. Wir legen immer Küchentücher mit in die Presse, weil es ansonsten aus allen Ritzen schießt. Wie das Ganze mit Trauben ablaufen würde, will ich daher gar nicht wissen.

Nein, am liebsten ist uns wirklich der Dampfentsafter. Er ist am einfachsten zu handhaben. Die Früchte kommen oben rein, der Saft kommt schon heiß unten raus. Es spritzt nichts, man muss nichts vorkochen, man muss keine Muskelkraft einsetzen. Da wir einen Holzofen haben, ist er auch kein Stromschlucker - das würde mich bei einem elektrischen Dampfentsafter oder bei einem normalen Herd wahrscheinlich stören.

Der Trester ist nass, das stimmt. Zum größten Teil ist das aber einfach der Dampf, also das Wasser, was man beigegeben hat. Die Früchte sehen echt nicht mehr so aus, als ob sie noch was hergeben würden. Aber man könnte den Trester ja noch manuell auspressen. Wir verwenden ihn öfter mal zur Herstellung von Wein.

Der Dampfentsafter für den Herd ist uns mittlerweile aber viel zu klein. Wir haben uns daher einen Dampfentsafter für draußen gebaut. Der Dampf kommt aus einem alten Badeofen und wird mit Duschschläuchen in eine Konstruktion aus zwei lebensmittelechten Fässern geleitet. Da können locker 50 kg Früchte auf ein Mal rein. Und so stehen wir im Herbst bei schönem Wetter im Garten und schnibbeln Früchte.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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