Vorzeitiger Haftentlassungsantrag gerechtfertigt?

Mir ist bewusst, dass wir hier keine rechtlichen Belange ausschöpfen können, aber ich denke, dass wir darüber diskutieren können, um Meinungen auszutauschen. Zudem denke ich auch, dass dieser Fall einigen, je nach Alter von Euch, bekannt ist und ihr womöglich gerne erfahren würdet, was vorausgegangen ist und mittlerweile passiert ist.

Armin S. war bereits vor 1996 mehrfach vorbestraft und galt als gefährlich. Immer wieder konnte er frühzeitig aufgrund guter Führung das Gefängnis verlassen und hat seine Chancen nicht genutzt. 1996 hat er sich in die Schlagzeilen katapultiert. Diese Tat brachte ihm genau 18 Jahre Gefängnis mit besonderer schwere der Schuld. Doch jetzt ist der Antrag auf Haftentlassung nach 18 Jahren beantragt worden.

Sicherlich mag es sein Recht sein, welches ihm das deutsche Justizsystem bietet, was ich persönlich jedoch nicht nachempfinden kann. Doch wie würdet ihr hier agieren und denkt ihr, dass eine Bürgerinitiative sowie Petitionen & Co dafür sorgen können, dass dieser Täter im Gefängnis bleibt? Ich bin der Meinung da gehört er bis zu seinem Tode hin. Er war bereits mehrfach vorbestraft und hat nie seine Chancen genutzt. Im Gegenteil, er wurde brutaler und hat ein kleines Mädchen auf dem Gewissen. Ich denke er darf einfach nicht mehr raus.

Ich bin ohnehin der Meinung, dass unser Rechtssystem für gewisse Taten zu lapidar agiert. In diesem Falle wäre ein solcher Fall. Mörder haben eben für mich kein Recht auf ein Leben in Freiheit und schon gar nicht dann, wenn dieser davor bereits mehrfach seine Chancen wieder in den Sand gesetzt hatte. Nun gut, das ist jedoch nur meine persönliche Ansicht. Dennoch halte ich diesen Mann weiterhin für eine tickende Zeitbombe und würde es begrüßen, wenn dieser Antrag abgelehnt wird, aber wie seht ihr das?

Für meine Begriffe ist das deutsche Recht schwer nachvollziehbar, gerade was die Strafbemessungen betrifft. Da hockt ein Steuersünder schnell mal jahrelang im Knast, während ein Kinderschänder Bewährung erhält oder therapiert wird - mit Freigang. Währenddessen stehen die Opfer dumm da und können sehen wo sie bleiben. Was deinen speziellen Fall betrifft, ist es schwierig das ohne genauere Kenntnis zu beurteilen. Aus dem Bauch heraus, stimme ich dir zu.

Der Zeitungsartikel ist übrigens von April 2014. Nach ein paar Monaten wurde der Antrag auf vorzeitige Haftentlassung abgelehnt.Quelle. Den nächsten Antrag kann er frühestens in fünf Jahren stellen.

Ich finde nicht, dass man von einem Menschen auf alle schließen kann. Was dieser Mensch scheinbar nicht hinbekommt, kann anderen Menschen ja durchaus gelingen. Andere Menschen können sich vielleicht ändern. Ein großes Problem sehe ich auch eher in der Nachsorge. Hat man seine Tat abgesessen ist die Frage, was mit den Tätern gemacht wird und dann finde ich, dass solche Menschen auch in Einrichtungen müssen, wenn sie sich scheinbar nicht ändern wollen.

Natürlich sollte man ihm nun die Freilassung verwehren, aber einen Antrag kann er eben stellen und das ist so auch richtig. Es muss für jeden die selbe Chance geben und dann muss eben entschieden werden, wie seine Möglichkeiten stehen in der Welt klarzukommen. Generell finde ich das auch keine schlechte Idee, aber wenn man sich nicht ändern kann und dann etwas vorspielt, kann das eben als Entscheidung auch nach hinten losgehen.

Petitionen und ähnliches kann ich auch verstehen, wobei ich finde, dass das die Gerichte und Gutachter entscheiden sollten und nicht ein Mensch auf der Straße, der nur Informationen von der Presse bekommt. Man sollte da auch nicht so einen Einfluss auf die richterliche Entscheidung nehmen. Ich finde durchaus auch, dass man bestimmte Dinge ändern sollte in unserem Rechtssystem, aber man muss sich eben auch an bestehendes Recht halten.